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Junes Pos

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Junes Pos.

,,Wie war Schule?", fragte Dad mich, als ich in die Küche kam. Unsere Küche war groß und doch schlicht eingerichtet. In der Mitte war eine kleine Insel, mit hohen Hockern auf die ich mich drauf setzte. Er drehte sich von der Mikrowelle zu mir und schaute mich überprüfend an. Diesen Überprüfenden Blick muss ich mir jeden Tag anschauen.

,,Wenn du mein Hausunterricht meinst, dann ja, es war leicht," antwortete ich, mit einem Grinsen, während er zu mir kam und mir eine Kuss auf meinen Haaransatz gab.

,,Das ist mein Mädchen", sagte er. ,,Hör mal, cuoricino(Herzchen). Ich muss morgen wieder weg."

,,Wohin gehst du?", fragte ich, während ich mir einen Apfel vom Tisch nahm.

,,Eine Demonstration für Waffen in Afghanistan. Das heißt, dass ich für paar Tage weg bin, aber du hast Happy und Pepper hier", erklärte er mir und ich nickte nur. Ich mag es nicht, wenn er auf solchen Reisen ist. Er verspricht zwar immer, das es nicht so lange dauern würde, aber dann ist er immer eine halbe Ewigkeit verschwunden. Bei mir bleiben dann immer Happy und Pepper.

Die beiden sind schon seit meiner Geburt dabei. Happy ist Dads Bodyguard, Chauffeur und ein Freund. Für mich ist er mein einziger männlicher Freund. Er ist natürlich viel älter als ich, doch er steht mir immer zur Seite. Ich nenne ihn immer Onkel Happy, weil er zu meiner Familie gehört. Pepper ist die Sekretärin von meinem Dad. Für mich ist sie eher ein mütterliches Vorbild. Sie hält es Tag für Tag mit meinen Dad aus und das muss eine Frau erstmal können. Die anderen Frauen, die über Nacht bleiben, haben es bisher ja nicht geschafft. Beide sind wirklich nett und wichtig in meinen neunjährigen Leben. Doch alles was ich will ist mein Dad. Ich hab ja nur noch ihn. ,,Du könntest wenigstens ein bisschen fröhlicher gucken. Schließlich bringt uns das ein Haufen Kohle ein."

,,Du weißt ja was ich davon halte. Und was bringt mir Geld, wenn ich noch nicht mal meinen Vater habe", sagte ich skeptisch.

,,Du bist neun, wirst zehn und redest schon wie ein Teenie. Hab ich dir nicht verboten erwachsen zu werden?", fragte er und lehnte sich nach vorne zu mir.

,,Du hast es mal erwähnt...", sagte ich etwas herausgezögert. ,,Aber leider kann man Zeit nicht kontrollieren."

Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange und ging nach unten in sein Labor. Ich blieb in der Küche und machte noch schnell meine Hausaufgaben, bevor mich Mr. Cooper umbringt. Das waren nur so einfach Multiplikation Aufgaben, also war ich ziemlich schnell damit fertig.

Pepper ist immer noch ein bisschen skeptisch darüber, dass ich nicht auf eine normale Schule gehe. Sie diskutierte stundenlang mit meinen Dad, wegen meines Sozialverhaltens und das es sich nicht bessern würde. Doch mein Dad will das nicht. Mir ist es eigentlich egal. Ich hab meine Bücher und mein Klavier und mehr brauche ich nicht.
Apropo Klavier, ich wollte heute schon den ganzen Tag spielen. Ich begab mich sofort ins Wohnzimmer und setzte mich ans Klavier. Es war ein großes, weißes Klavier mir meinem Namen eingraviert. Ich spielte ein Lied von Ludovico Einaudi - Nuvole Bianche.

June Stark-Iron ManWhere stories live. Discover now