22. Dezember

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Das Klingeln meiner Haustür lässt mich den Blick von meinem Spiegelbild abwenden. Ich streiche noch einmal meine hellblaue Bluse glatt, bevor ich mir einen Mantel überwerfe und mit meiner Handtasche die Wohnung verlasse.
Auf der Straße wartet Aiden an sein Auto gelehnt auf mich.
Er sieht wie immer unverschämt gut aus. Seine schwarze Jeans sitzt tief auf seinen Hüften. Dazu trägt er ein weißes enganliegendes Tshirt und einen schwarzen Mantel. Seine Haare sind verwuschelt und seine blauen Augen senden freudige Blitze aus als sie mich erblicken.

Ohne etwas zu sagen, öffnet Aiden mir die Beifahrertür seines Autos. Während ich einsteige, läuft er selbst um das Auto, um ebenfalls einzusteigen.

"Wo fahren wir hin?" will ich wissen, als Aiden losfährt.

"Du siehst es gleich."
Aiden hat Recht. Nach einer kurzen Fahrt weiß ich wo wir sind. Wir sind auf dem Weg zu Aiden's Haus. Aber was genau er dort mit mir vor hat, bleibt mir ein Rätsel.

"Und was machen wir bei dir?" frage ich weiter nach.

"Bist du immer so neugierig?" Schmunzelnd betrachtet mich Aiden einen Augenblick, bevor er seine Augen wieder auf die Straße richtet.

Als Antwort zucke ich nur mit den Achseln.

Aiden hält den Wagen in der Einfahrt seines Anwesens. Ein Schotterweg führt links und rechts am Haus vorbei in den Garten.
Ich steige aus und will auf die Haustür zugehen, doch Aiden ruft mich zurück.

"Wir gehen in den Garten. Du kannst schon vorgehen, ich muss noch kurz etwas aus dem Kofferraum holen." sagt Aiden und deutet auf einen Schotterweg.

Ich mache das, was Aiden gesagt hat und gehe am Haus vorbei in den Garten. Behutsam lasse ich meinen Blick schweifen. Aidens Garten ist riesig. Ich habe mich schon mehrmals gefragt wieso er als einzelne Person so ein großes Haus hat. Jetzt frage ich mich auch wieso er so einen riesigen Garten braucht.
Ein Weg, welcher mit Steinen ausgelegt ist, führt in den hinteren Teil des Gartens zu einem Pavillon. Dieser ist wunderschön mit Lichterketten geschmückt und verglast.
Ich kann deutlich Aiden's Präsenz hinter mir spüren.

"Gefällt es dir?" Seine Stimme erklingt leise genau neben meinem Ohr.
Bei dieser ungewollten Nähe wird mir ganz warm.

"Ja. Verrätst du mir jetzt, was wir hier machen?"

Anstelle mir eine Antwort zu geben, reicht Aiden mir einen kleinen Karton. "Hier das ist für dich."

Verwundert nehme ich das Geschenk an mich und öffne die goldene Schleife. Dann hebe ich den Deckel an und muss ihn gleich wieder schließen. Das kann nicht sein ernst sein! Erstaunt sehe ich nun in Aiden's Augen. Wenigstens weiß ich jetzt wieso er meine Schuhgröße wissen wollte.

"Was? Gefallen sie dir nicht?" unsicher betrachtet er mein Gesicht.

"Doch, aber-" will ich einwenden, jedoch unterbricht mich Aiden gleich wieder.

"Komm mit." Er nimmt meine Hand und zieht mich zu dem großen Pavillon.
Durch die Lichterketten sieht es aus, als würde er glitzern. Wie in einem Märchen. Einfach wunderschön.

Aiden öffnet die Gläserne Tür und zieht mich in den Raum. Es ist wärmer als erwartet hier drinnen. Am Rand des Raumes ist eine Holzplatte so befestigt, dass man ringsum sitzen kann. Der Boden besteht aus Parkett.

"Los zieh die Schuhe an." fordert mich Aiden auf.

"Wieso tust du das?" will ich von ihm  wissen, während ich mich auf die Bank setze.

"Wir haben vergessen dir Schuhe zu kaufen. Und ich habe dir versprochen, dass ich dir Tanzen beibringe."

Ich spüre wie Aiden sich neben mich setzt und mir dabei zuschaut wie ich mich aus meinem Mantel schäle und meine Sneaker ausziehe.
Dann öffne ich den Karton zum zweiten Mal. Zum Vorschein kommen wunderschöne High Heels. Ich frage mich wo Aiden so viel Geschmack her hat. Die Schuhe passen perfekt zu meinem Kleid. Sie sind silbern und mit kleinen Swarovski-Steinen besetzt. Vorne laufen die Schuhe spitz zu. Sie sind einfach wunderschön.
Vorsichtig schlüpfe ich in sie rein und stehe langsam auf. Sie passen wie angegossen.

Aiden hat ebenfalls seinen Mantel abgelegt und steht nun in voller Größe vor mir. Die High Heels haben mindestens einen zehn Zentimeter Absatz und trotzdem ist Aiden immer noch ein gutes Stück größer als ich.

"Dann fangen wir mal an zu üben." beschließt Aiden.

Er legt eine Hand an meine Taille und in die andere nimmt er meine Hand. Ich lege eine Hand auf seine Schulter und kann die harten Muskeln deutlich unter meinen Fingern spüren. Mit einem Ruck zieht Aiden mich näher an sich heran. Sein herber frischer Duft und seine unglaubliche Wärme umhüllen mich. Ich fühle mich wohl in Aiden's Armen und würde am liebsten für immer in dieser Position bleiben.

Aiden ist ein guter Lehrer. Er ist geduldig und nimmt Rücksicht auf mich. Obwohl ich ihm nicht nur einmal auf die Füße getreten bin, bleibt er ruhig und wiederholt immer wieder die einzelnen Drehungen und Schritte mit mir. Nach und nach klappt es immer besser. Ich bezweifle, dass ich mir bis Heiligabend alle Schritte merken kann. Aber Aiden ist ein guter Tänzer und führt mich sicher durch jede Figur. Er übernimmt die Führung. Ich muss mich nur fallen lassen und ihm hingeben. Das Gefühl in seiner Gegenwart loszulassen ist unglaublich. Es ist beängstigend, weil ich Angst habe, er könnte mich fallen lassen. Aber es ist auch berauschend, weil ich immer mehr von Aiden haben und spüren will. Ich will ihn. Mit jeder Faser meines Körpers.

Nachdem wir einen Tanz von Anfang bis Ende getanzt haben, macht Aiden leise Musik an.
Vorsichtig zieht er mich wieder näher zu sich und beginnt langsam im Takt der Musik einen Schritt nach dem anderen zu machen. Ich schaue die ganze Zeit nach unten auf unsere Füße, damit ich ja keinen Fehler mache.
Doch schon gleich spüre ich Aiden's Finger unter meinem Kinn, welche meinen Kopf leicht anheben. Ich werde gezwungen Aiden in seine perfekten Aigen zu schauen. Sie schauen mich nicht kalt an, sondern fließend blau. Lächelnd betrachtet er mein Gesicht. Immer wieder fallen seine Augen zu meinen Lippen. Und auch ich kann nicht widerstehen und muss seine Lippen betrachten. Wie gerne ich sie auf meinen spüren würde. Sie sind perfekt geschwungen und sehen unglaublich weich aus.
Der Gednake an unseren letzten Kuss lässt meine Knie weich werden. Ich will ihn noch einmal spüren und schmecken.

"An was denkst du?" fragt Aiden leise.

"Daran wie du mich geküsst hast." antworte ich wahrheitsgemäß. Meine Stimme ist kaum mehr als ein leises Hauchen.

Aiden beugt sich vor an mein Ohr. Seine warmen Lippen streifen sacht die dünne Haut meines Halses.
"Willst du, dass ich es erneut tue?"

Mehr als ein kleines Nicken kann ich Aiden nicht als antwort geben, denn ich bin kurz davor zu stöhnen, wenn er so weiter macht und nicht gleich von meinem Hals ablässt.
Doch es muss Aiden als Antwort reichen, denn sogleich spüre ich seine warmen Lippen auf meinen.
Synchron bewegen sich unsere Lippen aufeinander. Wir bleiben stehen und Aiden zieht mich noch näher an sich heran. Ich schlinge meine Arme um Aiden's Hals. Er ist mir nicht nah genug, obwohl kein Blatt mehr zwischen uns passt.
Vorsichtig dringt seine Zunge in meinen Mund ein. Dieses Gefühl ist so überwältigend, dass ich in unseren Kuss stöhnen muss.
Ich spüre wie Aiden leise lächelt. Dann löst er seine Lippen von meinen. Er haucht einen weiteren Kuss auf meine Lippen und löst sich dann vollständig von mir.

"Ich will nicht über dich herfallen." erklärt Aiden seine Tat.

                                                              

Könnt ihr Standarttänze? 💃🎄

The Grinch and The Christmas AngelWhere stories live. Discover now