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Mit einem kurzen Blick nach links und rechts ging ich über die Straße zu Toni, die bereits ungeduldig am Zaun stand und bevor ich überhaupt etwas sagen konnte auf den Briefkasten der Familie zeigte. Dort stand es, als Dritter Name: Lars Kleemann. Wir sind hier wohl richtig. "Bereit?", fragte sie, mit einem motivierten unterton und betrat das Grundstück. Mit einem tiefen ausatmen nickte ich und folgte ihr dann. Ob ich wirklich bereit war den Jungen mit der Sache zu konfrontieren wusste ich nicht. Aber da ich meinen Part sowieso eher im beruhigen des Gespräches sah, war das dann doch nicht so beunruhigend. Das wird schon werden. Dennoch unsicher betrachtete ich wartend die Haustür, nachdem Toni den Klingelknopf gedrückt hatte.
Nur wenige Momente später wurde diese auch schon geöffnet. Und das ausgerechnet von Lars, dessen Gesichtsausdruck sich in ein fettes Fragezeichen verwandelte. Kein Wunder, immerhin kennt er uns genauso wenig, wie wir ihn. "Was ist?", fragte der Junge, eher genervt als freundlich und sah uns, dezent eingebildet entgegen. Genauso, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. "Wir sind hier wegen Lina", fing sie an, nachdem sie mir einen skeptischen Blick zugeworfen hat,"Du weißt sicher, was mit ihr passiert ist oder?"
Er hob nur die Augenbrauen. "Macht ihr hier einen auf Kommissare?" Genervt schaute ich zu meiner Klassenkameradin, die wohl ebenso angepisst von seiner Aussage war. "Wo warst du gestern in der zweiten Stunde, so um 9 Uhr?", schon schlau von ihr seine Aussage zu ignorieren. Lars lachte ironisch auf:"Was geht euch das bitte an?" Schnell stellte ich meinen Fuß zwischen die Tür, bevor er diese zumachen konnte. Antonia holte Luft, um etwas zu erwidern, wurde aber von einer weiblichen Stimme, die aus dem Haus kam unterbrochen:"Lars? Wer ist denn da?" Eine Mann im Anzug erscheint hinter dem Jungen und beäugte uns kritisch. "Papa die unterstellen mir, dass ich was mit dem Treppensturz von einer aus meiner Klasse zu tun habe", seine Stimme klang unschuldig und fast schon hilflos. Der kleine war echt ein Schauspieler. Sein Vater jedoch machte nur eine wedelnde Handbewegung und sprach noch ein paar Sätze in sein Telefon. Wer auch immer dort dran war, wurde von ihm abgewimmelt, mit dem Versprechen, er würde sich nachher nochmal melden.
"Würdet ihr bitte meinen Sohn in Ruhe lassen, er hat bestimmt nichts damit zu tun.", wandte sich der Mann an uns. Es dauerte nichtmal wenige Sekunden, bis Antonia anfing ihm zu widersprechen. Eigentlich wäre es schon schlauer gewesen einfach zu verschwinden, aber so aufgebracht, wie sie momentan ist, behalte ich diesen Gedanken lieber für mich.
"Also das was du ihm hier unterstellst ist eine Frechheit und wenn ihr nicht gleich verschwindet dann Ruf ich die Polizei verstanden?" Unsicher musterte ich den Mann. Ich könnte ihm sehr gut zu trauen, dass er das auch tut. "Lass uns verschwinden", zischte ich Toni zu und wollte mich umdrehen, als sie mich am Arm packte und zurück zog. "Nein, wir gehen nicht, bevor Lars uns nicht sagt, wo er zu dieser Uhrzeit war", meinte sie provozierend und verschränkte die Arme.
"Ich hab für euren Kinderkram echt keine Nerven.", stöhnte Herr Kleemann und wollte die Tür, wie sein Sohn vor wenigen Minuten zumachen. Doch diesmal war es Toni, die sich dazwischen stellte. "Gut ich ruf die Polizei", beschloss er genervt und griff wieder zu seinem Handy. Nervös sah ich zu Antonia. Diese juckte die Tatsache, dass gleich die Polizei hier stehen wird, absolut garnicht. Kurz spielte ich mit dem Gedanken einfach abzuhauen. Natürlich, würde ich sie dann im Stich lassen, aber auf Ärger mit der Polizei hab ich jetzt auch keine Lust. "Sorry", flüsterte ich ihr kurz zu und ging Richtung Straße. Entschuldigend sah ich sie an, als ich mich noch einmal umgedreht hat. Sauer auf mich sah sie aber nicht aus. Stattdessen nickte sie mir nur zu und drehte sich dann um, höchstwahrscheinlich um den beiden weitere Vorwürfe zu machen.
Unschlüssig blieb ich ein paar Häuser weiter stehen. Ich würde das ganze schon gerne beobachten und wissen was mit ihr Beziehung Lars passiert. Wenn die Beamten alleine wieder abziehen kann ich dann nochmal zurückkommen und mit ihr sprechen. Und von der Entfernung her ist es eigentlich auch relativ sicher. Obwohl ich nicht mal mehr am Ort des Geschehens war, ließ das Adrenalin nicht nach. Im Gegenteil. Von Minute zu Minute wurde ich nervöser. Vielleicht wäre es doch schlauer einfach zu gehen. Immerhin bin ich hier auch nicht sonderlich unauffällig.

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Eh ja hii^^

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Fear of the darkWhere stories live. Discover now