Criminal tension - Wie ich ei...

By Liesmeinbuch

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Ein Schwerverletzter wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Pflegerin Lynn versorgt dort seine Wunden. Ihre K... More

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23 (Lesenacht: Kapitel 1/5)
24 (Lesenacht: Kapitel 2/5)
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27 (Lesenacht: Kapitel 5/5)
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45 (Lesenacht: Kapitel 1/4)
46 (Lesenacht: Kapitel 2/4)
47 (Lesenacht: Kapitel 3/4)
48 (Lesenacht: Kapitel 4/4)
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103 - Letztes Kapitel, Epilog und Q&A

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By Liesmeinbuch


Ach du meine Güte!

Ich wurde auf frischer Tat ertappt.

Zögerlich drehte ich mich um und hoffte, mir würde währenddessen die perfekte Ausrede in den Sinn kommen, warum ich im Kaufhaus ein Dutzend Boxershorts in den Händen hielt, anstatt krank im Bett zu liegen.

Doch leider schien mein Hirn wie leergefegt. Ich musste irgendwie Zeit gewinnen.

„Hey Sue! Schön dich zu sehen. Alles gut bei dir? Was gibt's Neues in der Klinik?", fragte ich meine ehemalige Kollegin, die jetzt vor meiner Nase stand, um von mir abzulenken.

Nervös grinste ich und begann dann auf meiner Unterlippe herumzukauen.

„Och eigentlich nicht viel", antwortete sie. „Es ist stressig wie sonst auch und Mrs. Preston verhält sich immer seltsamer. Manchmal steht sie nur stumm neben den Pflegern und wirkt abwesend, aber ich hoffe, das legt sich bald wieder.
Naja, du fehlst uns auf jeden Fall. Ohne dich ist die Klinik nicht dieselbe."

Ich vermisste die Kollegen und die Arbeit dort ebenfalls, doch dass ich allerdings auch bei mir zu Hause einen Patienten hatte, den ich rund um die Uhr pflegen musste, konnte sie ja nicht ahnen. Glücklicherweise...
Dass Mrs. Preston in letzter Zeit oft nicht bei der Sache war und nicht reagierte wenn wir Fehler machten, weil wir etwas übernahmen, was eigentlich nicht in unserem Aufgabenbereich lag, war mir nicht unbekannt. Jason hatte meinen Gast falsch behandelt, weil sie ihm inkorrekte Anweisungen gegeben hatte. Anstatt sein Herz durch die Druckmassage wieder zum Schlagen zu bekommen, hatte sie ihn zum Defibrillator greifen lassen. Durch meinen Blackout hatte ich die Situation vollkommen falsch eingeschätzt und einfach nur tatenlos zugesehen. Was war denn nur los mit ihr?

„Das ist lieb von dir. Ich vermisse euch auch. Dass mit der Chefin etwas nicht stimmt, haben sicherlich auch alle anderen mitbekommen. Ich hoffe sehr, dass sie bald wieder die Alte ist und sich ihr Problem löst. Vielleicht... ist sie einfach nur überarbeitet."

Sue nickte.

„Das hoffe ich auch.
Aber zurück zu meiner Frage: Was machst du hier?"
Irritiert sah sie mich wieder an.

Tja Sue, ich kaufe ein paar Unterhosen für den Kerl, den ich aus dem Krankenhaus geschleust habe und bei mir zu Hause verstecke und pflege. Du weißt schon, der, der bei dem Überfall dabei war, Kugeln im Körper hatte und reanimiert werden musste. Der ist höchstwahrscheinlich kriminell und auf der Flucht vor zwei Gangsterbossen. Aber nichts genaues weiß man nicht, weil ja er sein Gedächtnis verloren hat. Aber irgendwie wollte ich ihm helfen, von daher...

Shit! Das hätte ich ja wohl kaum sagen können, oder?

Aber was dann?

Mittlerweile fühlte es sich so an, als hätte ich die komplette Haut meiner Unterlippe abgenagt. Angespannt suchte ich weiter nach einer Ausrede, als plötzlich mein Handy klingelte.

Entschuldigend sah ich Sue an und dann auf das Display. Der Anruf kam von meinem Festnetz, was nur eins bedeuten konnte:

Er rief mich an...

Auch das noch! Warum gerade jetzt? Was wollte er?

Aber ich musste dran gehen. Vielleicht war ihm etwas passiert.

Noch bevor er etwas sagen konnte, überrumpelte ich ihn hastig.

„Hallo Opa, ich habe ein paar gute Unterhosen für dich gefunden. Das war kein Problem. Jetzt besorge ich nur noch meine Halstabletten und dann komme ich. Ist alles in Ordnung bei dir?"

Auf die Schnelle war mir nichts besseres eingefallen, als ihn für meinen Großvater auszugeben und hoffte, er hatte verstanden, warum ich so reagierte.

Einige Sekunden lang blieb es still in der Leitung und mir schlug das Herz bis zu Halse, bis er mit verstellter, tiefer Stimme antwortete.

„Ja... mein Kind, vielen Dank, dass du die Besorgungen für deinen alten Opa machst, obwohl es dir selbst nicht so gut geht. Es ist schön, dass ich mich auf dich verlassen kann.
Mir ist noch eingefallen, dass ich einen neuen Rasierer brauche. Kannst du mir einen mitbringen?"

Erleichtert schloss ich kurz die Augen und seufzte leise. Perfekt. Er hatte verstanden und spielte mit.

„Achso, na klar, das mache ich Opa."

„Das ist nett. Dann sehen wir uns gleich.
Ich ... habe dich lieb mein Schatz", kam dann sanft durch den Hörer.

Sofort spürte ich, wie sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete.

Auch wenn alles nur ein Spiel war und er nichts von dem ernst meinte was er sagte, lösten seine Worte irgendetwas in mir aus.

Bevor es unangenehm wurde, antwortete ich:

„Ich dich auch ... Opa. Bis gleich", und ließ das Handy wieder in meine Tasche zurückgleiten.

Okay, es schien ihm also gut zu gehen. Er hatte nur angerufen, weil ihm eingefallen war, dass er noch einen Rasierer brauchte.
Na klar, daran hätte ich denken müssen.

Langsam blickte ich zurück in die Augen meiner Freundin und hatte sofort ein tierisch schlechtes Gewissen, weil ich ihr gerade eine dicke Lüge aufgetischt und ein Schmierentheater vorgespielt hatte.

„Ah okay, die sind für deinen Opa. Ich dachte schon... Dann bin ich ja beruhigt", lachte sie.

Hmm... Wieso beruhigt? An wen oder was hatte sie denn gedacht? Ahnte sie etwas? Das konnte doch eigentlich gar nicht sein... Aber sie kannte mich lange und sehr gut und ich war eine verdammt schlechte Lügnerin.

Ach Mist!

Ich musste es so gut wie möglich überspielen.

„Ja... genau. Und einen Rasierer muss ich jetzt auch noch für ihn kaufen. Er... er war heute noch schlapper als ich und da hab ich angeboten, für ihn etwas zu besorgen, obwohl ich auch immer noch... Halsschmerzen habe", versuchte ich mich zu erklären und hoffte, ich log gut genug.
Ich hasste lügen.

Es erleichterte mich schonmal sehr, dass Sue nicht bemerkt hatte, dass die tiefe Stimme, die aus dem Handy kam, nicht Opas war, obwohl sie sie ja kannte.

„Dann will ich dich nicht aufhalten Lynn. Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung. Grüß deinen Opa und meld dich, wenn du wieder ganz gesund bist."

Gut, sie glaubte mir und wollte gehen.
Super, gleich würde ich erlöst.

„Na klar, mache ich, danke dir. Bis bald."

Nachdem ich ihr lächelnd gewunken, mich gerade weggedreht und ein paar Schritte hinter mich gebracht hatte, rief sie plötzlich wieder meinen Namen und ich blieb abrupt stehen.

„Lynn, warte. Ich muss noch etwas wissen."

Ach du Schande! Was kam denn jetzt?

Zögerlich drehte ich mich wieder um, ging ein paar Meter auf meine Freundin zu und spürte, wie mein Herz wieder zu rasen begann und sich erneut Nervosität in mir breit machte.

Angespannt musterte ich ihre Lippen. Was wollte sie?

„Ich... ich weiß es klingt absurd, aber ich... ich wollte dich noch fragen, ob du etwas von unserem unbekannten Patienten gehört oder gesehen hast, der am Tag deiner Verabschiedung einfach so abgehauen ist. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er sich vielleicht bei dir... keine Ahnung... gemeldet hat, oder so? Ich meine, er hat eine Amnesie, kennt niemanden und hat nichts.
Und... ich hab doch gespürt, wie sehr er dich mochte und du ihn und da dachte ich..."

Oh nein!
Das konnte doch alles nicht wahr sein! Sie ahnte es. Wie konnte sie nur so ein ausgeprägtes Gespür für Menschen haben?
War das alles meine Schuld? Hatte ich mich einfach zu auffällig verhalten?

Was sollte ich nur tun?

Weiter lügen und dabei beten, sie würde mir alles abkaufen? Oder war jetzt der einmalige Zeitpunkt gekommen, um ihr einfach die komplette Wahrheit zu erzählen und zu hoffen, sie würde damit nicht zur Polizei gehen?

Mich würde meine Freundin sicherlich nicht verpfeifen, aber ihn ...?

Shit! Ich wusste es nicht! Für was sollte ich mich entscheiden?

Angespannt biss ich meine Zähne zusammen und hielt die Luft an. Mein Herz schien kurz vorm explodieren.

„Ach Mist, tut mir leid, das ist einfach so ein Hirngespinst von mir, das ich seit Tagen im Kopf habe. Entschuldigung, nimm es mir nicht übel. Das ist alles Quatsch", stieß sie dann auf einmal heraus.

Ähm... okay. Verwirrt starrte ich sie an. Damit hatte ich nicht gerechnet.

„Also Lynn, mach's gut Süße, ich sollte mich jetzt lieber an die lange Schlange vor der Kasse stellen, sonst komme ich nachher noch zu spät zum Dienst", rief sie lächelnd.

„Okay... dann... bis dann", presste ich immer noch benommen heraus und sah mit einem Haufen bunter Männerunterhosen in der Hand dabei zu, wie Sue ihren Einkaufswagen davon schob, ehe ich tief ausatmete und hoffte, mein Puls würde sich bald wieder normalisieren.

Gerade nochmal Glück gehabt!

Wenn das so weiterging, müsste ich bald Beruhigungspillen schlucken...

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Guten Morgen ☀️,

hier kommt Kapitel 22.

Ich wollte einmal loswerden, dass ich total überwältigt von dem lieben Feedback zu diesem Buch bin und mich bei euch für die lieben Kommentare, Votes und privaten Nachrichten bedanken möchte ☺️. Ihr seid echt die Besten!
Mittlerweile hat diese Geschichte fast 1000 Reads und das freut mich soooo sehr.

Ich überlege, wenn diese Hürde geschafft ist, bald eine Lesenacht zu machen. Was haltet ihr davon?

Falls euch das Kapitel gefallen hat, würde ich mich sehr über einen Vote von euch freuen.

Habt ein tolles Wochenende ☀️☺️

Eure F. ☺️

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