5. Türchen

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Remus pov

Ich gehe mit Lily durch die Winkelgasse, um für Harry ein Nickolaus-Geschenk zu suchen. "Du wirkst so niedergeschlagen in den letzten Tagen. Was ist denn los?" frage ich und lege meinen Arm um sie. "Zwischen James und mir läuft es nicht mehr so gut. Schon länger nicht." Besorgt mustere ich sie. "Ich glaube, James hat sich in jemand anderen verliebt. Er ist oft nicht da, sagt mir nicht wohin er geht. Es ist nicht, dass er sich nicht mehr um Harry und mich kümmert-das tut er, er ist derselbe wunderbare nervige Mensch, in den ich mich damals verliebt habe, aber ich weiß einfach nicht, was mit ihm los ist und... ach keine Ahnung." "Es tut mir so leid, Prinzessin." Ich nehme meine Freundin fest in den Arm. 

"Nein, es muss dir nicht leid tun. Ich habe ja auch nicht mehr die Gefühle, die ich am Anfang unserer Beziehung für ihn hatte, aber es ist irgendwie schräg zu wissen, dass mein Mann eine andere hat. Und das obwohl wir ein Kind haben." "Lily, ich bin mir sicher, James liebt dich und auch Harry, aber wenn es zwischen euch nicht funktioniert, ist es vielleicht besser, wenn ihr euch beide jemand neuen sucht." "Aber Harry..." "Harry verliert euch doch nicht. Und außerdem könnt ihr nicht zusammenbleiben, nur damit es Harry gut geht. Wenn ihr beide unglücklich seid, wie soll Harry glücklich sein?" "Du hast ja recht." seufzt die Rothaarige. 

"Du musst mit James reden. Frag ihn, in wen er sich verliebt hat oder was los ist. Ihr müsst euch aussprechen!" "Ja, ich werde ihn fragen. Aber bitte sprich noch nicht mit Sirius darüber. Er redet dann sofort mit James und dann wird unser Gespräch noch schräger." "Ja, ich werde Sirius nichts sagen." Sie nickt dankbar und ich umarme sie nochmal kurz. 

~*~*~

Sirius liegt in meinen Armen und lässt sich von mir die Haare kraulen. "Hattest du einen schönen Tag mit Harry und James?" frage ich, um irgendein Gespräch zu beginnen. "Ja." "Warum bist du dann so mies drauf?" Sirius grummelt und kuschelt sich fester an meinen Oberkörper. "Baby..." seufze ich. "Ich habe Regulus geschrieben. Ich weiß genau, dass er den Brief nicht gelesen hat, sondern ihn wie alle anderen in den Müll geworfen hat und es bricht mir das Herz. Ich weiß, ich sollte ihm nicht mehr schreiben, weil ich am Ende immer nur leide, aber ich vermisse ihn so." Sirius beginnt zu weinen und vergräbt sein Gesicht in meinem Pullover. "Natürlich vermisst du ihn, er ist dein Bruder. Es wäre schlimmer, wenn du ihn nicht vermissen würdest. Aber er wollte keinen Kontakt mehr und das solltest du akzeptieren." "Ich weiß..." murmelt Sirius niedergeschlagen. 

"Er war nicht gut für dich, Liebling. Er hat dich nicht akzeptiert, wie du bist und du solltest dich nicht für ihn verstellen müssen." "Hör bitte auf ihn schlecht zu reden. Er ist immer noch mein kleiner Bruder und ich liebe ihn." "Entschuldige." Ich gebe ihm einen Kuss auf die Haare. 

"Was wünschst du dir zu Weihnachten?" wechsle ich das Thema. "Dass mein Bruder mit mir feiert." Okay, das war wohl nichts. "Ich meinte ein Geschenk. Du bist nur wieder sauer, wenn ich dir ein Buch schenke. Auch, wenn es über Quidditch ist." "Mmh..." überlegt der Dunkelhaarige. Schließlich sagt er: "Schallplatten oder Bandshirts oder sowas." "Ist gut, ich such dir was aus, okay?" Sirius nickt nur stumm. "Ich liebe dich." "Ich geh ins Bett." Sirius steht auf und verlässt das Wohnzimmer. Ich seufze und lasse mich auf der Couch tiefer sinken. 

Dass Regulus ihn hasst, ist für Sirius genauso schlimm, wie für mich der Gedanke ein Monster genannt zu werden. Immer, wenn er über Regulus nachdenkt, ist er den Rest des Tages todtraurig. 

Wolfstar AdventskalenderOù les histoires vivent. Découvrez maintenant