Criminal tension - Wie ich ei...

By Liesmeinbuch

429K 15.3K 3.3K

Ein Schwerverletzter wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Pflegerin Lynn versorgt dort seine Wunden. Ihre K... More

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23 (Lesenacht: Kapitel 1/5)
24 (Lesenacht: Kapitel 2/5)
25 (Lesenacht: Kapitel 3/5)
26 (Lesenacht: Kapitel 4/5)
27 (Lesenacht: Kapitel 5/5)
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
42
43
44
45 (Lesenacht: Kapitel 1/4)
46 (Lesenacht: Kapitel 2/4)
47 (Lesenacht: Kapitel 3/4)
48 (Lesenacht: Kapitel 4/4)
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79 (Lesenacht: Kapitel 1/5)
80 (Lesenacht: Kapitel 2/5)
81 (Lesenacht: Kapitel 3/5)
82 (Lesenacht: Kapitel 4/5)
83 (Lesenacht: Kapitel 5/5)
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103 - Letztes Kapitel, Epilog und Q&A

41

4.2K 157 77
By Liesmeinbuch


Hatte ich das gerade richtig verstanden? Er wollte doch, dass ich neben ihm schlief?

Ich dachte, genau das wäre nicht in seinem Sinne.

Weshalb hatte er gestern Abend sonst so reagieren sollen, als ich ebendas vorschlagen wollte?

Ich war so schnell es ging ins Bad verschwunden, hatte ihn an der Tür nicht ausreden lassen und dann auf dem Sessel geschlafen.

Hatte ich alles falsch interpretiert oder hatte er etwa seine Meinung geändert?

Große Verwirrung machte sich in mir breit.

An diesem Abend dachte ich, er wollte nur einen Film mit mir schauen um uns etwas abzulenken. Mich von meinen Eltern und ihn von dem Überfall. Und dann würden wir uns für die Nacht wieder trennen.

Plötzlich bekam das Gefühl, dass wir einfach zu wenig miteinander sprachen und sich deshalb anscheinend Missverständnisse aufgebaut hatten.

Vielleicht war schon wieder alles ganz anders als ich vermutete.

Obwohl es mir schwer fiel, fasste ich mir ein Herz und wollte es in diesem Moment einfach wissen. Ich musste ihn fragen, um endlich Klarheit zu bekommen. Ich konnte es nicht mehr ertragen, ständig darüber nachzudenken, aber keine Antwort zu finden.

Meine nassgewordenen Hände ließ ich schnell unter der Bettdecke verschwinden, bevor ich mich wieder zu ihm drehte und ihn ansah.

Mit großen Augen blickte er in meine und wartete immernoch auf eine Antwort auf seine Frage. Und irgendwie wirkte er ... angespannt?


„Ich ... ich dachte du ... möchtest das gar nicht", begann ich leise und hatte das Gefühl, mein Herzschlag war lauter als meine Stimme.
„Als ich ... gestern Abend über die Schlafsituation sprechen wollte, wollte ich dir eigentlich sagen, dass es hier bloß ein Bett gibt, in dem wir nur zusammen liegen können.
Doch ich bekam das Gefühl, dass du das aus irgendeinem Grund nicht kannst und daher habe ich dann schnell die Sesselvariante vorgeschlagen.
Obwohl ich... nicht wüsste warum, dachte ich, du möchtest oder könntest mich nachts nicht neben dir haben."

Puh, es war endlich draußen. So weit so ehrlich.
Die Sache mit dem Badezimmer ließ ich dann doch aus, um ihn nicht komplett zu verärgern und meine Gefühle nicht vollständig bloß zu stellen.

Mein Puls pochte heftig, als ich auf seine Reaktion wartete.

Er setzte sich aufrecht hin und musterte mein Gesicht.

„Oh Mann, Lynn! Wenn ich das gewusst hätte..." Kopfschüttelnd fuhr er sich durch seine vom Kissen verwuschelten Wellen.
„Das Gegenteil war der Fall. Ich hatte das Gefühl, dass du nicht neben mir liegen willst, beziehungsweise kannst.
Du hast so rumgedruckst, dass ich dann irgendwann gesagt habe, dass es mir leid tut. Und damit meinte ich nicht ‚tut mir leid, aber ich will das nicht', sondern ‚tut mir leid, dass du mit mir im Bett deiner verstorbenen Eltern schlafen musst, weil es kein anderes gibt'. Ich wusste, dass dich das sicherlich aufwühlen würde.
Als du dann im Bad verschwunden bist, wollte ich nochmal mit dir darüber sprechen und dir erklären was ich damit meinte, denn ich wollte nicht, dass du auf dem Sessel liegen musstest, hatte aber das Gefühl, die Sache wäre für dich durch. Und auch heute Morgen, als ich das Thema wieder aufgreifen wollte, hast du abgeblockt. Da habe ich dann aufgegeben. Deshalb wollte ich es jetzt nochmal auf diese Weise hier versuchen.

Lynn, ich möchte nicht, dass du auf einem Sessel schlafen musst, in einer Hütte in der du so ungern bist, nur um es mir recht zu machen. Und das tust du damit auch gar nicht, denn ich möchte dich hier haben und nicht unten.

Vielleicht ist es egoistisch von mir das zu sagen, aber... als wir bei dir zu Hause waren und nebeneinander geschlafen haben, habe ich mich unglaublich wohl gefühlt und konnte stundenlang durchschlafen ohne grundlos wach zu werden - obwohl es mitten am Tag war.
Irgendwie... gibst du mir die Ruhe die ich brauche. Ich habe dich gerne in meiner Nähe."

Meine Wangen wurden heiß und mein Herz ganz schwer.

Wie lieb er war...

Wie hatte ich mich nur so täuschen können?

„Ich verspreche dir auch, dass ich ganz brav bin. Du musst keine Angst davor haben, dass ich dich anrühre oder irgendetwas tue, was du nicht möchtest. Ich will einfach nur, dass du es bequem hast und ich Ruhe finde. Und das kann ich nicht, wenn ich weiß, dass du dich auf einen Sessel kauerst. Das will ich nicht."

Er pausierte für einige Sekunden, holte dann tief Luft und setzte ein bezauberndes Lächeln auf.

„Also frage ich dich nochmal, Lynn Greenwood: Möchtest du hier neben mir liegen und mit mir gemeinsam einschlafen und wieder aufwachen?"

Ein riesiger Felsbrocken knallte mir von meinem Herzen und ich fühlte mich aufeinmal federleicht und unglaublich befreit.

„Bis dass der Tod uns scheidet?", fügte ich grinsend hinzu, da sich seine Frage wie ein Heiratsantrag anhörte.

„Wenn du das möchtest, dann sage ich ja." Mein Patient ließ seine weißen Zähne blitzen und grinste schief.

Kurze Stromstöße fuhren durch meinen Körper und ich verlor mich für einige Sekunden in seinen funkelnden Augen.

Dann konnte ich mich doch noch lösen und hielt ihm meine Hand hin.

Er schlug ein.

Wir kicherten und seufzten dann gleichzeitig, was uns wiederum ein erneutes Kichern entlockte.

„Lass uns immer ganz offen sprechen Lynn, okay? Ich möchte nicht, dass irgendwelche Missverständnisse zwischen uns stehen, die das alles hier schwieriger machen als es eh schon ist. Du bist die einzige Person der ich vertraue und ich hoffe, dass wir ein Team sind, das nichts und niemand auseinanderreißt."

„Du hast recht." Ich nickte zufrieden. Endlich hatten wir diese Sache aus der Welt geschafft und ich war unheimlich froh darüber. Auch, dass er mich mochte, hatte er mir nun irgendwie gesagt - auch wenn es nur als gute Freundin, beziehungsweise Teampartnerin war.

Ich hatte jetzt Klarheit und fühlte mich gut damit.

„Dann machen wir uns jetzt bettfertig?", fragte ich ihn, hüpfte nach seiner Bestätigung aus dem Bett und lief in Richtung Badezimmer.

-

Nachdem ich mit allem durch war, ging mein Patient ins Bad und wir trafen uns einige Minuten später im Schlafzimmer wieder und legten uns hin.

Die Rollos hatte ich heruntergelassen und ein kleines Licht auf dem Nachttisch angeknipst.

„Ich hoffe, dass wir morgen herausfinden, was es mit dem Radiomoderator auf sich hat", sagte ich, nachdem ich mich eingekuschelt und zu ihm gedreht hatte.

„Ich auch. Es muss einfach klappen."

„Und egal wie lange es dauert, oder wie kompliziert es wird, wir werden etwas herausfinden, das dich entlastet. Wir lassen die Kriminellen nicht gewinnen."

Wir blickten uns so lange und tief in die Augen, dass ich dachte, sie wären magnetisch geworden und könnten sich nicht mehr voneinander entfernen.

„Ich danke dir so sehr Lynn. Ich kann mich nur wiederholen. Ohne dich, deine Fürsorge, dein großes Herz, deine schlauen Ideen und deinen Kampfgeist wäre ich jetzt entweder tot oder im Gefängnis."

Er traf mal wieder genau die richtigen Worte um mein Herz zu erwärmen.

Doch so einseitig wie er behauptete, war das alles nicht. Das schien er nicht zu begreifen.

„Und ohne dich, wäre ich nicht hierher gekommen und hätte angefangen meine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten und würde vielleicht mein Leben lang Angst vor diesem Ort haben, der doch eigentlich wunderschön ist.
Also danke ich dir auch."

Wieder starrten wir uns nur an, ehe er das Wort ergriff.

„So habe ich das noch gar nicht gesehen..."

„Siehst du, du hilfst mir auch, ohne es zu bemerken. Wir sind halt wirklich ein gutes Team."

Daraufhin lächelten wir uns an, bevor ich mich aufrichtete und das Licht löschte.

In dieser Nacht schlief ich unglaublich gut. Und ich glaube, nicht nur ich.


****

Endlich haben die beiden sich ausgesprochen und das große Missverständnis aufgeklärt. Da merkt man mal wieder, wie wichtig Kommunikation doch ist.

Ich würde auch gerne mehr mit euch kommunizieren und euch etwas besser kennenlernen, da es hier sehr viele stille Leser gibt. Wenn ihr also Lust habt, würde ich mich freuen, wenn ihr ein paar Fragen beantworten würdet.

1. Dein Alter?
2. Deine Hobbies?
3. Welche Sprachen sprichst du?
4 Wie bist du auf dieses Buch gestoßen?
5. Wer ist dein Lieblingscharakter in ihm?
6. Hast du schon gevotet / kommentiert? 😉

Lasst ein bisschen Liebe für mich da 💕.

Ich drücke euch, bis bald

F. ☺️

Continue Reading

You'll Also Like

46.1K 1.3K 17
Die Schule ist wohl der Ort, an den Menschen wie ich, einfach verschluckt wurden. Richtig, ich bin einer dieser unsichtbaren Menschen und meiner Mein...
87.6K 1.8K 77
Eines Tages kommt Shiva nach Hause und sieht ihren Vater mit drei Männern sprechen. Sie wusste nicht, dass von hier an ihr Leben an einen Fremden geb...
1.5M 39.8K 90
"Ich will dich doch überhaupt nicht heiraten." flüsterte ich leise und sah in sein Gesicht, dass nur wenige Zentimeter entfernt von meinem war. "Und...
Machoboy By rabeey5

Teen Fiction

1.4M 33.9K 100
Er war neu aus dem Knast raus und etwas anders. Nicht so wie jeder sondern voller Geheimnisse. Etwas wie ein Psycho, doch heisst das das ich Angst ha...