Kein Entkommen?

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Ezra konnte es nicht fassen. Wie konnte Gouverneurin Price wissen dass sie hier sind?
Wieso hatte er nicht vorher auf den Schrei der Macht gehört und warum hatte er ein so ungutes Gefühl im Magen?
All diese Fragen schossen Ezra durch den Kopf sodass er nicht mehr klar denken konnte.
Er hatte sich beschützend vor Sabine gestellt, seine Hand lag an seinem Gürtel, wo sich sein Lichtschwert befand.
Sabine hatte ihre Hände an ihren Blastern, bereit sie binnen einer Sekunde zu zücken und sich zu verteidigen.
Ezra sah Price in die hasserfüllten Augen.
„Na Hallo, Gouverneurin" knurrte er.
„Na, na. Bist du immer so unhöflich zu deinen Gastgebern?" gab die ältere Frau höhnisch zurück.
Sabines Muskeln spannten sich bei den Worten der Frau an. Wie sehr sie ihre Hochnäsigkeit hasste!
Ezra, der Sabines Emotionen spürte, legte eine Hand auf ihren Arm und symbolisierte ihr, sich zurückzuhalten. Im selben Augenblick schaute er sie an, deutete mit seinen Augen auf die Tür und danach auf die Truppler.
Sabine verstand sofort was Ezras Plan war. Wie immer ein gefährlicher und idiotischer Plan, aber einen anderen Ausweg gab es nicht.
Deswegen atmete Sabine gespielt laut aus.
„Also, was verschafft mir die Ehre von zwei so bekannten Persönlichkeiten?". Die Gouverneurin genoss es sichtlich die beiden Rebellen in ihrer Gewalt zu haben.
Ezras Hände verkrampften sich um seinen Gürtel. Sabine sah sein Zeichen und machte sich bereit.
„Ich fürchte, wir können leider nicht mehr länger bleiben, Gouverneurin. Vielen Dank für ihre Gastfreundlichkeit" bellte Sabine.
Die Gouverneurin wusste nicht, wie ihr geschah als sie einen Moment später von einem Machtstoß gegen die Wand geschleudert wurde.
In Sekundenschnelle zückte Sabine ihre Blaster, schoss auf die verbliebenen Truppler und rannte durch die Tür, aus der sie gekommen waren. Ezra zückte sein Lichtschwert, wehrte ein paar Schüsse ab und tat es seiner besten Freundin gleich.
Price rappelte sich auf und gab den Befehl:
„Riegelt den ganzen Komplex ab! Alle Türen schließen! Lasst die beiden Rebellen nicht entkommen! Ich will sie lebend!".
Die Truppler taten wie geheißen und nahmen die Verfolgung auf.
„Na, das war ja ein guter Plan, Ez" rief Sabine und schoss über ihre Schulter auf die nahenden Truppler.
„Na, wäre dir was besseres eingefallen?" gab der junge Jedi nur zurück.
Die beiden Teenager sprinteten durch die rot erleuchteten Gänge, sprangen durch sich schließende Türen und bogen immer wieder links oder rechts ab, ohne langsamer zu werden.
Trotz ihrer Geschicklichkeit konnten sie ihre Verfolger nicht abhängen, im Gegenteil, es wurden immer mehr und langsam bekam Ezra Probleme, die vielen Schüsse der Truppler anzuhängen.
„Langsam müssen wir hier raus, Sab!" schrie Ezra gegen den Lärm des Alarms und den schrillen Klang der vorbeifliegenden Blaster-Geschosse.
„Das sehe ich genau so" gab die Künstlerin zurück.
Sie bogen wieder um eine Ecke und sahen es.
Die Tür, durch die sie reingekommen waren.
Zwischen der Freiheit und ihnen lag nur noch ein Gang, die Tür am Ende und in der Mitte ein Tor, was sich nun langsam schloss.
„Wenn ihr sie nicht fangt werde ich euch töten!"
Die Gouverneurin hatte sich wieder zu ihren Soldaten begeben und rann den Rebellen hinterher.
„Komm Sabine, wir haben es fast geschafft! Nur noch durch das Tor und dann die Tür dort, dann sind wir wieder draußen!" spornte Ezra Spectre-5 an.
Das Tor war nun schon zur Hälfte geschlossen.
Ezra legte einen Vollsprint hin und sprang durch das Tor, drehte sich um und erwartete Sabine.
Diese setzte grade zum Sprung an. Da war es wieder. Der Schrei. Der Schrei den Ezra vernommen hatte, bevor etwas schreckliches passiert war.
Dann spürte er es. Price hatte zwei Schüsse in Sabines Richtung abgefeuert.
Es kam ihm vor wie in Zeitlupe.
Sabine setzte zum Sprung an und der erste Schuss traf ihre Schulter. Sie schrie auf, lies sich jedoch nicht davon abhalten, zu springen. Dann kam der zweite Schuss. Dieses Mal wurde ihr Oberschenkel getroffen.
Die Mando schrie noch lauter auf und fiel auf den Boden. Mit schmerzerfüllten Augen sah Spectre-5 Spectre-6 an.
„G...geh...Ez. Komm w...weg von hier"  keuchte Sabine.
„NEIN! Ich lasse dich hier nicht zurück!" schrie Ezra und Tränen sammelten sich in seinen Augen.
„Süß...a..abe...du musst". Sie sah in seine blauen, tränennassen Augen.
Dann schloss sich das Tor.
Ezras Gesicht war mit Tränen überströmt.
Er hatte seine beste Freundin im Stich gelassen. In dem Moment als sie verwundet war hatte er ihr nicht helfen können.
„SABINEEE!"
Er schlug gegen das Tor bis seine Knöchel bluteten.
Als Antwort bekam er nur ein höhnisches Lachen von Price.
Er drehte sich um, und rannte aus dem Komplex.
Wie in Trance stürmte er zurück auf die Anhöhe, auf der sie vorher mit Sabine gelegen hatten. Sabine.
Sie war das einzige, was in Ezras Kopf war.
Das Bild von ihr, wie sie ihn unter Qualen beruhigen wollte und dann Ohnmächtig wurde, genau als sich das Tor schloss.
Er setzte sich auf den Speeder und fuhr los, den Komplex hinter sich lassend und Tränen flossen über sein Gesicht.

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