„Wir haben sie noch nicht gelesen", erklärte Trish und tippte auf ihrem Handy herum, „soll ich sie vorlesen?"

„Ja, bitte."

„Okay, also", Trish räusperte sich und fuhr dann fort, „sehr geehrte Schüler, Schülerinnen und Eltern, ich hoffe, Sie haben diese Ferien gut verbracht bla, bla, bla... wie Sie alle wissen, kam es letztes Jahr nach mehreren Vorfällen zur zweimaligen Schließung der Schule und so weiter und sofort... hier! Nach gründlichem Überlegen haben wir uns dazu entschieden, die Beschulung dennoch fortzusetzen. Wir sehen momentan keine Gefahr für die Schülerinnen und Schüler, da bla, bla, bla. Ihre Kinder werden also in einer Woche wieder zurück in die Schule kehren können. Aufgrund dieser doch recht späten Mitteilung wird es in der ersten Schulwoche nur eingeschränkten Unterricht geben, falls noch nicht alle Schulbücher und Materialien vorliegen, bla, bla, bla."

„Das ist gerecht", warf Leela ein, „wir haben nur noch eine Woche, um uns alles zu besorgen und unsere Sachen zu packen, das ist ziemlich kurzfristig."

„Lass mich erst zu Ende lesen", Trish hob einen Zeigefinger, um Leela zum Schweigen zu bringen, „der im letzten Jahr leider abgesagte Sommerball für die ehemalige Ober- und Mittelstufe wird am Freitag, den 25. August nachgeholt werden. Für diesen Tag wird die Oberstufe an die Schule zurückkehren, bla, bla, bla. Auch die neue Oberstufe wird daran teilnehmen, die beiden Unterstufen jedoch nicht... außerdem möchten wir alle Schüler und Schülerinnen der neuen Oberstufe bitten, uns per Mail Wünsche für die Zimmerverteilung mitzuteilen. In eurem letzten Jahr werdet ihr in Zweierzimmer untergebracht sein und so weiter. Diese Wünsche können nur berücksichtigt werden, wenn beide damit einverstanden sind... ja, das war der wichtige Teil. Die Schulbuchlisten lese ich jetzt mal nicht vor."

„Das sind ja auch schon eine Menge Informationen", meinte ich, „wie machen wir das denn mit der Zimmeraufteilung?"

„Trish und ich würden uns gerne ein Zimmer teilen", teilte Amy mir mit, „tut mir leid, falls das jetzt ein bisschen plötzlich kommt. Eigentlich... eigentlich wollten Mila und ich uns in der Oberstufe immer ein Zimmer teilen, aber... naja. Und Trish und ich schlafen seit siebzehn Jahren in einem Raum, also..."
Sie verstummte und sah mich entschuldigend an. Ich war jedoch nicht wirklich überrascht oder enttäuscht, da ich ehrlich gesagt schon damit gerechnet hatte.

„Kein Problem", ich zwinkerte Leela lächelnd zu, „dann teilen wir beide uns ein Zimmer. Das wird bestimmt lustig, wir haben ja schon Übung, stimmt's?"

Leela nickte und erleichtert wirkte etwas erleichtert. Vielleicht hatte sie befürchtet, dass ich nicht mit ihr in ein Zimmer wollen würde? Aber in dem letzten Jahr war mir die jüngere Luftbändigerin wirklich ans Herz gewachsen und abgesehen von der schrecklichen Musik, die sie hörte, war sie wirklich eine sehr angenehme Zimmernachbarin.

„Wie findet ihr es, dass der Ball nachgeholt wird?", fragte Amy schließlich, „findet ihr das gut?"

„Ich weiß nicht, wie ich es finden soll", gab ich zu, „in der Mail stand zwar, dass keine Gefahr mehr besteht, aber Noah läuft ja immer noch frei herum... denn wenn sie ihn geschnappt hätten, hätte Mrs. Walsh uns sicherlich benachrichtigt."

„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er das alles war", Leela warf einen nervösen Blick zu Amy, der solche Gespräche immer recht nahe gingen, „ich meine, wir alle haben ihm doch vertraut und dann kommt sowas."

Wir hatten uns in den Ferien öfter über die Geschehnisse am letzten Schultag unterhalten, besonders Leela und ich. Wenn man jeden Abend nebeneinander im Dunkeln lag und ab und zu mal nicht schlafen konnte, blieben solche und andere Gespräche wohl nicht aus. Auch Amy und Trish hatten sich besonders in den letzten Wochen zunehmend mehr an diesen Gesprächen beteiligt, doch wir alle vermieden es, Milas Tod anzusprechen.

„Ich hätte es nie vom ihm erwartet", gab auch Amy zu und fuhr sich durch ihre Haare, „ich kannte Noah von Tag eins an, er war immer zu allen freundlich... ich kann es mir wirklich nicht erklären."

„Und jetzt ist er verschwunden", ergänzte Trish, „Mrs. Walsh hat es uns ja geschrieben, niemand weiß, wo er ist. Seine Eltern haben ihn seit den Osterferien nicht mehr gesehen und auch nur wenig von ihm gehört und niemand sonst hat etwas mitbekommen."

„Genau deswegen finde ich es auch unverantwortlich, alle Schüler und Lehrer so anzulügen", erwiderte ich energisch, „von wegen, die Gefahr sei gebannt. Noah ist noch irgendwo und wartet wahrscheinlich nur darauf, bis er wieder zuschlagen kann."

„Ja, aber Mrs. Walsh will sicherlich niemanden beunruhigen", überlegte Leela, „und der Schulbetrieb muss ja immerhin weitergehen, wo sollen wir sonst alle hin?"

„Auf andere Schulen", Trish zuckte mit den Schultern, „ich stimme Faye zu, ich finde auch, dass man die anderen besser über das Sicherheitsrisiko aufklären sollte."

„Letztendlich ist es nur leider nicht unsere Entscheidung", Amy seufzte und erhob sich von meinem Bett, „ich gehe nach unten und esse eine Kleinigkeit, kommt jemand mit?"

„Ich!"

„Ich!"

„Ich auch!" 

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Hallihallo! 
Ich kann es kaum glauben, aber ES GEHT LOS! Ich habe Feuertod vor nur wenigen Minuten beendet und präsentiere hiermit stolz das erste Kapitel. 

Ich konnte euch einfach nicht länger warten lassen, weswegen ich an einem Donnerstag update, aber eigentlich werden meine Upload-Tage wie folgt lauten: 

Sonntags, Mittwoch und jeden zweiten Freitag. 
Wir sehen uns also am Sonntag wieder! 

Hinterlasst mir gerne eure Meinungen zu diesem Kapitel, ich freue mich auf Sonntag! 

Lg, Lotta 

FeuertodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt