𝔸𝕓𝕒𝕟𝕕𝕠𝕟𝕖𝕕 𝔻𝕣𝕖𝕒𝕞𝕤 [𝔸𝕥𝕥𝕒𝕔𝕜 𝕠𝕟 𝕋𝕚𝕥𝕒𝕟]

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Stumm lehnte ich an der Wand und lauschte dem Gespräch, senkte meinen Blick auf den Boden. Es musste wirklich immer so enden, oder? Da dachte man für einen kurzen Augenblich man hatte einen guten Plan und dann... so etwas.

Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was ich fühlen oder denken sollte. Wieder drangen die Stimmen zu mir hinüber. Gequält schloss ich meine Augen.

Werden wir nun alle sterben? Ja... da war ich mir ziemlich sicher. Wir würden alle in unseren Tod reiten und alles auf den stärksten Soldaten der Menschheit setzen unwissend, ob er es am Ende schaffen wird den Beast-Titanen zu töten.

Ungewissheit, wie ich sie hasste. Aber, wenn es ihnen gelingt diesen Krieg für uns zu beenden und die Menschheit zu retten und das Rätsel um die Titanen zu lösen, wenn sie den Keller von Eren Jägers Elternhaus erreichen würden, würde es mir genügen tot und unwissend unter er Erde zu liegen? Nein, sicher nicht.

Aber das lag nicht mehr in meiner Entscheidungsgewalt. Wenn sie sagten »Opfere dein Herz für die Menschheit«, dann opfert man sein Herz für die Menschheit. Wenn die befohlen wird »Stirb«, dann musst du sterben. Obwohl...? Das war so gut wie das gleiche.
Wir hätten uns alle anders entscheiden können. Wir hätten damals, als wir mit dem Gedanken spielten Soldat zu werden schon sagen sollen, dass es Schwachsinn ist oder dass wir lieber auf Feldern arbeiten und Unkraut jäten wollen. Oder... wir hätten eine andere Division wählen und uns nicht zu dieser - im Endeffekt - selbstmörderischen Rückeroberungsaktion
Trotzdem waren wir gerade alle hier.

Die Meisten verzogen, dass Gesicht voller Angst und Verzweiflung. Die Meisten Familien, die auf sie warteten, darauf hofften, sie würden heil und gesund wieder kommen. Die Meisten würden gleich in ihren Tod reiten.
Ich war froh in solchen Momenten niemanden zu haben, der mir besonders nahe stand. Trotzdem war es traurig, dass ich in diesem recht kurzen Leben niemanden hatte. Irgendwie war das jetzt eh egal. »Gebt eure Träume auf und sterbt! Lasst eure Herzen im Kampf für die Menschheit!!«

Ich verstand nicht wie oft sie das noch sagen wollten. Irgendwann werden alle Herzen der Menschheit geopfert sein und niemand wird mehr dort sein den sie opfern können. Dann müssten sie wohl selber ran.
Dafür wären sie sich am Ende dann doch zu schade. Wahrscheinlich...

Zugegeben hatte ich den Kommandant immer für einen kaltherzigen Teufel gehalten , er andere drauf gehen lässt um sich an die Spitze zu kämpfen und seine eigenen Träume zu verwirklichen. Ohne Rücksicht auf sein Umwelt, die Menschen die er sterben ließ, die er jetzt abermals in den Tod schicken würde. Es müssten unzählige sein... Dass der Mann seinen Arm verloren hatte war für mich nur ein kleiner Trost gewesen.

Darunter auch all meine Freunde. Ich hatte mir nicht groß Mühe gemacht neue zu finden. Sie würden doch auch nur wieder sterben.
Umso überraschte war ich als Kommandant Erwin ebenfalls auf sein Pferd stieg. Er würde doch nicht ebenfalls mit uns kommen...?

Seine Ansprache hatte bei mir nicht wirklich gezogen, dennoch brachte mich diese Tatsache aus der Fassung, genau so wie die anderen Soldaten bei seinen Worten starrte ich ihn nun geschockt an. Ich blinzelte versuchte meine Fassung zu halten.
»Scheiße!«, fluchte ich laut. Einige drehten sich zu mir um, immer noch mit dem selben Gesichtsausdruck. Verbittert verzog ich das Gesicht.
Gebt eure Träume auf? Pah! Das habe ich schon längst.

Zielstrebig ging ich zu einem Pferd und band es von dem morschen Holz ab, setzte den linken Fuß in den Steigbügel und schwang mich in den Sattel. Mein Blick wurde trübe, als ich zu dem kleinen schwarzhaarigen Mann blickte.
Es reichte ja nicht, dass er so schon nervös wäre, bürgte man ihm wieder die ganze Verantwortung auf. Levi tat mir leid. Meine Leben war einfach nur scheiße, sein Leben war für ihn nicht gerechtfertigt, so beschissen war es.

𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥 - 𝔹𝕦𝕔𝕙 | 𝕄𝕦𝕝𝕥𝕚𝕗𝕒𝕟𝕕𝕠𝕞Where stories live. Discover now