Kapitel 27

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Naja, zumindest Markus landete im Schnee, denn genau genommen, landete ich auf ihm. Wir sahen uns einen Moment perplex und erschrocken zugleich an, bevor er anfing zu lachen und es aus mir nur: "Oh mein Gott, tut mir Leid!", platzte.

Daraufhin lachte er nur noch mehr, während ich ihn peinlich berührt anschaute. "Lach nicht!", brachte ich dann irgendwann raus, als er weiterhin nicht aufhören wollte.

"Tut mir Leid... aber dein Blick!", japste er und lachte nur noch mehr. "Pff!" Nun realisierte ich erst richtig, dass ich immer noch auf ihm lag und drückte mich schnell hoch, doch bevor ich ganz aufstehen konnte, hörte Markus plötzlich auf zu lachen und hielt mich an der Hüfte fest.

Verwirrt sah ich ihn an und kam seinem Gesicht wie ferngesteuert ein Stück näher. Doch gerade, als er die letzten Zentimeter zwischen uns überbrücken wollte, begriff ich, was hier gerade geschah und richtete mich schlagartig wieder auf. Ich schüttelte den Kopf, im Versuch meine Gedanken etwas zu klären und sprang ganz auf, bevor ich ohne ein weiteres Wort den Weg zum Mädchenwohnheim einschlug, was der hohe Schnee nicht gerade vereinfachte.

"Anne!", hörte ich es noch hinter mir, doch ich rannte einfach weiter. Ich wusste in dem Moment einfach nicht, ob das Ganze richtig war.

Im Wohnheim angekommen, knallte ich die Tür hinter mir zu und ließ mich daran ins Sitzen rutschen.

Was war nur plötzlich mit mir los? Warum herrschte in mir auf einmal so ein Gefühlschaos? Oh mein Gott, ich hätte fast Markus geküsst!

Aber...

Wäre das wirklich so schlimm gewesen? Was hat mich davon abgehalten?

Langsam stand ich wieder auf und schälte mich erst mal aus den, vom Schnee nassen, Sachen, holte mir neue aus dem Schrank und ging ins Bad, um erst mal lange zu duschen und klar im Kopf zu werden. Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber ich bin der festen Überzeugung, dass man unter der Dusche am besten über alles nachdenken konnte.

Während ich also das heiße Wasser auf mich prasseln ließ und die Augen schloss, ging ich nun in mich und fragte mich, was ich nun in Sachen Markus tun sollte. Doch auch nach einer halben Stunde, kam ich zu keinem Schluss.

Verzweifelt lag ich nun frisch geduscht im Bett und starrte an die Decke. Wie sollte ich mich Markus gegenüber jetzt nur verhalten? Sollte ich tun, als wär nichts gewesen? Oder ihm erst mal aus dem Weg gehen? Und was war, wenn er jetzt sauer oder verletzt war? Was sollte ich dann tun?

Endlich kam Emelie rein. Sie war triefnass vom Schnee. Doch statt sofort ins Bad und duschen zu gehen, kam sie auf mich zu und sah mich besorgt an. "Was ist los? Markus hat mir erzählt, was passiert ist." Er hat was?! Oh Gott, wie viele es jetzt schon wussten? Und was genau hat er erzählt? Bzw. wie genau? Hat er sich über mich lustig gemacht oder so? Tausend Fragen und Gedanken schwirrten mir in dem Moment durch den Kopf.

"Ganz ruhig, er hat es nur mir erzählt. Ich hatte doch schon mal erwähnt, dass wir beste Freunde sind. Er macht sich Sorgen um dich, naja, weil du so schnell weg bist.", sie sah mich besorgt an. "Ist alles in Ordnung?"

Wie erleichtert ich war, als ich hörte, dass nur sie es wusste. Aber wie sollte ich am besten erklären, was in mir vorging? Naja, versuchen konnte ich es ja. "Nein, nichts ist in Ordnung! Ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist. Ich-"

Doch ich wurde von einem explosionsartigem Knall von draußen unterbrochen, der selbst mit geschlossenen Fenstern, hier drinnen, mega laut war. Auf den Knall folgte lautes, panisches Geschrei von draußen und auch aus anderen Zimmern im Wohnheim.

Emelie und ich sahen uns erschrocken an. Markus war erst mal vergessen. Was war das?

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Ich würde mich sehr über Kommentare, Votes und Follower freuen <3

Bis bald :*

School of Elements | Teil 1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt