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"Ne das ist eigentlich nicht notwendig Personalien haben wir ja. Außerdem hat Herr Kleemann seine Anzeige zurückgezogen. Und das nächste mal geht ihr bitte gleich, wenn es euch jemand sagt, auf dessen Grundstück ihr euch befindet okay?", meinte Tom und blickte Antonia und mich nacheinander an. Von uns beiden kam ein leichtes nicken zurück. Wäre wohl schlauer gewesen, das von Anfang an zu tun. Dadurch wäre wohl viel Stress vermeidbar gewesen. "Ach und Freya", Robin hielt mich ein erneutes Mal von gehen ab, "Wer vor der Polizei wegläuft, wirkt immer verdächtigt" Grinsend nickte ich und verabschiedete mich dann endgültig von ihm. "Was wollte er denn noch?", fragte Toni neugierig. Sie wusste noch garnichts von meiner Aktion eben. Zum Glück. Ehrlich gesagt wollte ich auch garnicht, dass sie es wusste weshalb ich nur eine verwerfliche Geste machte. Gut war, dass sie es ohne weiteren Kommentar hin nahm.

Als wir bis zur Kreuzung vorgelaufen waren blieb ich abrupt stehen und warf einen Blick auf die Uhr. Allein durch das ganze sind schon um die anderthalb Stunden vergangen. Was mir auch erst jetzt auffiel waren die vielen verpassten Anrufe von Phil. Ich glaub er wird wirklich sauer auf mich sein. "Was ist los?", bemerkte das Mädchen meine Unruhe und betrachtete mich unsicher. "Ich muss sofort nach Hause.", murmelte ich unsicher und wählte Phil's nummer. Ich muss mich Mal bei ihm melden, sonst dreht er womöglich vollkommen durch. Sobald ich das getan hab kann ich ja in normaler Geschwindigkeit den Rückweg antreten. "Freya? Alles in Ordnung? Wo bist du?" Begrüßungen sind wohl überflüssig. Wozu denn auch. Es ist definitiv besser mich mit tausend Fragen zu überhäufen. "Ja mir geht's gut. Ich war noch ein bisschen mit Antonia unterwegs aber bin schon auf dem Heimweg. Bist du bei dir?", antwortete ich ihm erstaunlich ruhig und scannte die Gegend ab, während ich auf eine Antwort seinerseits wartete.
"Ja, bin ich. Wo bist du denn gerade? Soll ich dich abholen?", stellte er die Gegenfrage. Nachdem ich verneint hatte und ihn relativ schnell abgewimmelt hatte widmete ich mich wieder an Antonia:"Ich geh am besten gleich zur Bushaltestelle. Wo wohnst du eigentlich?" Verlegen sah sie mich an. Sie schien zu überlegen, was mich ziemlich verwundetere. Es war doch nur eine einfache Frage, die eigentlich schnell zu beantworten wäre. "Okay dann bis morgen", verabschiedete sie sich hastig und drehte sich um. Verwirrt sah ich ihr nach. Also das bei mir und meinen Familienverhältnissen etwas nicht stimmt, hat sie wohl schon erkannt, doch dass das bei ihr auch der Fall ist hätte ich jetzt nicht gedacht. Ausgerechnet bei dem Mädchen, was so aufgeschlossen, fröhlich und engagiert wirkt? Das hätte keiner wirklich erwartet.

"Hey, alles klar?", begrüßte mich Phil beim öffnen der Türe und musterte mich. Schulterzuckend ging ich an ihm vorbei und zog mir meine Schuhe und meine Jacke aus. "Wir haben was gekocht. Gehst du noch kurz Händewaschen? Dann kannst du ja beim Essen erzählen." Misstrauisch blickte ich ihn an. "Wer ist wir?", hinterfragte ich auf dem Weg zum Badezimmer. Dass er mir folgte war mir bewusst. Sonst hätte ich die Frage wohl auch nicht gestellt. "Paula und Alex sind da" Leise seufzte ich und konzentrierte mich auf das Hände waschen. Nicht, dass ich die beiden nicht möchte oder so, aber trotzdem mochte ich es nicht wenn sie da sind. Aber an Paula muss ich mich wohl in Zukunft gewöhnen. Denn das da nichts läuft braucht mir keiner weißzumachen. Das war schon von Anfang an klar.

"Hey", begrüßte ich die beiden, die schon am Tisch saßen und sich gerade unterhielten. Naja, dabei hab ich sie unterbrochen, denn beide Köpfe wandten sich zu mir. Während Paula mich anlächelte und ebenfalls begrüßte, brachte Alex nur ein schiefes Grinsen raus. Skeptisch musterte ich ihn. Irgendwas stimmt da nicht. Sonst war er auch anders drauf. Sofern ich das beurteilen kann. "Ach Freya. Es ist übrigens beschlossen worden, dass deine Mutter in eine Entzugsklinik kommt. Solange kannst du bei mir wohnen. Und Alex wird uns die nächsten Tage ein bisschen Gesellschaft leisten.", hielt mein Onkel einen halben Vortrag, dem ich nur langsam folgen konnte. Sie kommt also in eine Entzugsklinik. Das war wohl der Grund für den Besuch der Frau vom Jugend-Amt. "Wie lange?", fragte ich knapp und starrte auf den leeren Teller, der vor mir stand. "Was wie lange?", die Veriwrrtheit in Phil's Stimme war nicht zu überhören. Beim darüber nachdenken verstand ich ihn. Immerhin gäbe es zwei Sachen zu denken ich das fragen könnte. Abgesehen davon interessiert es mich aber relativ wenig wie lange Alex hier bleibt. Meine Gedanken waren bei Mama. Tausend Fragen schwirren in meinem Kopf. Er konnte froh sein, dass es bis jetzt nur eine war, die ich bestellt hatte. "Mama. Wie lange muss sie dort bleiben?", wiederholte ich mich mit ein wenig mehr Information und hob meinen Blick. Es brauchte an viel Selbstbeherrschung nicht sofort in Tränen auszubrechen. Ich wusste nicht, was er sich gedacht hatte, aber diese Nachricht werde ich sicher nicht so einfach aufnehmen, wie er es tat.

Ganz bestimmt nicht.

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Eh ja hiii

Man liest sich im nächsten Teil<3

 

ASDS//Fear of the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt