81 (Lesenacht: Kapitel 3/5)

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Stocksteif saßen Cassie und ich auf unseren Stühlen und wirkten nach den Äußerungen von Mr. Bellinger wie erstarrt.

Wir wussten von Anfang an, dass wir ein hohes Risiko eingingen, doch uns blieb einfach keine andere Wahl.

Natürlich war er entsetzt über Connors Enthüllungen, denn dieser beschuldigte seine Männer korrupt zu sein und ihn und den Staat zu hintergehen.

Doch Connor war solche Situationen gewohnt und wusste auch dieses Mal, wie er sich verhalten musste.

„Selbstverständlich können wir das belegen Mr. Bellinger. Ohne ausreichende Beweise wären wir nicht hergekommen.

Ich beginne einmal ganz von vorne, wenn Sie gestatten..."

Mr. Bellinger blickte skeptisch, nickte jedoch.

Dann fuhr Connor fort.

„Diese Dame hier... ist die Ehefrau des kürzlich erschossenen Polizisten Steven Jacobs aus Philipsburg, der bei dem Raubüberfall auf das Juweliergeschäft Leightonburry's in Deer Lodge sein Leben verlor.

Er begann vor einigen Monaten damit, gegen den Clan des Anführers Ben Braxton zu ermitteln und gemeinsam mit anderen Kollegen Beweise für deren Taten zu sammeln.

Doch diese Beweise verschwanden urplötzlich und unerklärlicher Weise von seinem Dienstrechner.

Somit muss es jemanden im Revier gegeben haben, der sie vernichtet hat..."

Und dann begann Connor von seinem Bruder zu erzählen, Mr. Bellinger dessen Jugend zu erläutern und schließlich von seinem und Stevens Plan zu berichten, bevor er mich, sich selbst und auch Cassie und alles was wir in den letzten Tagen erlebt hatten miteinbezog.

„... und hier... hier ist alles drauf zu finden, das belegt, was ich gerade erzählt habe."

Dann schob er dem bedeutendsten Mann bei der Polizei in Montana den Speicherchip herüber.

Meine Pulsrate begann weiter zu klettern.

Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Cassie sich ihre nassen Handinnenflächen an ihrem Rock abrieb.
Anscheinend war nicht nur ich nervös.

Nun lag es nicht mehr in unserer Hand.

Wir hatten alles getan was wir konnten und alles gegeben was uns möglich war.

Jetzt war es an Walter Bellinger die Sache zu Ende zu bringen und endlich Gerechtigkeit walten zu lassen.

Ich musste feststellen, dass auch Connor nicht so cool war wie er tat, denn seine Fassade bröckelte, als wir uns anschauten und ich seine Augen lesen konnte. Auch er war angespannt, hatte allerdings versucht es zu verbergen.

Plötzlich drückte Mr. Bellinger einen Knopf auf seiner Telefonanlage und sprach hinein.

„Andrew, bitte begleiten Sie die Herrschaften hinaus."

Ich riss die Augen auf, während mit alle Haare zu Berge standen.

Bitte was?

Er schmiss uns raus?

Wieder suchte ich Connors Blick und sah ihn verzweifelt an.

Auch Connor schien nicht zu verstehen, was gerade ablief.

Er schnappte nach Luft um etwas zu sagen, als die Tür aufflog und Andrew hereinkam.

„Bitte folgen Sie mir."

Connor stand auf und wendete sich mit flehender Stimme wieder an Mr. Bellinger.

„Bitte! Bitte schmeißen Sie uns nicht raus Mr. Bellinger. Alles was wir Ihnen erzählt haben ist wahr. Schauen Sie sich die Dateien auf dem Chip an und Sie werden es sehen, bitte."

Criminal tension - Wie ich einem Straftäter verfielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt