Kapitel 5 - The Policeman

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Die Polizeisirene aus der Stadt wurde immer lauter, sie kam schnell näher. Schließlich bog ein Polizeiwagen in die Straße ein. Eine Tirade von Hundegebell folgte dem Auto, als es mit Zeter und Mordio vor dem Haus hielt. Blaulicht umkreiste den Garten der Larsens, auf dem Katys müder Blick ruhte.
Zuerst vernahmen die Mädchen das Geräusch der schließenden Autotüren und verzerrten Walkie-Talkie-Meldungen, dann kehrte im Vorgarten der Larsens heilloses Chaos ein. Neugierige Nachbarn stürmten heran. Aus dem Tumult erscholl Astrids hysterische Stimme.
"Katy, was hast du deinen denn Eltern erzählt?", fragte Sara gereizt.
Die drei Freundinnen waren gleichermaßen beunruhigt wie froh über die Ankunft des Streifenwagens. Er brachte Licht und Hektik mit sich und vertrieb die Schrecken der Nacht.
Doch was sollten sie der Polizei erzählen?
Die Wahrheit, dachte Olivia. Sara wollte sich auf den glaubwürdigen Teil beschränken und Katy - sie wollte das ganze Geschehnis nicht wahrhaben.
Es klopfte an der Tür. "Hallo? Könnt ihr mich hören?" Der Stimme zu folge, war es Astrid. Sie wurde von einem ungeduldigen Polizisten aus dem Weg geschoben, der konsequent die Klingel betätigte.
Katy schleifte zum Korridor, öffnete die Tür und sah der Öffentlichkeit mit einem matten Gesichtsausdruck entgegen.
Sofort wurde sie mit Fragen bombardiert. Ihre Mutter, Mr. Davis, der unfreundliche Nachbar, die Katzentante, ... ihre Gesichter erschienen Katy riesengroß, umkreisten sie und redeten auf sie ein, doch Katy hörte keinen Mucks.
Der Polizeibeamte lehnte am Türrahmen und sah ihr säuerlich entgegen. Er wandte sich genervt um, und schob die Leute ab. "Gehen sie schlafen." "Gute Nacht." "Wir übernehmen ab jetzt." "Morgen kontaktieren wir Sie, ja ganz sicher..."
Dann betrat er zusammen mit Katys Eltern das Haus. Kaum hatten sie die Türschwelle erreicht, da begann Astrid nach ihrem Sohn zu rufen: "Max, Schatz!" Sie ging in das Wohnzimmer und knipste das Licht an. Bestürzt blickte Astrid auf die vier Personen, die im Dunkeln gehockt hatten. Max schaute mit verschmiertem Schokoladenmund von seiner Tasse auf. Endlich zeigte er eine Regung, er stand auf und lief seiner Mutter heulend entgegen. Astrid streichelte Max und nahm ihm den Becher ab. "Komm, ich mache dir noch eine Tasse."

Die anderen hatten dieser rührenden Wiedervereinigung schweigend beigewohnt, da unterbrach der Polizist die Stille. "Ich schlage vor, wir setzen uns ins Wohnzimmer und besprechen alles in Ruhe."
"Die Blutspur...", hauchte Katy. Sie sah nach draußen, wo die Schneeflocken immer dicker wurden. Doch niemand hörte ihr zu, stattdessen begannen die Erwachsenen zu streiten.
"Setzen?", empörte sich Paul, "Sie wollen sich setzten? Draußen läuft ein Kidnapper herum und Sie wollen es sich gemütlich machen?"
Der Polizist entgegnete: "Zuerst müssen wir wissen was passiert ist und wenn es ihnen Hilft - ich habe drei Kollegen auf Streife geschickt." Entschieden bugsierte er Katy durch die Tür.
Als alle am Esstisch saßen, zückte der Polizist Kugelschreiber und Notizblock und forderte die Mädchen auf, ihm die Geschehnisse zu schildern. Olivia platzte sofort mit der ganzen Geschichte heraus. Sie erzähle von den Geräuschen, die sie aus dem 2. Stockwerk vernommen hatten - dem Poltern und den Schritten, dann sprang sie über zu der Pistole. Bald kam der Polizeibeamte mit seinen Notizen nicht mehr mit. Bei Erwähnung der Pistole hatten die Erwachsenen Katy fassungslose Blicke zugeworfen. "Das gibt Hausarrest.", hatte Paul gedroht.
Sara ergänzte hin und wieder einige Details, berichtigte Olivias dramatische Aussagen und versuchte die Geschichte weniger übernatürlich darzustellen.
"Können Sie das wiederholen?" Der Polizist sah ungläubig von seinem Schreibblock auf.
"Er sah aus wie ein Monster! Mit grünen Augen und langen weißen Haaren - so wie bei einem Yeti!"
"Naja, es war dunkel. Wir konnten nicht wirklich etwas erkennen." Sara warf Olivia einen ungläubigen Blick zu. Wie konnte sie denken, dass ihr jemand Glauben schenken würde? "Vielleicht trug er eine Maske oder ein Kostüm, damit man ihn nicht erkennt.", fügte Sara noch hinzu.
Der Polizist hob die Augenbrauen, notierte  sich jedoch die Beschreibung. Es war deutlich, dass er die Geschehnisse für Unfug hielt. Der Polizist stand auf. "Die Angelegenheit hört sich ernst an, doch bevor wir etwas unternehmen, müssen wir eine eingehende Ermittlung durchführen. Das heißt Fingerabdrücke, Zeugenbefragungen und so weiter, ich schlage vor Sie melden sich morgen bei der Polizei um sieben Uhr damit wir mit den Verhören beginnen können." Er ratterte den Text gelangweilt herunter, dann zog er seine Jacke an.
An der Tür drehte sich der Polizist noch einmal um, fast schon spöttisch meinte er: "Ach ja, und versuchen Sie Ruhe zu bewahren."


Gegen sechs Uhr morgens fand ein Ranger Blutspuren am Miskatchewan-River. Er nahm an, dass es sich um ein verletztes Wildtier handelte. Der Ranger folgte den Spuren den Fluss hinauf, doch sie führten tief in die Berge und verliefen sich im fallenden Schnee. 


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⏰ Terakhir diperbarui: Feb 08, 2021 ⏰

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