1. Advent

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Ein kleines Wunder zu Weihnachten

Seit einiger Zeit schon hörte Luana eine Stimme. Eine Stimme in ihrem Kopf. Sie war vertraut, doch fühlte es sich seltsam an. Luana hatte ein wenig Angst davor. Es war ungewöhnlich. Niemand hörte Stimmen und sie hatte auch noch keinem davon erzählt.

Man würde sie dafür verurteilen. Man würde sie zu einem Arzt schicken. Die Leute würden über sie reden, lästern. Keiner würde verstehen. Keiner würde verstehen wollen. Etwa, an das sie sich erinnern konnte, oder von dem Luana zumindest dachte, dass es wahr sei, war ein Autounfall. Sie war von einem betrunkenen Raser angefahren worden.

Die Ärzte hatten ihr gesagt, dass sie wirklich einen großen Schutzengel und sehr viel Glück gehabt hatte, diesen Unfall überlebt zu haben. Man hatte ihr gesagt, sie wäre ein paar Tage bewusstlos gewesen. Danach tauchte diese Stimme auf. Was vor dem Unfall geschehen war wusste sie nicht mehr wirklich. Nun war mal wieder Weihnachten. Luana wusste nicht, das wievielte Jahr sie nun Weihnachten mit dieser Stimme verbrachte.

Diese Stimme, es war ein Er, war sehr höflich. Munterte sie immer auf, wenn es ihr nicht gut ging. Es gab Momente, da dachte sie dummerweise, er wäre gegangen. Sam, so hieß er, versicherte Luana dann immer, dass auch er einmal schlafen müsste. Auch, wenn er für sie nur eine Stimme in ihrem Kopf zu sein schien.

Killian saß, wenn man das so nennen wollte, am anderen Ende der Stimme. Kilian war einer der Werwölfe der Umgebung. Sam war sein Wolf. Kilian wusste nichts von den geistigen Ausflügen seines Wolfes, da die beiden im Moment nicht viel miteinander sprachen. Kilian hatte es sehr getroffen, dass seine Mate, als er ihr endlich näher kam, einen Autounfall hatte. Danach hatte er sie nicht mehr gesehen. In manchen unruhigen Nächten schrak er aus dem Schlaf, da er davon träumte, sie würde ihm die Schuld an ihrem Unfall geben.

Sam hatte versucht Kilian zu erklären, dass er sie nicht verloren hatte. Dass Luana noch lebte, denn davor hatte er ebenfalls sehr große Angst, und dass sie nur ihre Erinnerungen eingebüßt hatte. Doch Kilian wollte nicht zuhören, also begann Sam sich in den Geist des Mädchens einzuschleichen. Ganz langsam zog er seine Kreise. Nahm nie Gestallt an. Es wäre auch zu seltsam gewesen, plötzlich einen Wolf im Kopf zu sehen, zu hören.

Sam führte Kilian ganz langsam immer näher zu ihr hin. Er wollte seinen besten Freund, seinen Seelenpartner endlich wieder einmal richtig lachen sehen und hören. Immer, wenn Sam die Kontrolle über ihren Körper übernehmen konnte, wollte er Luftsprünge machen. Kilian sah ihn auf dem Hintergrund dann nur schief an und wollte wissen, was denn los sei. Eine Antwort bekam er jedoch nie.

Dann einige Tage vor Weihnachten, lief Kilian wieder einmal durch den Wald. Er folgte einem blumigen Duft, von dem er sich nicht sicher war, woher er kam. Luana lief ihm entgegen ohne davon zu wissen. Sie war auf dem Weg zu ihrer Lieblingslichtung. Es war wunderschön dort, und am besten gefiel es ihr im Winter.

Diese Lichtung war der beste Ort zum nachdenken und das musste sie dringend. Luana träumte seit drei Tagen immer wieder den selben Traum. Sie träumte davon genau auf dieser Lichtung zu stehen und ihr würde ein junger Mann entgegenkommen. Er kam ihr bekannt vor und es fühlte sich gut an in seiner Nähe. Dieser Unbekannte sprach mit Sams Stimme, das machte das ganze zwar ein wenig seltsam, deshalb war der Traum aber nicht weniger schön.

Während Luana so vor sich hin sinnierte sah sie den jungen Mann aus ihren Träumen nicht auf sich zukommen, doch da dieser ebenfalls tief in Gedanken war stießen sie zusammen und fielen in den Schnee. Verwirrt sah sich das Mädchen um, denn nicht einmal den Zusammenstoß hatte sie wirklich mitbekommen. Eine Stimme holte sie zurück ins hier und jetzt. „Komm, ich helf dir auf.“

Da war diese Stimme wieder. Nicht genau die von Sam, aber sehr ähnlich. „Sam?“, war das einzige Wort, dass ihr Hals zum Sprechen frei gab. Zu gefangen war Luana in dieser Situation, von welcher sie schon seit Tagen träumte. Kilian, der ihr gegenüber stand immer und noch immer ihre Hand hielt, schaute sie mindestens genauso verwirrt an, wie Luana Kilian ansah. Sam, die einzig rational denkende Person, oder besser gesagt der einzige Wolf, reagierte schnell. Kilian flüsterte er nur „Mate“ zu und Luana flüsterte er: „Er wird dir alles erklären können. Vertrau mir!“

Kati
Katersami

Hallo Ihr Lieben<3
Wir alle wünschen euch eine schöne, frohe und besinnliche Adventszeit.
Wir hoffen euch gefallen die OneShots, es ist von allem etwas dabei.
Wenn ihr mehr von unseren fleißigen Helfern lesen oder erfahren wollt, dann haben wir zum Schluss noch ein Kapitel in dem alle Autoren noch einemal markiert werden mit dem jeweiligen Datum, an dem sie veröffentlicht haben.

Das einzige, was wir jetzt noch tun können ist euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen!<3
Hohoho und ganz liebe Grüße
Kati und Luna

Advent, Advent, ein Lichtlein brenntWhere stories live. Discover now