Criminal tension - Wie ich ei...

By Liesmeinbuch

428K 15.3K 3.3K

Ein Schwerverletzter wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Pflegerin Lynn versorgt dort seine Wunden. Ihre K... More

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
17
18
19
20
21
22
23 (Lesenacht: Kapitel 1/5)
24 (Lesenacht: Kapitel 2/5)
25 (Lesenacht: Kapitel 3/5)
26 (Lesenacht: Kapitel 4/5)
27 (Lesenacht: Kapitel 5/5)
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45 (Lesenacht: Kapitel 1/4)
46 (Lesenacht: Kapitel 2/4)
47 (Lesenacht: Kapitel 3/4)
48 (Lesenacht: Kapitel 4/4)
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79 (Lesenacht: Kapitel 1/5)
80 (Lesenacht: Kapitel 2/5)
81 (Lesenacht: Kapitel 3/5)
82 (Lesenacht: Kapitel 4/5)
83 (Lesenacht: Kapitel 5/5)
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103 - Letztes Kapitel, Epilog und Q&A

16

6.6K 221 69
By Liesmeinbuch


„Nur noch ein paar Meter, dann hast du es geschafft", stöhnte ich unter der Last seines Körpers.

Ich hatte seinen Arm um meine Schultern gelegt und zog ihn stützend und mit all meiner Kraft aus meinem Auto heraus - hin zu meiner Wohnungstür.

Nachdem er meinen Vorschlag gehört hatte, ihn bei mir aufzunehmen, lächelte er mich kurz an, nickte erleichtert, schloss die Augen und schlief vor Erschöpfung einfach ein.
Wer konnte es ihm nach den Strapazen verübeln?

Während der Fahrt kämpfte ich mit meinem Gedankenkarussell.
Hatte ich richtig entschieden?
Ich würde einen völlig Fremden bei mir verstecken, von dem ich nichtmal seinen Namen kannte, der in eine Straftat verwickelt war, verfolgt wurde, untertauchen musste und dazu noch schwerverletzt und pflegebedürftig war.

Auf was hatte ich mich nur eingelassen?
Mein Opa würde durchdrehen, wenn er davon erfahren würde.
Niemand durfte etwas darüber wissen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.


Hastig schloss ich die Tür auf, zog meinen Patienten in meine Wohnung und setzte ihn auf dem Sofa ab. Ich schnappte erschöpft nach Luft. Ich brauchte eine Pause.
Sofort ließ er sich stöhnend auf den Rücken fallen, nachdem ich ihm die Schuhe ausgezogen hatte.

Oh nein, was machte er nur?

„Ich weiß, dass du unheimlich müde bist und nur noch schlafen willst, aber du musst aus den nassen Klamotten raus", mahnte ich besorgt.

Gequält sah er mich an.
„Ok", gab er zögerlich von sich.

„Aber erst hole ich dir Tabletten", rief ich, lief in die Küche und kam mit ihnen und einem Glas Wasser zurück.

Nachdem er sie heruntergeschluckt hatte, trank er hastig das Glas leer.

Dann kam der schwerste Teil.

Ich beugte mich über ihn, fasste an seine Schultern und zog ihn stützend und vorsichtig wieder auf die Beine zurück - hin zum Badezimmer.

Ich setzte ihn auf die zugeklappte Toilette und hoffte im selben Moment, ich würde ihn später auch wieder von dort hochbekommen. So langsam gingen mir nämlich die Kräfte aus und ich war mir nicht sicher, wie lange ich diesen 1,90m großen Körper noch hochhieven können würde.

Keuchend stützte ich meine Hände auf meine Oberschenken und holte wieder kräftig Luft.

Und jetzt? Wie sollte es weitergehen?
Musste ich ihn etwa ausziehen? Ohje!

In der Klinik war ich solche Szenen gewöhnt, aber bei mir zu Hause ...?
Unsicher schaute ich ihn an und wartete auf eine Reaktion von ihm.

Zu meinem Glück ließ er dann seine Hand zum Ärmel seiner Lederjacke wandern und begann, sich ihr zu entledigen. Obwohl er sich sehr langsam bewegte, gelang es ihm, sie auszuziehen und sie kurz darauf auf den Badezimmerboden fallen zu lassen.
Danach versuchte er, sich aus seinem Hoodie zu winden. Vorsichtig zog er seine Arme aus den Ärmeln und den Pulli über seinen Kopf, doch er kam nicht weit und blieb hängen. Er schaffte es nicht, ihn komplett auszuziehen.
Wieder stöhnte er schmerzerfüllt.

Wortlos hockte ich mich vor die Toilette auf der er saß. Mir war klar, dass ich ihm nun doch helfen musste.

Zögerlich und unsicher ließ ich meine Finger zum Saum des Hoodies gleiten, der bereits ein Stückchen hochgezogen war, griff vorsichtig den weichen Stoff und streifte dabei kurz seine Haut.
Sofort zuckte er unter meiner Berührung zusammen.

Mist, wahrscheinlich waren meine Finger viel zu kalt.

„Tut ... tut mir leid", flüsterte ich um mich dafür zu entschuldigen.
Wie ich es schon erwartet hatte, kam jedoch keine Antwort.

Mit vorsichtigen Bewegungen schaffte ich es, ihm den durchnässten Pulli über den Kopf zu ziehen und ihn neben die Lederjacke zu werfen, ehe ich seinen entblößten Oberkörper betrachten konnte.

Obwohl dieser Anblick für mich nicht neu war, stieg wieder leichte Nervosität in mir auf. Sein trainierter Körper war bis auf die Haut nass geworden und die definierten Züge samt Tattoos glänzten durch die Feuchtigkeit und das Licht im Bad.

Wow! Ok, Konzentration Lynn!

Schnell griff ich in das Regal und holte ein Handtuch heraus. Ich legte es ihm über die Schultern und wartete darauf, dass er anfing sich abzutrocknen.
Doch er tat nichts weiter, als seine Augen zu schließen und seinen Hinterkopf an die Wand zu lehnen.

Auch ich schloss leise seufzend meine Augen.
Ich begann, meine Hände aneinander zu reiben, bis sie warm wurden, denn ich wusste, ICH musste ihn abtrocknen.

Nervös beugte ich mich wieder zu ihm vor, drückte meine Hände auf das Handtuch und fing an, die Haut seiner Schultern mit langsamen, kreisenden Bewegungen trocken zu reiben und ließ das Handtuch dann hinunter zu seinem Rücken gleiten.
Er hielt die Augen weiterhin geschlossen.

Die Nähe zu ihm fühlte sich gleichermaßen schrecklich wie auch angenehm an. Mein Herz pochte wild in meiner Brust und ich kniff die Lippen fest zusammen.

Als die Haut an seinen Schultern und dem Rücken nicht mehr glänzte, zog ich das Handtuch zu seiner Brust und begann, diese von der Feuchtigkeit zu befreien.

Vorsichtig fuhr ich seinen festen Oberkörper mit dem weichen Stoff ab. Jeden Muskel, jede Sehne, jeden Quadratzentimeter davon.

Ich spürte, wie sich seine Bauchmuskeln unter der Berührung anspannten und er wieder zuckte, als er meine - nun aber warmen - Finger auf ihnen spürte. Er öffnete die Augen und sah mich an, ehe er seine Lippen teilte und Luft einsog.

Ich stoppte.

Wieder sahen wir uns einige Sekunden lang nur in die Augen, ehe ich eine unangenehme Hitze in mir aufsteigen spürte und den Blickkontakt abbrach.

„So ... das ... haben wir", versuchte ich so entschlossen wie möglich herauszubringen.
Doch fertig waren wir noch lange nicht. Ich befürchtete, der schlimmste Teil würde noch vor uns liegen.

Seine Hose musste aus.

Und mir war klar, dass er das niemals alleine schaffen würde. Doch auch seine Beine mussten trocken werden und ich musste vernünftig an die Wunde an seiner Hüfte herankommen.

Wieder ließ ich meine Augen zu seinen schweifen und wieder verzauberten sie mich mit ihrer wunderschönen Farbe.

Keine Ablenkung jetzt, ermahnte ich mich selbst in Gedanken.

„Deine ... Hose muss jetzt aus", sagte ich mit brüchiger Stimme und räusperte mich daraufhin kurz.

Nervös biss ich mir auf die Lippe und wartete auf ein Zeichen von ihm.

„Ja", bestätigte er dann hauchend, tat aber nichts weiter als mich mit müdem Blick zu mustern.

Zögerlich und gefolgt von seinen Augen ging ich vor der Toilette zurück in die Hocke und legte meine Hände langsam an die Schnalle seines Gürtels und öffnete sie.

Oh Mann! Diese Situation war so richtig und fühlte sich doch so falsch an. In meinem Kopf herrschte Chaos, das sich auf meinen Körper übertrug.

Er ist dein Patient und du musst dich einfach nur um ihn kümmern - in medizinischem Sinne, redete ich mir ein als ich spürte, dass meine Wangen zu kribbeln begannen.
Doch irgendwie war der Moment so anders als ich es gewohnt war. Mit Sicherheit lag es daran, dass es bei mir zu Hause und nicht in der Klinik passierte.
Jap, so musste es sein.

Nun öffnete ich den Knopf seiner Hose und zog langsam den Reißverschluss nach unten.

Im Augenwinkel konnte ich sehen, dass er seine Lider wieder schloss und seinen Kopf zurück an die Wand hinter ihm lehnte.

Gut, immerhin beobachtete er mich nicht dabei wie ich ihn auszog. Das beruhigte mich zumindest ein kleines Bisschen.

Als sich der Hosenbund von seinem Körper entfernte sah ich, dass der Verband auf seiner Wunde komplett durchnässt war und sich durch Blut bereits verfärbt hatte.

So ein Mist!

Schlagartig erloschen meine wirren Gefühle und ich versetzte mich zurück in den Arbeitsmodus. Ich hatte befürchtet, dass das eintreten würde, doch es schien heftiger als ich es vermutet hatte.

Ich stand auf und beugte mich zu ihm hinunter - wie schon zig Mal an diesem Tag.
Seine Augen öffneten sich und ich sprach ihn an.

„Du musst mir jetzt helfen, alleine schaffe ich es nicht."

Er nickte abgekämpft.

Ich senkte meinen Oberkörper, schlang meine Arme unter seinen hindurch und hob ihn mit all meiner Kraft ein kleines Stückchen an.

„Oh Gott", stöhnte er und verzog schmerzverzerrt sein Gesicht. „Es ... tut so weh!"
Ich spürte seinen unglaublich großen Schmerz in mir und wie sich sein Körper an mir verkrampfe.
„Ich weiß!", flüsterte ich mitfühlend und verstärkte meinen Griff um seinen Nacken. „Es tut mir leid."

Trotz seines massiven Leidens ließ er seine Hände an seinen Hosenbund gleiten und versuchte mit allen Mitteln seine Hose ein Stück herunterzuziehen.

Ich spürte, wie seine entblößte Brust sich an mir wild hob und wieder senkte und er durch seine geöffneten Lippen die Luft hastig hineinzog und wieder ausstieß.

Meine nassen Strähnen fielen mir ins Gesicht und meine Arme begannen unter der Last zu zittern.
Lange würde ich ihn nicht mehr halten können.
Ich kniff meine Augen und meine Lippen zusammen.

„OK", keuchte er plötzlich. Seine erlösenden Worte klangen in meinen Ohren wie Musik.
Vorsichtig setzte ich ihn wieder auf dem Klodeckel ab und entfernte mich langsam von ihm.
Ich sah, dass er es geschafft hatte.
Seine Jeans hing ihm in den Kniekehlen.

„Gott sei Dank", stieß ich erleichtert aus und lächelte.
Schnell ging ich zurück in die Hocke und zog ihm die feuchte Hose über die Füße, ehe ich sie neben die Lederjacke und den Pulli fallen ließ.

Erst jetzt bemerkte ich, dass seine dunkelblauen Boxershorts und seine Beine gar nicht nass geworden waren. Seine Haut dort war einfach nur kalt.

Beruhigt zog ich meinen flauschigen, rosafarbenen Bademantel vom Harken neben der Dusche und schwang ihn ihm über seinen Rücken. Gemeinsam schafften wir es dann, seine Arme in die Ärmel zu stecken und meinen Gast mit letzter Kraft zurück auf die Beine zu bringen und ihn auf das Sofa im Wohnzimmer zu verfrachten.

Keuchend ließen wir uns auf den Rücken fallen und lagen nebeneinander.
Einige Sekunden vergingen, in denen wir bloß stumm und schwer atmend an die Decke starrten, ehe er seinen Kopf in meine Richtung drehte und mich mit durchdringendem Blick ansah.

„Lynn! Ich danke dir. Für alles. Ohne dich, wäre ich vermutlich schon nicht mehr ... zu retten. Ich werde dir nie vergessen, was du für mich getan hast."

Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an.

Er bewegte gequält seinen Arm auf mich zu, berührte mit seinen Fingern meine, nahm meine Hand in seine und umschloss sie.

Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht und ich ließ meinen Blick auf unsere verschlungenen Finger sinken ohne zu antworten.
Diese Berührung hatte mir den Atem geraubt und die Sprache verschlagen. Mein Herz hüpfte und obwohl ich unfassbar nervös wurde, genoss ich den Hautkontakt sehr.

Als ich mich dann endlich traute, meinen Blick wieder zu seinem Gesicht wandern zu lassen sah ich, dass seine Augen geschlossen waren und er bereits schlief.

Ich war mir nicht ganz sicher, doch ich meine, ich hätte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen gesehen.

****

Hi 😊

Das längste Kapitel bisher ist vorbei.

So langsam scheint es etwas zu knistern zwischen Lynn und dem Unbekannten, oder?
Ich hoffe es hat euch gefallen.

Was glaubt ihr wie es jetzt weitergeht?

Ich danke euch fürs Lesen und wünsche euch ein tolles sonniges Wochenende und hoffe, dass es dort wo ihr wohnt, keine Überschwemmungen gegeben hat und es euch gut geht.

Ich drücke euch ☺️

-F.

Continue Reading

You'll Also Like

26.8M 1.1M 94
Tessas Leben ist alles andere als ein Traum. Ihr Vater trinkt und schlägt sie und ihre Stiefmutter behandelt sie auch wie das letzte Stück Dreck. Abe...
1.5M 39.7K 90
"Ich will dich doch überhaupt nicht heiraten." flüsterte ich leise und sah in sein Gesicht, dass nur wenige Zentimeter entfernt von meinem war. "Und...
772K 17.6K 54
~𝐸𝑣𝑒𝑟𝑦𝑡ℎ𝑖𝑛𝑔 ℎ𝑎𝑝𝑝𝑒𝑛𝑠 𝑓𝑜𝑟 𝑎 𝑟𝑒𝑎𝑠𝑜𝑛~ Victoria ist neu an der Schule und trifft direkt auf Chase, den beliebtesten jungen der Sc...
322K 12.3K 88
! Ich war 14, als ich diese Geschichte geschrieben habe, habt bitte Nachsicht, falls es euch nicht gefällt ! Destiny Parker, 17 Jahre, gibt den Ansch...