2. Advent / 6. Dezember

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Hermione lag schon seit Monaten im St. Mungo Hospital, dem magischen Krankenhaus für Hexen und Zauberer. Die junge Frau hatte auf offener Straße einen Sprengfluch abbekommen und lag seither im Koma. Der Täter war schon bald darauf von den Auroren gefasst worden, doch das bekam die kluge Hexe natürlich nicht mit. Seit sie im Krankenhaus lag, kam jede Woche jemand anderes zu Besuch. Die Weasleys und Harry hatten abgemacht, dass immer einer von ihnen eine Woche lang nach ihr sehen würde, damit sie nicht einsam war. Auch Charlie und Percy waren behilflich.

Das taten sie, auch wenn sie wussten, dass Hermione nichts davon mitbekam. Sie lasen ihr vor oder erzählten von der Familie. Immer dann wirkte sie ruhiger. Doch nun, einige Wochen vor Weihnachten, berichtete der Tagesprophet mit der Erlaubnis von Harry und Ron, welche es vorher mit den restlichen Weasleys besprochen hatten, dass es Hermione immer schlechter ging. Die Ärzte hatten berichtet, dass sich ihr Zustand aus ihnen unerklärlichen Gründen verschlechtert hatte, und es kontinuierlich tat.

Als Percy am Morgen des 6. Dezembers in Hermiones Zimmer trat, standen einige Ärzte um sie herum. „Was ist hier los?", wollte er wissen. „Wir müssen ihnen leider mitteilen, Mister Weasley, dass wir die lebenserhaltende Blase um Miss Granger gerade auflösen. Sie wird nicht mehr aufwachen." Percy sackte zusammen. Er war gerade so auf den Stuhl gefallen, auf welchem er schon die ganze Woche saß. Seine Kopf war leergefegt. Dieser Aasgeier würde dafür niemals wieder lebend aus Askaban heraus kommen. Und wenn Percy selbst dafür sorgen müsste!

Percy schickte, einige Stunden später am Morgen, einen Patronus zu seiner Familie. Zuerst wollte es ihm nicht gelingen, doch schließlich stob wenigstens ein schimmernder Rauch aus seinem Zauberstab. Nur kurze Zeit später kam ein schwach aussehender Terrier von Ron zurück. Die Nachricht: Bitte bring sie mit nach Hause. Als wäre das nicht schon genug, kam nur einige Minuten später eine durchsichtige, hochgewachsene und doch dunkel wirkender Person in den Raum getreten.

„Percy Weasley", sagte die Stimme. Ein wenig hochnäsig und von oben herab, wie es Professor Snape immer getan hatte. „Dich zu fragen was du willst wäre dumm. Aber kannst du nicht später kommen und sie noch ein wenig bei uns lassen?" „Ja, das war einer der Gründe, weshalb ich hier bin. Ein anderer: Hast du sie dir schon einmal genauer angesehen? Ich weiß, du hattest nicht viel mit ihr zu tun, aber kam dir schon der Gedanke, dass du deine Gefährtin vielleicht ebenso früh findest wie deine Schwester und Bill es haben? Sieh sie dir genau an!"

Percy konnte es so wirklich überhaupt nicht leiden, dass der Tod so viel Macht über ihn besaß. Es fühlte sich an, als wäre er auf Entzug, und da wurden Vampire ziemlich empfindlich. Percy wurde unruhig, doch er wollte Hermione nicht anrühren. Das Problem war aber, sie war die nächste menschliche Person hier im Umkreis und Hermiones Blut roch zu verführerisch. Wie das reinste Paradies! Der Tod tat, was er immer tat, wenn er nachhelfen musste. Er lies seine Magie spielen, damit entzog er Percy ein wenig Blut, lies den Geruch von Hermiones Blut deutlicher durch den Raum schweben und machte es sich gemütlich.

Ja, eigentlich mochte es sein Gegenspieler, Gott, nicht so, wenn er sich in solche Angelegenheiten einmischte. Nur dieses mal waren sich die beiden einig. Jedes Wesen sollte seinen oder ihren Partner haben. Wenn die beiden dafür ins Schicksal eingreifen mussten, dann taten sie das eben. Percy unterdessen konnte sich nicht mehr zurück halten. Es wurde ihm überdeutlich, dass Hermione seine Gefährtin war und Percy brauchte unbedingt frisches Blut. Percy biss sie direkt in den Hals und markierte die junge Frau somit als seine Gefährtin. Dann hieß es warten.

Stunden später wurde Hermione langsam wach. Im selben Moment trat Ron ein. Hinter ihm Harry und seine Familie. „Wie ist das möglich?", wollte Bill wissen. „Hast du schon vergessen, was wir sind großer Bruder?", antwortete Percy schmunzelnd. „Und glaubt mir, der Tod spielt miese Spielchen." „Was willst du uns damit sagen, Percy?", fragte Molly sofort. „Na ja, Hermione ist meine Gefährtin. Das hatte mir der Blödmann aber auch erst mit einem Entzug klar machen müssen." Hinter ihm stöhnte Hermione auf. „Was ist passiert?" Ihre Stimme war brüchig. „Ich hatte so einen seltsamen Traum."

„Alles ist gut Hermione", antwortete ihr der drittälteste Weasley Sohn und die neue Vampirin im Clan sank wieder zurück in die Kissen.

~Kati

Guten Morgen!
Wir wünschen euch einen schönen Nikolaustag und volle Stiefel!
Luna und Kati

Advent, Advent, ein Lichtlein brenntTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon