criminal man

By leylolaxo

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Der Bandenkrieg um den nicht mehr ganz mysteriösen USB-Stick ist nun fast zwei Monate her. Die Bösewichte si... More

1 | Prolog
2 | lauschende Neurotikerin
3 | der geheimnissvolle, geheime Geheimtunnel
4 | Voldemort und Titten
5 | Dramatische Theatraliken
6 | Tiffany Großarsch (inklusive Rubys Trauma)
7 | Toilettendrama
8 | hormonisierter Patriarchenhass
9 | Ich werde zu oft gepackt
10 | unerotischer Sadismus
11 | Psychos unter sich
12 | Katze, Bösewicht und der Perversling in der Ecke
13 | Ahoi, Landratten
14 | bärtliche Überraschung
15 | Disneyprinzessin mit 600°C Lenden
16 | Aufzug-Odyssee mit deiner Mama
17 | heißes Verhöhr trotz fehlender Peitschen
18 | So viele Muskeln
19 | Aggressionen und Sachertorte
20 | Entschuldigungen von feuchten Würmchen
21 | ganz viel Gerede um feige Feigennüsse
22 | Let's talk about (therapy), baby
24 | Feen in gutem Umfeld
25 | Viele Küsschen und eine Reise zum (Halb-)Mond
26 | Wellen
27 | Fake-Bärte und Fallschirme
28 | Nebel und Champagner
29 | Guter, altmodischer Sexismus
30 | düstere Märchen
31 | Strafe
32 | kriminelle Wohngemeinschaft (alle Altersgruppen)
33 | Merry Men/Man/Christmas
34 | Praktikanten am Werk
35 | Reißverschluss zu, Affe tot

23 | Mutter Gottes und ein Plot Twist

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By leylolaxo

Es war bemerkenswert.

Bemerkenswert, weil ich deutlich weniger angespannt war, als sonst. Ich war weniger schüchtern, weniger unsicher, weniger nervös.
Mein Körper reagierte nicht wie der einer verliebten Zwölfjährigen.

Es war bemerkenswert, wie wohl ich mich plötzlich bei ihm fühlte.

Seine Hände waren kalt, aus irgendeinem Grund, aber das störte mich nicht, während sie durch meine Haare fuhren, auf der Suche nach einer geeigneten Stelle zum Festhalten.
Ich traute mich sogar, die Arme um seine Schultern zu legen und ihm mein Gesicht zuzuwenden.

Aber die nächste Stufe war eindeutig das Bemerkenswerteste:

,,Jederzeit. Sprich dein erstes Gebet.", fordete ich scherzhaft, bevor ich ihm meinen Hals entgegen reckte.
Mein Entführer wusste schneller, was ich vor hatte, als ich selbst und grinste in den darauf folgenden Kuss hinein.

Irgendwie passierte viel. Wir lagen auf dem Bett (ich vergaß leider das Gefühl für oben und unten, also war mir später unklar, welche Position genau meine gewesen war) und dann auf einmal nicht mehr. Vielleicht saßen wir kurz. Als sich unsere Münder am Ende wieder trennten, standen wir aber - er zumindest, meine Füße hatten keinen Boden Kontakt mehr. Ich hielt mich fest wie an einem Felsvorsprung und hatte den Kopf an seiner Schulter abgelegt. Er hatte mich fest an sich gepresst.

Ich lächelte breit.

,,Ein Gebet?", wiederholte er nach einiger Zeit.

Ich lachte leise.

,,Ja. Auf jeden Fall."

Jetzt lachte er. ,,Ich kenne keine Gebete.", antwortete der Obergangster.

,,Das erklärt einiges.", erwiderte ich etwas hochnäsig. Langsam ließ er mich an sich runter rutschen.
,,Du musst dir eben eines einfallen lassen."
Meine Zehen berührten schon den Boden.

,,Auf einer Skala von eins bis zehn, wie kreativ darf ich sein?", hakte er gespielt geschäftig nach.

Als ich fest stand, blickte ich ihm herausfordernd ins Gesicht. ,,Siebenunddreißig."

Sangsters Blick wanderte an mir vorbei, während er schwerfällig seine Arme auf meinen Schultern ablegte und er nachdenklich mit der Zunge schnalzte. Meine Knie gaben beinahe nach, weil er absichtlich zu viel Kraft anwandte.

,,Siebenunddreißig. Eine schlechte Zahl. Ungerade. Es gibt keine Multiplikation dafür.", beschwerte er sich. Er fing dabei an, nach vorne zu gehen. Ich war gezwungen, rückwärts in Richtung Wand mit zu stolpern.

,,Dann bete für eine bessere Zahl.", feixte ich.

Die Wand hinter mir kam immer näher. Ich hatte genug Fanfictions um drei Uhr nachts gelesen, um zu wissen, was gleich kommen würde...

,,Weißt du, ich bete nicht wirklich."

...die Luft wurde fast brutalst aus meinen Lungen gepresst, als der Aufprall kam.

,,Brauchst du Hilfe dabei?", fragte ich. Die erste Antwort, die ich erhielt, waren seine Lippen knapp unter meinem Kehlkopf.
Dann folgte ein:

,,Vielleicht."

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, drückte ihm einen Kuss auf ein Schlüsselbein und legte meine Lippen auf sein Ohr, als ich anfing zu sprechen. Besser gesagt, zu beten.

Er hielt still, erwartungsvoll gespannt. Erwartete er erotischen Sex-Talk?

,,Gegrüßet seist du Maria..."

Der Obergangster warf seinen Kopf lachend zurück, während ich meine Stirn auf seiner Brust ablegte, ebendfalls grinsend.

,,Nein!", rief er belustigt aus.

,,Voll der Gnade, der Herr ist mit dir.", fuhr ich gnadenlos fort, dieses Mal lauter.

,,Ruby!"

,,Du bist gebende- gebeneden-..." An dieser Stelle hatte ich immer schon Probleme gehabt. Dieses ganz bestimmte Wort, was immer es auch heißen sollte... das siebenjährige Rotkäppchen hatte sich die Zunge daran verknotet.

In meinem schwachen Moment versuchte der Obergangster mir seine Hand auf den Mund zu legen, doch während er mich näher zog, schlüpfte ich unter seinem Arm durch. Wir tanzten beinahe.

,,GEBENEDEIT!", japste ich. ,,Unter den Frauen..." Ich kicherte und versuchte spielerisch, mich loszureißen. Er zog mich ruckartig am Arm - ich flog ihm praktisch gegen die Brust.

,,Du bist wahnsinnig.", stöhnte er, doch sein breites Grinsen verriet ihn.

,,Und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes...", stieß ich hervor, damit kämpfend, ihm wieder zu entschlüpfen.
Ich hatte es fast geschafft, da riss er mir die Beine weg und ich fiel. Natürlich fing er mich sofort auf, doch ich hatte in seinen Armen keinen festen Stand.

,,...Jesus!", schrie ich, mehr vor Schock, als um die Zeile zu beenden.

Wir starrten uns breit lächelnd entgegen, noch immer in dieser Schnapp-Atmung gefangen, die einen erfasste, wenn man zu stark gelacht hatte.
Ich wusste nicht mehr, was ich sagen sollte, trotzdem genoss ich diese paar Sekunden.

Ob er vielleicht etwas zu sagen gehabt hätte, würde ich nie erfahren. Denn im nächsten Moment ertönte sein Klingelton (es war das stinknormale Standard-Geräusch, nicht mal so etwas wie sein Lieblingslied, was sehr enttäuschend war für mich, denn das hätte ich gern gewusst) (Vielleicht war der Standard Klingelton ja sein Lieblingslied...?) (...aber zu meinem eigenen Wohl hoffte ich das nicht).

Er ließ mich Gott sei Dank nicht auf den Boden fallen, wie in billigen Komödien. Stattdessen verdrehte er die Augen, zog mich auf die Beine und holte sein Handy raus. Mein Handgelenk ließ er dabei nicht mehr los. Und auch sein Grinsen blieb noch wo es war.
Es war schön, ihn so zu sehen.

Zumindest für die letzten zwei Sekunden.

Dann begann er auf einmal so zu schmunzeln, als wäre etwas sehr Bedauernswertes geschehen.

,,Ja, richtig. Du kennst den Raum? In fünfzehn Minuten.", sprach er in sein Handy. Er klang dabei lockerer als sonst. Vermutlich sollte er öfter lachen.

Nachdem er aufgelegt hatte, seufzte er tief. Dann sah er mich an. Ein neues Lächeln lag auf seinem Gesicht, es sah beinahe entschuldigend aus.

,,Ja?", hakte ich unsicher nach, aber meine Freude war noch nicht wirklich verblasst. Ich war noch immer sehr glücklich.

,,Ruby...", fing er geziert an. ,,Ich hasse es, diese schöne Situation unterbrechen zu müssen, aber..."

Sangster fuhr sich mit der Hand, die meine nicht hielt, durch die Haare, bevor er fort fuhr.

,,...er ist hier."

Wer? War es etwas Ernstes?

,,Carusoe?", fragte ich. Meine Stimme klang nur zur Hälfte besorgt, ich war noch immer glücklich wegen dem von vor einer Minute.

Mein Entführer schüttelte vergeblich den Kopf.

,,Trent. Er setzt dir jetzt den Chip ein."

Unsere Emotionen fielen fast gleichzeitig in sich zusammen. Seine etwas verspätet, als Reaktion auf meine, denn ich begann sehr hysterisch zu werden. Oder wahnsinnig. Das traf in meinem Fall immer besser zu.

,,WAS?"

Dass ich wenige Sekunden zuvor noch im siebten Himmel geschwebt hatte, war vollkommen aus sämtlichen Zellen meines Körpers verdrängt worden.

,,Darüber haben wir schon einmal gesprochen, du erinnerst dich vielleicht?" Dass er es wagte, beschwichtigend zu klingen!

,,ER SETZT MIR WAS EIN?"

,,Ein Chip, um dich zu orten, notfalls zu kontroll-... zu bewahren... vor Fehlern."

,,WIESO?"

,,Es tut mir leid, es war schon lange geplant. Ich...  es stand schon fest." Sangster hörte sich zwar ehrlich enttäuscht an, doch gleichzeitig hatte er meine Hand so fest gepackt, dass es klar war, in welche Richtung das Ganze gehen würde.

,,Wieso?", wiederholte ich, weniger wütend, aber dieses Mal mit meinem starken Gefühl von Verrat.

Sein Griff lockerte sich darauf ein wenig.

,,Es wird nicht wehtun, versprochen. Du wirst nichts spüren." Mein Entführer wollte mich wieder zu sich ziehen, vielleicht umarmen, vielleicht trösten, doch ich schob ihn weg. Versuchte es, zumindest.

,,Nein." Es klang nach einem Flehen.

,,Ruby..." Er kam wieder näher.

,,Nein!"

Er riss fester an meinem Arm.

,,NEIN!", schrie ich und drehte mich weg.

Dabei renkte ich mir beinahe die Schulter aus, aber zum Glück wurde ich irgendwie herumgewirbelt, sodass ich halb auf dem Bett landete.
Jetzt, wo er für ein paar Sekunden keine Hand auf mir hatte, konnte ich frei ausbücksen. Oder nach ihm treten.
Als er sofort wieder nach mir griff, entschied ich mich für das Letztere. Ein Fehler.

Er brauchte anscheinend nur meinen Fuß, nur den, mit dem Knöpfe-Band - ebenfalls von Trent.
Als ich erkannte, was er vorhatte, begann ich erst recht hysterisch zu werden.

Leider dauerte es nicht lange, bis er den Fuß erwischt hatte (er war gut, dass musste ich ihm lassen. Er wäre ein guter Vater, der widerwilligen Kleinkindern ihre Socken aufzwingen konnte, wenn sie sich mit treten und beißen wehrten).

Eine Sekunde reichte, um den richtigen Knopf zu drücken (mal angenommen, er hatte den richtigen erwischt und mich nicht aus Versehen umgebracht), dann hatte ich mich wieder losgerissen mit dem Wissen, dass es nun zu spät war.

Ich spürte den Stich kaum, als die winzig kleine Nadel durch meine Haut schoss und ihren Wirkstoff verbreitete.
In weniger als zehn Sekunden verlor ich das Bewusstsein. Ich bemerkte noch, wie die Türe des Appartements aufgerissen wurde. Es musste Sangsters Jungs sein, die da eintraten, aber ich konnte nicht mehr sagen wer.

Sie kamen näher.

Näher zu mir, ans Bett.

,,Wartet.", hielt sie ihr Boss plötzlich auf.

Sie blieben stehen und mir fielen die Augen zu.

***

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Das waren die Zeilen, die mir gefehlt hatten bei dem Gebet. Lustigerweise waren sie das Allererste, was mir nach dem Aufwachen in den Kopf schoss.

Nach dem Wort Sünder dauerte es allerdings nicht lange, bis die Erinnerungen an die letzten Momente vor der Betäubung kamen und mir wurde meine Situation bewusst.

Ich riss die Augen auf.

Sünder. Bitten. Es gab nur einen Sünder, der jetzt bitten sollte (also gut, vielleicht hatten seine Jungs, die ihm geholfen hatten, und Trent, auch ein wenig Mitschuld, aber... das musste ich nicht unbedingt berücksichtigen).

Ein wenig verwundert stellte ich fest, dass ich mich aufsetzen konnte; ich war nicht gefesselt.

,,Hast du gut geschlafen?"

Sangster saß mit verschränkten Armen auf einem Stuhl, der gegenüber vom Bett platziert war, und starrte mich mit einer Art Halblächeln aufmerksam an.

Innerhalb weniger Sekunden erfasste mich so eine Wut, dass meine Augen feucht wurden.

Er hatte kein Recht.

Das war mein Körper.

Man hatte mir etwas eingepflanzt.

Gegen meinen Willen.

Alleine das reichte aus, um den Obergangster aus dem Fenster stoßen zu wollen. Das war eine Grenze, die überschritten worden war. Allerdings ging das Ganze sogar noch weiter: Das Implantat konnte mich zu seinem Roboter machen.
Bei der Fußfessel hatte ich zumindest noch die Chance, wegzulaufen, damit er keine Knöpfe drücken konnte (wenn er sein Handy nicht parat hatte; sonst war ich genauso machtlos).

,,Wie konntest du nur?", brachte ich hervor.

Er öffnete langsam den Mund, doch ich kam ihm zuvor.

,,Ich kann so oder so nicht abhauen."

Er richtete den Blick auf den Boden vor der Fensterreihe. Würde er den Kopf etwas heben, hätte er eine atemberaubende Skyline vor sich. Allerdings interessierte die gerade weder ihn noch mich.

,,Ich bin so oder so keine Gefahr. Sieh mich doch an!" Den letzten Teil schrie ich halb.
,,Wieso muss ich noch mehr eingeschränkt werden? Wieso tust du mir das an? Ich dachte... ich dachte, es wäre jetzt alles in Ordnung. Wieso versuchst du immer noch, mir wehzutun?"

Sangster wandte den Kopf wieder zu mir und machte keine Anstalten mehr, zu antworten. Er sah mich stumm an, sein Halblächeln war bereits verschwunden.

Irgendwie machte mich das noch rasender. Hatte er wirklich nichts zu sagen? Keine Erklärung, keine Entschuldigung?

,,Du sitzt hier und tust so, als könntest du alles machen. Und ich weiß, rein theoretisch ist das so, aber der Fakt, dass du das auch so durchziehst... ! Ist dir klar, dass du alles damit zerstörst? Du hättest es einfach lassen können, ich glaube dir einfach nicht, dass du-"

Er stand seufzend auf. Ich war so irritiert, dass ich abbrach. Mein Entführer schlenderte langsam auf mich zu.
Würd er mir jetzt wehtun? Mein Körper hatte diesen Gedanken schon früher gehabt, denn er hatte bereits gehandelt - ich war unbewusst nach hinten gerutscht.

Das schien ihn jetzt zu verletzen. Er blieb stehen.

,,Kannst du ein paar Sekunden Pause einlegen?"

,,Oh, willst du dich endlich rechtfertigen?", fuhr ich ihn an.
Wie ein kleiner Feigling hockte ich da, die Beine angezogen und mit dem Rücken Bettlehne, während ich versuchte, ihn zu beleidigen (und zusammen zuckte, sobald er darauf zu reagieren schien).

,,Ich habe den Eingriff nicht durchführen lassen."

Mein Gehirn brauchte geschlagene sechs Sekunden (das war sehr lange, wenn man es wirklich auszählte) (vor allem, wenn nebenbei Blickkontakt mit dem berüchtigsten Verbrecher des Kontinents hatte), um diese Information durchzukauen.

,,Du.", schaffte ich gerade noch zu sagen.

,,Ja."

,,Nicht?"

,,Nein."

,,Warum?"

Diese Frage war wohl doch schwerer als die letzten beiden. Mein Entführer legte den Kopf in den Nacken und atmete tief ein.
,,Ich wollte nicht, dass..." Er suchte nach Worten. Es fiel im sichtlich schwer, das auszusprechen.
,,Ich wollte, dass es so bleibt. Zwischen uns. So...   gut."

Ich biss mir auf die Lippen, weil meine Wangen heiß wurden und ich sonst vielleicht ein wenig gelächelt hätte. Noch wollte ich nicht scheach werden.

,,Außerdem denke ich, dass ich dir jetzt vertrauen kann.", fügte er nach paar Sekunden stirnrunzelnd hinzu. Es kostete sehr viel von seinem Ego, das zuzugeben.

Als ich schon dachte, er bekam nicht mehr zustande, öffnete er wieder den Mund.

,,Aber ich will auch, dass du mir vertraust."

Offensichtlich war er jetzt an der Grenze angelangt. Das war in Ordnung, mir genügte das, was ich bis jetzt gehört hatte.

,,Ich will dir auch vertrauen.", erwiderte ich. Sangster kratzte sich auf der Schläfe.

,,Ich schätze, ich mache es dir nicht gerade einfach.", stellte er fest.

,,Nicht wirklich, nein."

,,Aber du musst zugeben, dass du auch schon oft irgendwo warst, wo du nicht hättest sein sollen.", gab er zu bedenken.

In dem letzten Hauptquartier der Sangster Gangster, wo ich ihn belauscht hatte, im Untergeschoss bei Joel, in irgendeiner Abstellkammer, mitten im Bandenkrieg, im Handtuch auf der Flucht durch sämtliche Etagen des Gebäudes...
,,Keine Ahnung, was du meinst.", murmelte ich ausweichend.

,,Deine Fußfessel hat dich nicht daran gehindert, ständig wegzuschleichen.", fand er. Plötzlich lächelte er ganz breit, wie ich mit fünf, als ich meiner Mutter Schokolade in die Schuhe gelegt unnd ihr nichts davon gesagt hatte (es hätte eine Überraschung sein sollen, aber sie war geschmolzen und meine Mutter hatte vor Stress ihre Füße schon hineingezwängt, ehe sie nach drei Metern feststellte, dass irgendwas nicht stimmte) (sie war nicht glücklich gewesen) (und danach lächelte ich auch nicht mehr).

Mit diesem Lächeln fuhr er fort: ,,Es  wird vermutlich nichts anders sein, jetzt, wo ich sie entfernen lassen habe."

Allein, weil er so auffällig auf meine Beine starrte, folgte ich seinem Blick dahin. Seine Worte kamen nämlich immer etwas verspätet in meinem Kopf an.

Was ich über meinem rechten Fuß bemerkte, war nichts.

Ach ja.

Darum ging es.

Das Fußband war weg!

Jetzt konnte ich mein fettes Honigkuchenpferdgrinsen nicht mehr zurückhalten, als ich ihn wieder ansah.
,,Es ist weg!", wiederholte ich fassungslos.

,,Das habe ich gerade-"

Ich stürzte mich um seinen Hals, sodass er diese nervige Klugscheißere nicht mehr beenden konnte.
Gott sei Dank hielt er mich sofort fest, zog mich sogar noch näher. Wir standen einige Zeit so da - eigentlich stand er, ich kniete auf dem Bett und hing gleichzeitig auf seinen Schultern.

,,Danke.", flüsterte ich irgendwann.

,,Bekomme ich etwas im Gegenzug."

Leicht benommen schmunzelte ich. Der klassische Gangster, er musste natürlich auf eine Art Belohnung aus sein. Während ich mich von seinen Schultern löste, wollte ich vorsichtig wissen:
,,Das kommt darauf an? Mein Erstgeborenes?"

,,Eigentlich hätte ich damit noch gewartet, aber wenn du es so eilig hast...", scherzte er. Oh, welch ein Schelm!, hauchte Alice verträumt. Ihre Hormone spielten mittlerweile ziemlich verrückt.

An sowas denken wir erst gar nicht, junge Dame!
Der Hutmacher schlug mit einer riesigen Teekanne nach ihr.

,,Du Blödmann."

,,Ich bin geschmeichelt! Bin ich jetzt kein Arschloch mehr?"

Ich lachte ungewollt auf. ,,Das kommt drauf an, was du jetzt von mir willst."

,,Ruby, Ruby, allerliebste Ruby..." Er nahm mein Gesicht in seine Hände, sodass ich Angst hatte, er würde meine Wangen auf irgendeine peinliche Weise hervorquetschen.

,,Geh einfach mit mir aus."

Als ich wieder halbwegs wusste, wie man atmete, stieß ich einen hilflosen Laut aus.
Jetzt war ich wieder dieses kleine, schüchterne Ding.

,,Ich mag Chinanudeln.", erwiderte ich dümmlich.

,,Oh, wir würden in kein Restaurant gehen. Es jst mehr ein... Bankett. Im Kreise einer ausgewählten Gesellschaft.", antwortete er charmant lächelnd.

,,Was heißt ausgewählt hier?"

,,Nur ein Haufen an den international größten Kriminellen, die alle auf ein Stück Weltherrschaft aus sind."

***

Es war so süß, wie Ruby zu mir hochblickte. Sie vertraute mir endlich, und das hatte so lange gedauert.
Natürlich musste die Fußfessel dafür weg.
Das konnte ich akzeptieren, schließlich war es nötig, um ihr zu beweisen, dass ich es ernst meinte.

Sie war ohnehin nicht mehr brauchbar, jetzt, wo Trent ihr den Chip eingesetzt hatte.

Ich meinte es wirklich ernst mit Ruby. Aber sie verstand leider nicht, dass gewisse Dinge essenziell waren. Wie zum Beispiel ein Implantat - an genau der Stelle, wo vorher die Fußfessel war.













Ah yes, es wurde wieder mal Zeit, ein Kapitel alle drei Monate  .___.

(Ich kann echt nicht früh schlafen gehen, wenn ich anfange zu schreiben)

2700 Wörter, fresst das, buchées (bitches) (aber in fancy) (und nicht als Beleidigung gemeint) (aber das sollte generell keine sein) (jeder ist frei, so viel Sex - mit beidseitigem consent - zu haben wie man will, ohne dafür verurteilt zu werden)

Meinungen, Gedanken, Vorschläge, Rechtschreibfehler?

Ich bin immer offen, außer für die Sachen, für die ich nicht offen bin ;)

Hab euch lieeee-hieeb ^^

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