Chapter 11

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Den Rest des Tages blieben wir im Hufflepuff-Gemeinschaftsraum. Ein Streit war genug für heute und Cedric sollte sich abregen.

Also spielten Grace und ich eine Weile Zauberschach, worin ich die meiste Zeit von ihr abgezogen wurde, derweil Cedric sich auf das Sofa schmiss und sich durchgehend über Draco beschwerte.

Am Abend versammelten sich alle Hufflepuff's am Kamin, es wurden Geschichten erzählt und viel gelacht.

Ich hätte dem ganzen wirklich gerne meine gesamte Aufmerksamkeit geschenkt, wenn etwas in mir nicht ständig von dem platinblonden Slytherin schwärmen würde.

Als es Zeit zum Abendessen war, konnte ich meinen Lieblingspulli nicht finden; schwarz, mit großer Kapuze und einer kleinen Tasche am Ärmel. Ich sagte Grace und Cedric, sie sollten ruhig vorgehen, während ich nach dem Pulli suchte.

Geschlagene zehn Minuten verschwendete ich mit der Suche und fand den Pullover endlich im Wirrwarr meiner Schulbücher.

Ich seufzte zufrieden, zog ihn mir über und machte mich dann auf den Weg in die große Halle.

Als ich aus der Tür des Hufflepuff-Gemeinschaftsraums trat, packte mich jemand von der Seite und drückte meinen Rücken gegen die Kälte Steinmauer.

Ein glücklicher Draco grinste mich an.

,,Was wird das hier?" fragte ich lachend und sah zu ihm auf. Ich weiß, ich hätte sauer wegen vorhin sein müssen, aber ich konnte ihm nicht lange böse sein.

Draco's graue Iriden blitzten auf.
,,Ich habe dich heute nur einmal gesehen."

,,Und?" hackte ich grinsend nach.

,,Und das reicht mir nicht."
Sein Grinsen wurde noch sanfter, als er das sagte.

Draco legte seine Lippen auf meine und vertiefte uns in einen Kuss, intensiver und verlangender als die letzten Male.

Er konnte so gut küssen, dass ich garnicht wollte, dass er aufhört, aber genau das, musste natürlich irgendwann passieren.

Als er sich wieder von mir löste, sah er mich mit einem verliebten Lachen an. So ein Lächeln bekam nur ich von ihm zusehen.

Dann nahm er, ohne ein Wort, meine Hand und zog mich hinter sich her, bis in einen Gang, den ich bis jetzt noch nicht kannte.

,,Was jetzt?" fragte ich verwirrt, als Draco mit mir vor einer spröden Wand stehen blieb.

Doch diese Frage erledigte sich, als auf einmal eine große Tür in der Steinwand erschien und Draco mich mit offenen Mund hinein zog.

,,Das ist der Raum der Wünsche." erklärte er ,,Er taucht nur auf, wenn man ihn wirklich braucht und ich bin der einzige Schüler, der von ihm weiß."

Der Slytherin war sichtlich stolz darauf, mir so etwas zeigen zu können.

Ich schaute mich in dem riesigen Raum um. Alles mögliche an Krempel stapelte sich zu ganzen Hügeln. Schränke, Stühle, Uhren, einfach alles.

Und dennoch hatte der "Raum der Wünsche" etwas geheimnisvolles an sich, einen unbekannten Flair, wodurch ich ihn irgendwie mochte.

Ich war noch ganz in die Besichtigung vertieft, als ich plötzlich Musik hörte. Ein langsamer, schöner Takt, aber woher kam es?

Draco schritt auf mich zu, nahm mit der Linken meine Hand und umschlung mit der Rechten meine Hüfte. Er erklärte mir alles ohne Worte.

,,Du kannst Tanzen?" fragte ich schmunzelnd.

,,Nur eines meiner vielen Talente."
Draco strich mir eine Strähne hinter mein Ohr.

Ich kicherte und genoss es von Herzen mit Draco zu tanzen. Wie wir so langsam zu der Melodie wippten und unsere Augen sich gegenseitig anzündeten... es war perfekt.

Irgendwann bewegten wir uns kaum noch zu der Musik. Ich hatte meine beiden Arme um seinen Hals geschlungen und er seine um meine Taille. Wir liebten die Ruhe.

Ich ließ meinen Kopf still auf Draco's Brust nieder und er küsste meinen Scheitel.

,,Du hängst also mit Diggory rum?" fragte er monoton.

Ich war etwas überrascht, dass er so plötzlich damit anfing, aber irgendwie hatte ich mit dieser Frage gerechnet.

,,Uhh...ja, er ist mein bester Freund. Warum fragst du?"

,,Ich kann ihn nicht ausstehen." giftete er und verzog sein Gesicht.

,,Ist mir garnicht aufgefallen." antwortete ich sarkastisch. Ich wollte ihn auch mal ärgern.

Aber natürlich dachte ich nicht an die Folgen meiner Worte, weswegen Draco mir daraufhin in den Po kniff.

,,Ey!" feixte ich empört und nahm meinen Kopf von seiner Brust, um ihn entrüstet anzusehen.

Draco grinste, als ob er das schon immer hatte machen wollen. Naja... jetzt hatte er es geschafft. Aber lange ernst bleiben konnte ich auch nicht.

,,Gut, vielleicht..." fing ich nach einer Weile an ,,... mag er mich etwas mehr, als ich ihn. Aber für mich ist er nur ein Freund, okay?"

,,Schön, aber... ich kann ihn trotzdem nicht leiden. Du gehörst nur mir und niemand anderem!"

Seine Worte versetzten mir eine Gänsehaut und mein Herz machte einen Hüpfer.

Ich sah Draco mit einem liebenswerten Blick an, fuhr mit meiner Hand durch seine weichen Haare, zog sein Gesicht zu mir herunter und küsste ihn. Quasi als... Bestätigung.

Timescip
Eine Stunde später

Draco brachte mich bis in den Hufflepuff-Bereich und sah mir ruhig in die Augen.

,,Bleibt das zwischen uns... erstmal geheim?"

Ich nickte.
,,Ja, fürs erste ist es besser so."

Ist es wirklich. Ich musste erstmal überlegen, wie ich Grace das alles erzählen sollte, ohne später auf dem Boden schlafen zu müssen.

Und dann waren da noch Cedric und Oliver. Wenn ich mir alle drei vornehme, wäre Grace noch am einfachsten zu bändigen.

Ich würde es ihr auf jeden Fall sagen, sie ist schließlich meine beste Freundin, aber dafür warte ich lieber auf den richtigen Zeitpunkt.

Draco gab mir einen Kuss auf die Stirn.
,,Schlaf schön, Wood."

Ich sah ihm so lange hinterher, bis er um die letzte Ecke verschwunden war und ich seinen Duft nicht mehr riechen konnte. Dann öffnete ich die Tür.

An Tagen wie heute... vergaß mein Herz jedes Spielchen, das Draco je mit mir trieb.

A Loner falls in Love with You? - Draco x oc Where stories live. Discover now