Von Drachen und Weasleys (Har...

By Mondschimmer

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Maisie MacFusty konnte viel ertragen. Brandwunden und die raue schottische See. Große Brüder, die Ratschläge... More

Prolog*
Draco dormiens nunquam titllandus*
Sonne und Mond*
Berge und bekannte Gesichter*
Einäugige Schweden und wütende Weasleys*
Eisenbäuche und Dienstpläne*
Die geheimnisvolle Clara Matei*
Rumänischer Schnee*
Kitzle niemals einen wachen Drachen*
Fröhliche Weinachten*
Neue Dienstpläne*
Frohes neues Jahr und auf die Geheimnisse*
Auf die Zukunft
Siobháns Fehler
Ewans Schuld
Verzeihen
Frühling
Verloren
Fröhliches Suchen
In den Bergen
Alltagsspiel
William
Über das Brutverhalten
Die Nervosität des Trauzeugen
Hochzeitstrubel
Heimkehr
Epilog

Zwischenfälle*

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By Mondschimmer

Zwischenfälle

"Hallo, schönes Mädchen." Das Drachenweibchen drehte kurz seinen schillernden Kopf zu Maisie, bevor es damit fortfuhr Charlie anzustarren. "Ignorier den doofen Kerl hinter mir einfach, Opal." Maisie schüttelte den Fleischbrocken in ihrer Hand und dieses Mal konzentrierte sich die Echse schon länger auf sie. "Ich hab' leckeres Fressen für dich. Und heute schreit dich der doofe Kerl nicht an."

Hinter ihr murmelte Charlie so leise, dass sie es gerade hören konnte: "Willst du sie gleich in den Arm nehmen?"

"Hast du was gehört, Opal?" Maisie trat einen Schritt vor. Sie war froh, dass Charlie ihr Grinsen nicht sehen konnte, als sie ins Gälisch wechselte. Ihre Großeltern hatten ihr die alte Sprache beigebracht, die auf den äußersten Hebriden Inseln noch gesprochen wurde. In ihrem Rücken stöhnte Charlie frustriert auf und unbeirrt reihte Maisie weiter die sanften Worte aneinander.

Die Rauchwolken aus den Nüstern des Drachen wurden weniger und Maisie dachte daran, dass manche der älteren Drachenwärter auf den Hebriden mit den Echsen Gälisch sprachen.

Sie hob das blutige Stück in ihrer Hand an und dieses Mal reckte der Drache den Hals. Mit angehalten Atem warf sie es nach vorne und ohne einen Blick für den Mann hinter Maisie, verschlang das Weibchen es.

"Nicht schlecht, Fusty."

"War das gerade ein Kompliment?", Maisie sprach leise, während sie den Drachen vor sich nicht aus den Augen ließ.

"Niemals."

"Jetzt bist du dran." Sie beugte sich zu dem Eimer und gleichzeitig tastete sie hinter sich nach Charlie.

"Ist es dafür nicht etwas früh?"

"Probieren wir es aus." Er warf ihr einen zweifelnden Blick zu, aber trotzdem nahm er den Fleischbrocken aus ihrer Hand an.

"Hallo...Opal." Das Drachenweibchen hob beim Klang seiner Stimme den Kopf und eine dünne Flamme schoss aus ihrem Maul. "Ich weiß, unser Start war nicht gut, aber trotzdem musst du irgendwie mit mir klarkommen. Immerhin soll ich dich nächstes Jahr hoch in ein Tal bringen. In dem kannst du dich dann austoben. Und habe ich dir eigentlich schon von diesem großartigen Männchen erzählt, welches dir Gesellschaft leisten wird?"

Maisie unterdrückte mit Mühe ein Lachen, bevor sie seine Worte mit Gälisch bekräftigte. Sie war ziemlich froh, dass ihr Vater sie in diesem Augenblick nicht wegen ihrer schlechten Grammatik rügen konnte.

Die schimmernden Augen des Drachens glitten von dem Mann mit dem Fleisch in der Hand zu Maisie und wieder zurück. Charlie trat ein Stück vor und er schaffte es sich gerade noch zu ducken, bevor eine helle Flammenzunge über ihn hinwegzischte.

"Hey Opal, das war unhöflich." Maisie trat näher an den Drachen und gleichzeitig zog sie Charlie mit sich. "Du willst doch etwas fressen, oder? Dann stell dich nicht so an. Ich kann zwar verstehen, warum du den Doofkopf grillen möchtest, aber sich so aufzuführen hilft doch auch niemanden." Sie sah der Echse in die Augen und langsam faltete diese ihre Flügel wieder zusammen. "Siehst du, geht doch." Das Drachenweibchen reckte den Kopf nach dem Fleisch und Maisie stieß Charlie in die Rippen.

Zum ersten Mal nahm das Opalauge Fleisch von Charlie an und innerlich vollführte Maisie einen kleinen Freudentanz.

"War doch gar nicht so schwer." Seit ihrer Ankunft hatte das Drachenweibchen ihre Größe verdoppelt und Maisie war froh, dass sie endlich mit den Untersuchungen anfangen konnten, bevor sie unzähmbar wurde.

"Absolut." Charlie verdrehte die Augen, bevor er der Echse erneut ein Stück zuwarf. Sie nahm es ohne Probleme an. "Das reinste Kinderspiel."

"Hey!" Maisie lachte. "Könntest du bitte etwas positiver sein?"

Als der Eimer leer war traten sie wieder aus dem Käfig und erleichtert trug Maisie ihre Fortschritte in die Papiere ein.

"Warum hast du eigentlich deine Inseln verlassen?"

"Mhm?" Sie hatte das Drachenweibchen beobachtete, während er ihre Sachen zusammenpackte.

"Es will einfach nicht in meinen Kopf. Du hattest da doch alles."

"Was kümmert dich das?" Sie sah hinab zu Charlie, der nun seine Stiefel neu band

"Du hättest doch das Reservat übernommen, oder?"

"Schätze schon." Ihr Atem stieg in Wolken auf. Es war inzwischen auch tagsüber bitterkalt und Maisie zog sich ihren Huffelpuff Pullover über. "Letztendlich bin ich die Einzige, die übrig bleibt. Isobel und Adam sind ja schon vor Jahren weg und Archie interessiert sich nur für Quidditch."

"Von wem er das wohl hat." Charlie versuchte ein Lächeln und Maisie schnaubte.

"Und Callum findet Drachen eher langweilig." Sie deutete zu dem Drachenweibchen, welches sich nun selbst mit ihren hellen Flammen aufwärmte. "Wie bei Merlins Bart kann man Drachen bitte langweilig finden?"

"Es sind Drachen!" Charlie stand auf und er lachend schüttelte er den Kopf. "Beunruhigend, gefährlich und potenziell tödlich...möglicherweise. Aber Drachen!" In Ermanglung von Worten hob er die Hände.

"Genau! Sie sind unglaublich und verflucht noch Mal, es sind Drachen." Nun hob Maisie ebenfalls die Hände und sie musste unwillkürlich über ihre Begeisterung lachen.

Wie zwei Idioten standen sie in der Kälte, unfähig ihre Liebe zu den Echsen, die es offensichtlich nicht kümmerte, in Worte zu fassen und Maisie konnte sich nicht erinnern, wann sie in den letzten Wochen so ehrlich gelacht hatte.

Gemeinsam flogen sie in einem, für ihre Verhältnisse, friedlichen Schweigen zur Station zurück. Maisies Finger fühlten sich um ihren Besenstiel wie festgefroren an und in der Wärme der Station sprang sie mehrmals auf der Stelle.

"Es wird langsam Zeit fürs Essen." Charlie sah auf seine Uhr. "Kommst du? Olaf und Ewan sind bestimmt schon da."

Bisher hatte es Charlie immer vermieden mit den anderen zu Essen, wenn Maisie auch da war. Ihre Hände begannen automatisch eine Strähne zu flechten, während sie den Kopf schüttelte. "Heute nicht."

Charlie hob eine Augenbraue und der freundliche Ausdruck verschwand von seinem Gesicht. "In Ordnung. Dann sehen wir uns später."

Er drehte sich herum und während er durch den Tunnel verschwand, blieb Maisie mit ihrem Besen in der Hand in der Station stehen. Ein Teil von ihr teilte ihr freundlich mit, dass sie sich bescheuert verhielt, während ein anderer Teil zufrieden mit ihrem Verhalten war. Vermutlich war es der schottische Teil.

Sie brachte ihre Papiere zu einem älteren Zauberer, der Siobháns Platz eingenommen hatte, bevor sie auch ihren Besen wegbrachte. Draußen fiel inzwischen feiner Regen und unschlüssig lief Maisie an dem Speisesaal vorbei.

Dort konnte sie nun keinesfalls aufschlagen.

Sie trat den Weg nachhause an, wobei ihr auf halben Weg einfiel, dass sie noch Einkaufen musste. Inzwischen hatten ihre Hände automatisch drei dünne Zöpfe geflochten.

Gerade als sie vor einem der kleinen Länden ankam, entdeckte sie Olaf vor dem Speisesaal, der auf einen kleineren, rothaarigen Zauberer einredete. Olaf sah sich hastig um und als er sie entdeckte, winkte er sie zu sich.

"Was ist los?"

"Hast du Sibs gesehen?"

"Siobhán?"

"Bei Odin, ja.", Olaf murmelte ein paar schwedische Wörter und Maisie konnte sich nicht erinnern den großen Mann je so außer sich gesehen zu haben.

"Was ist passiert?" Clara kam aus dem Speisesaal. Eine Falte stand zwischen ihren Augenbrauen.

"Ein Schwarzer Hebrid ist nicht in seinem Käfig und die Drachenwärter konnten mir nur sagen, dass Sibs für ihn verantwortlich war." Olaf richtete nervös seine Augenklappe. "Und ich kann sie nirgendwo finden."

"Sia ist jetzt erst einmal zweitranig." Charlie hatte seinen Zauberstab gezogen. "Wir müssen diesen Drachen finden."

"Mai, du kennst dich doch mit den Hebriden aus." Clara schien als einzige noch ruhig. "Wie weit kann der Drache schon gekommen sein?"

"Kommt drauf an welcher von ihnen es ist." Im Kopf ging sie die Liste mit den Drachen durch, die sie nach Rumänien gebracht hatte. "Wenn es einer der Jüngeren ist, wird er nicht allzu weit fliegen, vermutlich Richtung Berge und sich dort dann niederlassen."

"Es ist das ältere Weibchen."

"Dann haben wir wirklich ein Problem." Maisie dachte an das aggressive Weibchen, das sie auf den Hebriden als erstes verladen hatten. Sie erinnerte sich, dass ihr Vater alles andere als traurig über die Abreise des Drachens gewesen war. "Genau dieses Weibchen hat bei uns schon einige Probleme gemacht, weil es so herrschsüchtig ist. Sie wird vermutlich bis in das Revier eines anderen Drachen fliegen und es ihm dann streitig machen. Dabei wird sie sich von Muggelsiedlungen fernhalten und vermutlich eher die Berge ansteuern."

"In Ordnung." Charlie nickte verstehend. "Und welche Chancen habe wir sie wieder einzufangen, wenn wir, sage wir mal, nur zu sechst sind?"

"Nur zu sechst?" Maisie sah von Olaf zu Clara und wieder zu Charlie. "Auf den Hebriden haben wir die alten Drachen so trainiert, dass sie uns erst gar nicht abhandenkommen. Aber hier, in einem fremden Gebiet...das wird schwer."

"Dann sollten wir keine Zeit verlieren." Charlie sah zu Clara und Olaf. "Seid ihr dabei? Killian und Ewan werden uns bestimmt auch helfen und-"

"Charlie, du hast doch Maisie gehört." Clara sah nun doch besorgt aus. "So gerne ich Siobhán auch habe, wir können nicht immer für ihre Fehler geradestehen. Wir sollten Hilfe holen."

"Wir wissen doch noch gar nicht, was passiert ist." Ungeduldig wirbelte Charlie seinen Zauberstab zwischen den Fingern. "Sie würde dasselbe für uns tun."

Clara machte ein zweifelndes Gesicht, aber trotzdem sagte sie nichts mehr, während sie sich Besen holten.

"Wohin sollen wir fliegen?" Olaf sah auf den Kompass an seinem Besen und dann zu Maisie.

"Am besten teilen wir uns auf. Jeder in eine Himmelsrichtung, immer auf die Berge zu. Wenn ihr den Drachen seht, schießt Funken in die Luft und dann bewegen wir uns alle dorthin. Nähert euch dem Weibchen nicht und bleibt auf Abstand." Obwohl ihr zwei ausgebildete Drachenwärter gegenüberstanden, machte sie sich doch Sorgen. Auf den Hebriden wusste man, wie man mit den aggressiven Drachen umging, aber hier...

Jeder nickte und Maisie schoss mit Clara und Olaf in die Luft, während Charlie in die Station flog, um Ewan und Killian ausfindig zu machen.

"Hoffentlich geht das gut. "Clara hielt sich sicher auf ihrem Besen, während Olaf mal wieder schwankte.

"Wir müssen das Weibchen vor der Dunkelheit finden." Maisie beugte sich dicht über ihren Besen. "Ansonsten haben wir keine Chance."

Sie teilten sich hinter den Käfigen mit den Neuankömmlingen auf. Clara flog in Richtung der Siedlungen, Olaf machte sich zu den Langhorn Wäldern auf und Maisie flog direkt auf die Berge zu, deren Spitzen bereits vollkommen von weiß bedeckt waren.

Der kalte Wind trieb ihr die Tränen in die Augen und Maisie drückte sich noch enger an den Besenstiel. Ihre Füße streiften immer wieder die Spitzen der sich schier unendlich ausdehnenden Wälder und sie raste mit so einer Geschwindigkeit dahin, dass ihr nur die Umgebung direkt vor ihr klar erschien. Der Feuerblitz in ihren Händen war noch einmal ein ganzes Stück schneller als ihr Nimbus 2001 und trotz der beunruhigenden Situation genoss Maisie das Dahinrasen der Landschaft. Sie glaubte zu verstehen, warum Charlie und Olaf Siobháns Drachen ohne die Hilfe anderer wieder einfangen wollten und ein Stück weit freute sie sich auch wieder mit einem Hebriden zu arbeiten. Wenn man den schmerzhaften, potenziell tödlichen Teil wegließ.

In den letzten Wochen hatte sie sich den Plan der Schutzzauber eingeprägt und trotz der Distanzen im Reservat war sie den Bergen bereits ein gutes Stück nähergekommen, als es plötzlich dunkler wurde. Es wirkte, als hätte sich etwas vor die Sonne geschoben und als Maisie verwirrt einen Blick unter sich warf, hätte sie beinah vor Schreck aufgeschrien.

Sie flog innerhalb eines drachenförmigen Schattens.

Mit dem Zauberstab in Hand sah sie zum Himmel. Das Drachenweibchen flog direkt über ihr. Ihre schwarzen Schuppen glänzten und durch die fledermausartigen Flügel drang nur schwach das Sonnenlicht. Sie war Maisie so nah, dass sie die purpurroten Augen erkennen konnte. Und nicht zu vergessen die Klauen und die Messerscharfe Kammlinie.

"Super, ganz super." Mit dem Blick nach oben drosselte Maisie ihre Geschwindigkeit, bis der Drache mit wenigen, kräftigen Flügelschlägen Abstand zwischen sie gebracht hatte.

Ihr Zauberstab zitterte nicht, während sie mit ihm nach oben deutete. Ein ganzer Schauer aus roten Funken ergoss sich über den bis dahin Wolkenfreien Himmel und Maisie wartete gar nicht erst ab, als sie ein vertrautes Zischen in der Luft hörte. Kopfüber stürzte sie sich in die Bäume unter ihr und sie glaubte beinah schon den Stachel des Drachenschwanzes auf sich zu schnellen sehen, als sie durch die Äste brach.

Ihre Haare blieben hängen und spitze Nadeln kratzen an ihrer Haut, während sie dank ihrer Geschwindigkeit weiter hindurch krachte. Sie schaffte es ihren Besen so weit zu bremsen, dass sie durch die Lücken zwischen den Bäumen nach oben schauen konnte. Ein großer Schatten strich immer wieder über die Stelle, an der sie sich versteckte.

Auf den Hebriden bedeuteten rote Funken für die Drachen, dass ihr Futter auf dem Weg war. Maisie bereute es in diesem Moment nicht an Fleisch gedacht zu haben und auch, dass sie keine violetten Funken benutzt hatte. Diese hätten das Drachenweibchen weiter fortgetrieben, weil sie wusste, dass nun die Drachenwärter kamen. Mit diesen Funken konnte man selbst die Inseln mit den gefährlichsten Drachen betreten, ohne, dass sie einen angriffen.

Zumindest in der Theorie.

Sogar eingeklemmt zwischen den schmerzhaften Tannenzweigen konnte Maisie das Zischen des Weibchens hören, als es weiterflog.

Ein paar Herzschläge wartete Maisie, bevor sie sich wieder aus dem Wald manövrierte. Ihre zerkratzen Hände rochen nach Hartz, als sie die Augen abschirmte, um nach den Anderen Ausschau zu halten.

Im Westen glaubte sie ein paar Punkte zu sehen, aber sie war sich nicht vollkommen sicher und das Drachenweibchen hatte bereits ein ganzes Stück Vorsprung. Hin und her gerissen folgte sie dem Drachen, allerdings nicht so schnell wie vorher und sie warf immer wieder Blick nach hinten.

Trotzdem erschreckte sie Charlies Auftauchen.

"Morgana sei Dank!"

Charlie hob eine helle Augenbraue, während hinter ihm ein vertrautes Lachen erklang.

"Wer hätte je gedacht, dass du dich mal über seine Anwesenheit freust." Ewan flog an ihre Seite und automatisch streckte Maisie die Hand aus, um ihn davor zu bewahren von seinem Besen zu fallen.

"Leider konnte ich keinen besseren Flieger auftreiben, Fusty." Charlie grinste und Ewan fiel nun wirklich beinah von seinem Besen.

Ewan und Charlie folgte der dunkelhäutige Zauberer, den Maisie bei dem entflogenen Eisenbauch kennengelernt hatte, und in der Ferne sah sie zwei kleine Punkte, von denen einer als Olaf erkennbar war. Damit wären sie zu sechst. Genug, um einen Drachen zu schocken.

"Wie sieht die Lage aus?" Charlie sah nach vorne zu dem Drachenweibchen.

"Sie ist ziemlich schlecht gelaunt und verdammt schnell."

"Siehst du deshalb so aus?" Ewan beugte sich nach vorne, um aus ihren Haaren einen Ast zu fischen.

"Mehr oder weniger." Maisie griff wieder nach seinem Ellenbogen, damit er sich auf seinem Besen aufrichten konnte. "Wir können versuchen sie zu schocken, aber ich glaube, dass sollte ein Notfall Plan bleiben."

"Warum das?" Charlie ließ den schwarzen Drachen vor ihnen nicht aus den Augen.

"Bevor wir es schaffen sie zu schocken, holt sie sich einen nach dem anderen aus der Luft. Dieses Biest ist wirklich schnell und leider auch verflucht schlau. Mein Dad war wirklich nicht umsonst froh, als wir sie los waren."

"Und was sollen wir sonst machen? Wir können sie nicht in eins der freien Gebiete jagen und hoffen, dass sie dortbleibt."

"Ihr habt freie Gebiete?" Nachdenklich zog Maisie an einer ihrer Haarsträhnen. "Habt ihr auch leere Reviere mit Schutzzaubern?"

Charlie runzelte die Stirn und sah sie an. "Ein Paar. Was hast du vor, Fusty?"

"Rein hypothetisch- könnte man sie in eines von denen locken, sodass sie dort gefangen wäre?"

Charlies Augen weiteten sich leicht, bevor er sich zu dem anderen Zauberer drehte. "Könnte man das, Killian?"

Dieser legte die Stirn in Falten, bevor er antwortete: "Das wäre noch die leichteste Übung. Die Schutzzauber aufheben ist nicht so schwer. Schwer wird es dann nur rechtzeitig zu verschwinden, bevor der Drache gefangen ist."

"Ich dachte, du wärst bei den Eisenbäuchen beschäftigt?" Der Wind wehte Maisie die Haare ins Gesicht, während sie sich zu Killian drehte.

"Die Eisenbäuche haben sich leider unangenehm resistent gegen unsere Schutzzauber gezeigt." Er zwinkerte ihr zu. "Deshalb häng ich da schon seit Ewigkeiten rum."

"In Ordnung." Charlie sah von Maisie zu Killian. "Weißt du, wo das nächste leere Revier liegt?"

Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich noch einmal, bevor Killian einen Blick auf seinen Kompass warf. "Südöstlich von hier liegt das erste Revier direkt um einen See. Bewegt euch genau nach Südosten und dann dürftet ihr es nicht verfehlen. Wenn das tatsächlich euer Plan ist, dann fliege ich schon mal vor, um alles vorzubereiten."

"Nimm Ewan und Olaf mit. Und schick Clara zu uns." Charlie hatte wieder den Drachen vor ihnen ins Auge gefasst.

"Oh Merlin sei Dank." Ewan sah erleichtert aus. "Womöglich fällt mir auf dem Weg noch eine Erklärung für den Chef ein, warum wir das Drachenweibchen umquartiert haben."

"Viel Glück dabei."

Killian machte sich mit Ewan im Schlepptau nach Südosten auf und Maisie sah ihnen nach. "Clara ist gut auf dem Besen, oder?"

"Natürlich ist sie das. Sie war Sucherin in der rumänischen Nationalmannschaft."

"Wie bitte?"

Charlie sah sie an und seine Sommersprossen tanzten, als er trotz der Situation lächelte. "Keine Sorge, je länger du Clara kennst, desto weniger überrascht dich sowas."

Es dauert nicht lange, bis Clara auftauchte.

"Bitte sagt mir, dass Ewan gerade einen Spaß gemacht hat." Sie flog mit wehenden Locken an Maisies Seite.

"Du meinst unseren Plan dieses nette Drachenweibchen hinter uns her zu locken und dabei weder draufzugehen noch von Schutzzaubern in der Luft gegrillt zu werden?" Charlie grinste. "Das hört sich wie ein Witz an, ist es aber nicht."

"Oh Gott, womit habe ich das verdient." Clara steckten ihren Zauberstab weg. "Maisie, bitte sag mir, dass ihr das nicht wirklich vorhabt."

Nun lachte Charlie wirklich. "Es war ihre Idee."

"Super." Sie schob ihre Ärmel nach oben und fasste dann den Besenstiel fester. "Ihr habt also beide euren Verstand verloren."

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