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Gähnend stand ich auf und bewegte mich zu meinem Schrank, um mir frische Klamotten heraus zu suchen. Trotz, dass ich durch das Wochendende ausschlafen konnte, war ich nach wie vor müde. Naja ausschlafen war jetzt weit hergeholt. Zwar hatte mich nicht der Wecker wachgemacht, aber viel Schlaf hatte ich trotzdem nicht abbekommen. Könnte daran liegen, dass ich gestern Abend sehr spät und Bett gegangen bin. Nach einer kurzen Katzenwäsche im Bad ging ich die Treppen nach unten. Dort konnte man schon stimmen hören. Wenn ich mich nicht ganz irre war es die Stimme von Alex. Jemand anderes hört ich bis jetzt noch nicht, was mich irgendwie wunderte. Dass er Selbstgespräche führt glaube ich nämlich nicht, dennoch hörte es sich wie ein richtiges Gespräch an. Als ich dann in der Küche stand, wurde mir alles klar. Er telefonierte. Und das nicht sonderlich leise. In einem Moment der Stille fiel sein Blick auf mich und er nickte mir kurz zu. Wenige Sekunden später begann er auch schon wieder zu diskutieren. Ich glaube, dass das sogar seine Freundin ist, mit der er telefoniert, denn er redet die ganze Zeit darüber, dass er sich Sorgen macht. Eigentlich geht mich das aber garnichts an. Ich sollte mir jetzt lieber Mal überlegen, was ich zum Frühstück essen möchte. Also ein bisschen Hunger hatte ich ja schon. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass ich gestern Abend nichts gegessen hatte.

Nachdem ich mich dann endlich dazu bewegen konnte das Brot aus dem Schrank zu holen und den Tisch für mich zu decken, war Alex inzwischen ins Wohnzimmer gewandert und telefonierte dort weiter. Grübelnd stand ich währendessen vor der Besteckschublade und überlegte mir, welches Messer am besten für das Brot schneiden geeignet ist.
Nach kurzem hin und her entschied ich mich für ein mittelscharfes Messer und setzte es oben an, um mir eine Scheibe abzuschneiden. "Diese Frau bringt mich noch um den Verstand", ertönte es urplötzlich hinter mir. Heftig zuckte ich zusammen und fuhr herum. Warum muss er sich auch so anschleichen. "Freya. Du blutest", der Notarzt deutete auf meine Hand und kam auf mich zu. Sein erster Schritt war jedoch mir das Messer, welches ich immernoch in meiner rechten Hand hob, wegzunehmen und etwas entfernt hinzulegen.
Jetzt hab ich mich auch noch geschnitten. Der Tag geht ja echt super los, das muss man schon sagen. "Warum musst du mich auch so erschrecken", motzte ich und betrachtete den Schnitt. Das gleiche tat Alex, der schon längst in seine Arzt Rolle verfallen ist. Warum kann hier eigentlich nichts normal laufen? Einen Tag lang. Ist das schon zu viel verlangt. Naja für mein Schicksal wohl schon. "So tief schaut das jetzt nicht aus, aber ich würde das gern verbinden", erläuterte er mir seine Diagnose und musterte mich. "Tu was du nicht lassen kannst", seufzte ich leise. Mein Blick hatte sich die ganze Zeit nicht von meiner Hand abgewandt. "Ich hol schnell Verbandszeug. Schlecht ist dir nicht?" Ich schüttelte den Kopf. Blut sehen war keines meiner Probleme. Immerhin die einzig gute Sache zwischen all den schlechten.

"Ist wirklich alles okay?", erkundigte er sich erneut, während er damit begann meine Hand zu verbinden. Schulterzuckend sah ich aus dem Küchenfenster auf die Straße. Einen körperlich ging es mir, bis auf den Schnitt eben, gut. Aber dieses kleine Erlebnis hatte schon wieder alle anderen Erinnerungen von Mama hervorgerufen. Wieso weiß ich auch nicht genau.
"Fragst du dich manchmal warum?", fragte ich ihn leise und sehr nachdenklich. Gleich danach fühlte ich mich wie so ein Psycho. Es hörte sich doch an, als würde ich gerade den Sinn des Lebens suchen. Naja, wenn ich das nicht irgendwie auch tue.
"Wie meinst du das?" Mit einer verwerfenden Geste schüttelte ich den Kopf. Es war unsinn ihn sowas zu fragen. Absolut unsinnig.

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Heute Mal bissl kürzer:(

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Fear of the darkWhere stories live. Discover now