'Vielleicht war ein Kuss Emanuel tatsächlich nicht so wichtig, also warum sollte ich es ihm sagen?'

Es war nur eine Ausrede, das wusste ich natürlich. Emanuel aß auf und wir schauten noch etwas nach unten zu den anderen bis wir ziemlich unfreundlich von genau Sasha unterbrochen wurden. Hinter Sasha stand Tim. Ich versuchte ihm ein Lächeln zu schenken doch er schien mich gekonnt zu ignorieren. Sasha Signalisierte Emanuel kurz mitzukommen, er zögerte etwas entschloss sich jedoch doch dafür und stand auf. Ich wollte hinterher und stand deshalb auch auf, daraufhin drückte mich Sasha jedoch mit den Worten, "Du nicht!", wieder in den Sitz. Also tat ich das und blieb alleine sitzen.

'Ich hasse ihn. Ich verstehe wirklich nicht was sein Problem ist.'

Kurz blieb ich so, wartete und schaute zu ihnen rüber, bis es mir zu blöd war und ich mich doch wieder nach unten zu den anderen setzte. Dort wurde ich wieder gutherzig von Tobi und den anderen auf genommen.

'Viel besser als da oben alleine rumzusitzen!'

Sicht Tim

"Und was machen wir jetzt?", fragte ich Sasha geschockt. Ich wusste das die Zwillinge nicht gut auf mich zu sprechen waren. Doch das war wahrscheinlich sogar untertrieben, sie wollten mich genau so tot sehen wie Max. Sie waren ebenfalls an dem Tag des Unfalls unter den Zuschauen gewesen, da hatte ich sie das erste mal gesehen. Und das letzte Mal war vor eineinhalb Jahren im Gericht, als wir die Verhandlung gewonnen hatten. Ich erinnerte mich daran das einer der Zwillinge bei der Verkündung der Strafe für ihren älteren Bruder zusammen geklappt war und der andere fast den Richter angesprungen hatte. Deren Eltern waren bei der Verhandlung gar nicht da gewesen, doch das sollte mich nicht kümmern, dachte ich damals. Vielleicht hatten sie zu viel zu tun oder interessierten sich einfach nicht für den Sohn, der einen anderen Jungen Umgebracht hatte. Es war eine schwierige Zeit für beide Familien, wir hatten meinen Bruder an den Tot verloren und sie ihren an ein Gefängnis auf der anderen Seite des Landes. Bis zum bitteren Ende der Verhandlung hatte die ganze Familie, scheinbar, auf unschuldig plädiert, was die Situation im Nachhinein nur schlimmer gemacht hatte. Anstatt 8 Jahre Gefängnis hätte ihr Bruder nur 2 bekommen, wäre er Einsicht gewesen, aber so war es nicht.
Und nach der Konfrontation von gerade eben schien sich immer noch nichts geändert zu haben. Deren Bruder hatte noch sieben Jahre und danach sollte er nie wieder spielen dürfen. Mein Herz fing an sich in mir zu krümmen und ich wusste nicht was ich tun sollte. Es machte mich unglaublich wütend zu wissen das die zwei immer noch durch die Welt stolzierten und herum erzählen wie mein Bruder deren Leben zerstört habe, wohl sie es doch waren. Mein Bruder war Tot. Sasha merkte das ich anfing schneller zu atmen und sehr aufgelöst war. "Wir, wir, wir sprechen jetzt erst mal mit Emanuel! Er war an dem Tag doch auch da und hat alles mitbekommen!", sagte mir Sasha und zog mich an der Schulter weg von den Gängen. Wie betäubt stolperte ich hinter ihm her. Wir fanden Emanuel relativ schnell, er saß wieder Mals neben Stegi und lachte vor sich hin. Eigentlich hätte ich diesen Anblick negativ betitelt, doch das konnte ich in diesem Moment nicht. Meine Gedanken zitterten in mir herum und ich konnte gerade nichts fest fassen. Ich sah das Stegi mir zulächelte doch ich konnte mich gerade nicht mit ihm befassen, unbekümmert schaute ich an ihm vorbei und versuchte ruhig zu bleiben. "Was ist los? Tim, du bist etwas blass, alles Okey?" Ich konnte nicht antworten, sonnst hätte ich nur geschrien. "Die Zwillinge sind hier!", antwortete Sasha ihm trocken. Emanuels Augen weiteten sich. "Was? Ich dachte die ganze Familie wurde von der Schule geworfen, wegen unsportlichem Verhalten?" Sasha stockte kurz, "Scheinbar nicht, einer von denen hat uns gerade aufgehalten. Wäre ich nicht bei Tim gewesen, wäre die Begegnung möglicherweise nicht gut ausgegangen.", erklärte er ihm. "Was hat er gesagt?", hackte Emanuel nach. "Nichts, gar nichts! Er hat uns nur blöd angestarrt aber ich hab sofort verstanden was los war." Ich merkte wie Emanuel ebenfalls nervös wurde, aber nicht weil er Angst hatte, nein, Max, Sasha und er waren die besten Freunde gewesen. Und der Verlust von Max hatte alles verändert. Außer Sasha als Zimmergenossen zu haben, hatten sie nichts mehr gemeinsam. Als die Wunden noch sehr frisch waren, musste ebenfalls ihr Team unter dem Verlust leiden. Sie konnten keine zehn Minuten auf dem gleichen Platz stehen, ohne sich an die Gurgel zu gehen. Es hatte sich nach einer Zeit wieder gelegt, doch es war nie wieder, wie es davor war. Das war der Grund warum es uns allen sehr unter die Haut ging. Zu wissen das die Zwillinge nichts verloren hatten, brachte uns alle zum glühen. Sie konnten einfach weiter spielen, als wäre nie etwas passiert. "Vielleicht sollten wir zu unseren Trainern gehen und sagen das Tim mit solchen Leuten nicht spielen kann?", fragte Emanuel mehr Sasha als mich. "Ja! Wir sollten sie einfach disqualifizieren lassen!", stimmte Sasha zu. Doch das wollte ich nicht, "Nein! Ich weis ihr wart mit meinem Bruder befreundet aber was hat mein Spielfeld damit zu tun? Ich werde sie nicht von den Spielen ausschließen lassen!" Sie erschraken etwas, als sie diese Worte aus meinem Mund hörten. "Tim das kann nicht dein ernst sein?", spuckte Sasha aus.

'Wie können sie nur sowas von mir verlangen. Ja, ich hasse die Zwillinge genauso, wenn nicht mehr, wie sie. Doch sie werden nur ein kleines Hindernis für meine Zukunft sein. Max hätte sich für mich geschämt wenn ich nicht darüber stehen könnte. Wie stehe ich da, wenn ich jetzt wie ein Kind zu den Trainern renne?'

"Es ist nicht eure Sache!", sagte ich also immer noch zitternd und lies sie alleine stehen.

'Sie können doch machen was sie wollen, aber mir stehen die Zwillinge nicht im Weg! Ich werde sie fertig machen, das werden sie schon sehen!'

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⏰ Last updated: May 11, 2021 ⏰

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Stexpert | So anders bin ich nicht!Where stories live. Discover now