Sucker For Him | Band 2

By xX1Mary5Xx

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Drei Jahre nach ihrer Trennung begegnen sich Cara und Will in San Francisco wieder. Beide beschließen anfangs... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18

Kapitel 14

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By xX1Mary5Xx

Cara

Ich fühlte mich schrecklich. Ich fühlte mich eklig, klebrig und schuldig. Noch nie war mir am OP Tisch ein Patient weggestorben. Noch nie.
Und jetzt war ich dank meiner schlechten Erste Hilfe Schuld, dass eine junge Frau ihr Leben verloren hatte.

Ich weiß, wenn man sich für den Beruf als Arzt entscheidet, dann sollte man sich bewusst sein, dass soetwas passieren konnte. Früher oder später passieren würde.
Aber ich dachte wohl, dass dieses schwere Los an Sportmedizinern vorüber gehen würde.

Ha. Überraschung. Tat es nicht.
Keine Ahnung warum mich das ganze überhaupt so packte. Ich kannte genug Ärzte, die dann kurz nach der OP deprimiert waren und danach wieder weiter arbeiteten, als wäre nichts geschehen.

Ich gehörte nicht dazu. Offensichtlich. Die ganze Zeit machte ich mir darüber Gedanken, was ich hätte tun können, dass sie nicht gestorben wäre.

Seit 2 Tagen war ich schon nicht mehr aus dem Haus gegangen. Ich hatte frei, deshalb viel es denen in der Arbeit nicht auf, meinen Freunden allerdings schon.
Allie hatte mir einige Nachrichten geschrieben und wollte mich auch ein paar Mal anrufen, ich hatte sie allerdings immer weggedrückt.

Auch Mason und Carina hatten es mehrmals versucht, waren aber immer auf der Mailbox gelandet.
Ich wollte nicht reden. Mit keinem von ihnen.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Mit einem Ruck fuhr ich von der Couch auf.
Wer zur Hölle wollte um halb 10 Uhr abends was von mir?
Wahrscheinlich Allie. Oder Mason. Oh, wehe es war einer von ihnen, sie sollten mich doch einfach in Ruhe lassen.
Ich lief zur Tür, stellte mich auf die Zehenspitzen, linste durch das Guckloch, in der Erwartung, Allie zu sehen und machte mich schon bereit, ihr durch die Tür eine Standpauke zu verpassen.

Doch es war Alex. Der süße Patienten- Alex mit den elektrisierenden blauen Augen.
Ich ließ mich zurück auf die Fersen fallen. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe.
Was machte er denn hier?
Und wieso wusste er überhaupt wo ich wohnte?
Scheiße, ich konnte ihm nicht aufmachen.
Ich sah schlimm aus. Wirklich schlimm.

Wahrscheinlich so, als hätte ich einen netten Abend mit Freddy Krüger verbracht.
Naja, so schlimm auch wieder nicht, aber ich hatte tiefschwarze Ringe unter den Augen, da ich die letzten Nächte kaum bis gar nicht geschlafen hatte und mich mit Damon Salvatore ablenken musste.

Außerdem waren meine Haare fettig, ich trug mein Shirt schon den dritten Tag in Folge und vermutlich traf ihn endgültig der Schlag, wenn er meine unaufgeräumte Wohnung betrat.

Alles Dinge, die dafür sprachen, ihn draußen zu lassen.
Ich würde ihm also nicht öffnen, beschloss ich nun und nickte dann für mich selbst.
Hoffentlich ging er bald. Ich wollte ihn wieder sehen, ja, das stimmte. Aber sicher nicht so.

Ich wartete einige Momente, dann sah ich erneut durch das Loch. Er stand immer noch davor. Mist.
Dann klopfte er plötzlich an die Tür, woraufhin ich zusammenzuckte.
"Cara, ich weiß, dass du da bist. Alycia hat mir gesagt, wo du wohnst und dass du das Haus seit drei Tagen nicht verlassen hast. Sie macht sich Sorgen."

Ich zog die Augenbraue hoch.
Oh, Fräulein, wir würden uns unterhalten müssen. Wer zur Hölle verriet denn einem Fremden, wo die beste Freundin wohnte?
"Ich bin nicht zuhause", rief ich, woraufhin ich ein tiefes Lachen von draußen hörte.

Mistkerl. Entschlossen, ihn in die Schranken zu weisen, riss ich die Tür auf. Sein Gesichtsausdruck wechselte innerhalb einer Sekunde von belustigt zu bestürzt und meine kurze Wut verrachte.
"Scheiße, wie siehst du denn aus?", fragte er und machte einen kleinen Schritt auf mich zu.

"Vielen Dank auch", sagte ich trocken und lehnte mich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen. Das selbe könnte ich ihn eigentlich auch fragen. Er hatte vom Unfall immer noch einige Schrammen im Gesicht, was ihm einen verwegenen Touch gab... der mich aber gewiss nicht interessierte.

"Du weißt schon, dass es eh total großzügig von mir war, überhaupt aufzumachen. Ich hätte dich auch hier draußen versauern lassen können", setzte ich dann noch hinzu.

Er sah tatsächlich zerknirscht aus. Süß. "Tut mir leid. Darf ich trotzdem rein kommen?"
Er kam ja schnell zur Sache.
"Ähm, ich weiß nicht", murmelte ich und klopfte nervös gegen den weiß gestrichenen Türrahmen. "Eigentlich würde ich gerne alleine sein, Alex."

"Ich weiß, was du gerade durchmachst, Cara", sagte er sanft. "Alycia hat es mir gesagt."
Meine Augen, die vorher auf dem dunklen Teppich verweilt hatten, zuckten nach oben.

"Allie hat dir wohl alles erzählt, was?", erkundigte ich mich misstrauisch.
Daraufhin lachte er.
"Keine Sorge, ich bin kein Verrückter. Ich kenne David. Wir waren zusammen auf der Schule und sind Kumpel."

"Ahh", machte ich skeptisch.
"Willst du Fotos sehen?", fragte er mit einem spöttischen Grinsen auf den vollen Lippen und zog sein Handy aus der vorderen Hosentasche seiner Jeans.

Kopfschüttelnd wehrte ich ab. "Nein, nein, ich glaube dir ja. Komm rein", ich machte eine einladende Handbewegung und er ging vor mir durch die Tür.
Ein Hauch seines Aftershaves, das nach Wind und Meer roch, stieg mir in die Nase.

"Willst du etwas zu trinken?", fragte ich, als er sich auf der Couch niedergelassen hatte.
"Nein, danke", sagte er mit einem kurzen Lächeln und klopfte dann neben sich auf das dunkle Leder.

"Setz dich"
"Eigentlich müsste ich dir das anbieten", meinte ich mit einem leichten Schmunzeln und ließ mich neben ihm nieder.
"Wie geht es dir?", fragte er und schlug sich im gleichen Moment vor die Stirn.

"Tur mir leid. Dumme Frage. Natürlich geht's dir nicht gut", er lächelte entschuldigend, wurde dann aber gleich wieder ernst.
Ich räusperte mich und zuckte mit den Achseln. "Ich kann einfach nicht glauben, dass sie gestorben ist. Wegen mir", flüsterte ich mit kratziger Stimme.
Nervös strich ich über das glatte Leder des Sofas. Ich verstand immer noch nicht, was Alex hier machte.

"Ich kann mir vorstellen, wie du dich gerade fühlst, ehrlich", begann er ohne mich aus den Augen zu lassen. "Aber hör mal, nur weil du Ärztin bist, heißt das nicht, dass du alles und jeden retten kannst. Natürlich war es nicht deine Schuld, dass sie gestorben ist. Was wäre denn gewesen, wenn Mike oder ich schwerer verletzt gewesen wären? Du wusstest es nicht. Und woher solltest du denn wissen, dass die Frau wenige Minuten danach aufhört zu atmen. Du bist Ärztin, eine verdammt gute sogar, und kannst nicht in die Zukunft sehen. Es. Ist. Nicht. Deine. Schuld, okay?"

Als er fertig war, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Sie flossen ungewollt über meine Wangen, Schluchzer schüttelten meinen Körper.
Zögernd legte Alex einen Arm um mich und zog mich an seine Brust.

Ich hasste es eigentlich, vor anderen Menschen - sogar vor meiner eigenen Mutter - zu weinen, allerdings war dies bei Alex nicht der Fall. So komisch es klang, da wir uns ja wirklich alles andere als gut kannten.
Ich krallte meine Hand hilflos in sein dunkelblaues Shirt und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Es mussten Minuten gewesen sein, doch es fühlte sich an wie Stunden, als meine Tränen endlich aufhörten.
Alex Shirt war an der Vorderseite komplett nass und meine Wangen fühlten sich heiß an.
Langsam löste ich mich von ihm.
Tränen hingen noch in meinen Wimpern, wie erstarrt sah ich zu ihm hoch. Langsam näherte sich sein Gesicht meinem, seine Lippen schwebten ganz nah über mir.

Er hob seine Hand, legte sie sanft auf meine Wange und küsste mich. Fast. Wir waren nur Milimeter voneinander entfernt, als es an meiner Tür klingelte.

Erschrocken fuhr ich hoch und legte die Hand auf mein rasende Herz.
Verlegen fuhr ich durch meine strähnigen Haare und sah auf Alex herunter, der ebenso verlegen zu mir aufschaute.

"Ich...ähm...die Tür...ich geh mal schnell aufmachen", stotterte ich dann und lief zur Tür. Ohne zu sehen, wer davor stand, riss ich sie auf und taumelte gleich wieder einen Schritt nach hinten.

Ich sagte kein Wort, sah ihn nur an.
"Alles okay, Cara? Wer ist da?", hörte ich Alex aus meiner Wohnung rufen und kurz darauf seinen Kopf in den Gang stecken sehen.
Skeptisch betrachtete er den Besucher.
Vor meiner Tür stand Will.

Es ist schon wieder viel zu lange her, dass ich ein Kapitel hochgeladen habe, aber ich hab einfach keine Lösung gefunden, wieder regelmäßig zu schreiben. Ich hoffe es wird wieder besser, aber danke an euch alle, die das Buch hier lesen obwohl alle tausend Jahre mal ein neues Kapitel kommt. :)

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