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Die Zeit zog sich unendlich langsam und mein Höhenangst wurde auch nicht besser. Im Gegenteil. Inzwischen hatte auch ich angefangen zu zittern. Eine Lösung wäre Mal, ein paar Schritte zurück zu gehen und nicht mehr so oft nach unten zu schauen, doch ich war irgendwie wie gelähmt. Genauso wenig wusste ich, was ich noch zu Anna sagen sollte. Das gute war hier lediglich, dass sie immernoch am zweifeln war. Das Geräusch hinter uns ließ Anna und mich herumfahren. Es war die Tür die aufging und Alex, der auf das Dach gestürmt kam. Auch wenn das nicht sonderlich schlau von ihm war, da er viel zu aufgeregt auf sie zu gerannt kam hatte es mich aus meiner Schockstarre geholt. Mit ebenfalls schnellen Schritten ging ich auf ihn zu und hielt ihn so gut es ging zurück. Anna ist nur noch nervöser geworden. Das schlimmste jedoch, sie hatte einen Schritt nach vorne gemacht hatte und nicht mehr viel zum Abgrund fehlte. Ich wusste absolut nicht, wie ich damit umgehen sollte. Während Alex auf sie einredete schaltete ich komplett ab und ließ mich auf den Boden fallen. Zuerst die Höhe und jetzt der Gedanke daran, dass es durchaus sein könnte, dass sich hier vor meinen Augen jemand das Leben nimmt. Es war einfach zu viel.
"Freya? Schau mich Mal an?", verschwommen hörte ich die Stimme meines Onkels, der kurz darauf in meinem Sichtfeld erschien. Wortlos setzte ich mich auf und schaute ihn an. "Was war denn los?", fragte er besorgt und sah kurz zu Alex und Franco, die gemeinsam auf Anna einredeten. Ich folgte seinem Blick und betrachtete skeptisch die Situation. Es sah nicht wirklich aus, als würde sich dort was tun. Völlig konzentriert auf diese Sache holte mich erst die Hand von Phil, welche von meinem Gesicht wedelte wieder in die Realität zurück. Verwirrt wandte ich mich wieder zu ihm. Sein Blick musterte mich nach wie vor besorgt. "Ich hab dich gefragt was los war", wiederholte er seine Frage von vorhin. Immernoch dezent verwirrt musste ich kurz meine Gedanken sammeln, bevor ich überhaupt antworten. konnte. "Ehm. Höhenangst", war vorerst die einzige Erklärung die ich ihm gab. Es war ja nichtmal gelogen. Und ich denke sogar, dass es sogar Erklärung genug für meinen Zustand ist. "Warst du Bewusstlos?", stellte er die nächste Frage. Wie man merkt ist er Mal wieder vollkommen in seinem Arzt Element. Mit dem Blick wieder auf Anna schüttelte ich den Kopf:"Nur überfordert" Das leichte schmunzeln meines Onkels entging mir nicht. Es verflog aber relativ schnell wieder zu einem ernsten Blick mir gegenüber. "Kannst du aufstehen? Wir gehen nach unten.", beschloss mein Onkel und reichte mir seine Hand. Eher skeptisch nahm ich sie entgegen und ließ mich hochziehen. Eigentlich wollte ich ja hier bleiben, obwohl ich genau wusste, dass dieser Anblick mir nicht gut tut. "Keine Widerrede. Dein Zustand gefällt mir garnicht.", fügte er noch hinzu und zog mich schon halb mit sich zur Tür, die in das Treppenhaus führte.  Gedankenverloren stieg ich die Treppen nach unten. "Seit wann hast du eigentlich Höhenangst?", erkundigte sich Phil in die Stille hinein. Die Frage war das einzige was seit dem runtergehen, neben unserer Schritten, den Flur erhellte. Stumm zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte mir noch nie darüber Gedanken gemacht. In der Wohnung war immer alles okay, wenn ich aus dem Fenster schaute oder auf dem Balkon stand. Wobei man die Höhe jetzt auch nicht mit der, des Hochhauses vergleichen kann. "Ich würde dich dann eben zum RTW bringen und wieder nach oben zu den anderen gehen. Ist das okay für dich?", erläuterte er mir soeben seinen weiteren Plan und schaute mich fragend an. Also eigentlich ist das ganz und garnicht okay für mich. Immerhin kenne ich die Leute dort wahrscheinlich garnicht. Außerdem will ich jetzt nicht die ganze Zeit von irgendwelchen Sanitätern untersucht werden. "Wenn's sein muss", grummelte ich leise und folgte Phil nach draußen. Hier war deutlich mehr Trubel, als dort oben. Viele Schaulustige haben sich angesammelt. Die Feuerwehr war hier und hatte ein Sprungkissen für den Notfall aufgebaut. Ein RTW stand auf der Straße, so wie ein ein Polizeiauto. Und die dazugehörigen Polizisten steuerten auch direkt auf uns zu, als sie mich und meinen Onkel erkannten. Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung meiner Lage hatte letzterer mich auch schon an seine Kollegen von Rettungsdienst übergeben. "Es reicht ja wenn du dann mit den Kollegen von der Polizei redest ja? Ich bin dann wieder oben", meinte er noch leise zu mir und verschwand dann wieder im Haus. Mehr oder weniger freiwillig folgte ich den Sanitätern in den Rettungswagen und sah auch schon die Polizisten davor. Was bin ich motiviert erstmal wieder von tausend Fragen überhäuft zu werden.

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Grüezi mitenond
Folgt alle Mal asds_storys des ist der gemeinsame acc von Finja und mir hehe

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Fear of the darkWhere stories live. Discover now