Kapitel 16

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Tag 3 Donnerstag von 365

Sicht Tim

Wir bewegten uns hastig wieder zurück und vor unserer Tür sahen wir Felix stehen. Er sprach mit Sebastian, dieser wie man erkennen konnte, dem lachen verfiel. Ich hasse Sebastian und ihn jetzt mit Felix zusehen brachte mich zum Glühen, jedes Mal musste er ein Teil des Problems sein.

'Bitte, weiß er es nicht! Es war schon schlimm genug, als er herausgefunden hatte das ich mit Sasha zusammen bin. '

Er hatte es damals eine Zeit lang dafür genutzt mich zu erpressen, seine Sportklamotten mit zu waschen, das ging jedoch nicht lange da sich Sasha ihn vornahm. Ich wusste nicht was Sasha zu Sebastian gesagt hatte aber er lies mich die nächsten Wochen zumindest in Ruhe. Ich ging geradewegs zu ihnen, nahm Felix hinten an dem Kragen von seinem Shirt und zog ihn von Sebastian weg. Dieser schaute mir nur verwirrt hinter her. "Hast du es ihm gesagt?", fragte ich ihn in einem ernsten Tonfall. Mir war klar, wenn Sebastian es wusste, würde es bald die ganze Schule wissen und mit ganzer Schule meinte ich, Sasha und seine Freunde. Sasha würde mir dieses Mal nicht die Zeit lassen es zu erklären, denn er würde sich zu hundert Prozent sicher sein das Sebastian die Wahrheit gesagt hatte. Bevor Felix jedoch antworten konnte, meldete sich Sebastian zu Wort. "Erstens Tim, darf nur ich ihn durch die Gegend schubsen und zweitens, solltest du einen ticken leiser sprechen, wenn du versuchst zu flüstern, Opfer!", sagte er und zog Felix am Arm wieder zu sich. "Ja, mein Felix hat es mir erzählt und du weißt ganz genau, wenn ich will, weiß es bald die ganze Schule!", drohte er mir, beziehungsweise mir und Stegi. "Soll das einen ernsthafte Drohung sein oder willst du mich nur erpressen?", fauchte ich den älteren an. "Vielleicht! Daran hatte ich noch gar nicht gedacht!", gab dieser gehässig zurück und trat ein paar Schritte näher. Ich ballte meine Hände schonwieder zu Fäusten, denn ich wusste, dass wir diesen Konflikt, zu hundert Prozent, nicht mit Worten regeln werden, bevor es jedoch zum ersten Schlag kam, ging Stegi dazwischen und drückte uns auseinander. Ich blickte den kleineren an, denn es wunderte mich das er sich traute Sebastian so anzufassen. "Ey bitte! Ich weiß nicht was euer scheiß Problem ist und warum ihr euch wirklich jedes Mal schlagen müsst!", versuchte er zu maulen. Sebastian dachte jedoch nicht wie Stegi, er schubste ihn weg und sagte nur, "Ach komm! Geh weg Schwuchtel! Du hast hier gar nichts zu melden!" Das reichte mir. Ich griff nach dem T-Shirt von Sebastian und hole mit meiner rechten Faust aus. "Ich schwöre dir! Lass Stegi daraus!" Sekunden bevor meine Faust jedoch Sebastians Gesicht treffen konnte, schubste mich Felix von ihm weg. "Man Tim lass es und beruhig dich", mischte sich dieser nun ebenfalls ein. "Dann soll er aufhören Stegi zu beleidigen! Komm leg dich halt mit jemanden in deiner Größe an Sebastian." Ich war wütend und sah kein Problem darin einfach beide zu Boxen. Doch Stegi gefiel das sichtlich nicht und er mischte sich wieder ein, "Tim lass es! Er provoziert dich absichtlich. Das ist es doch nicht Wert.", gab er zurück. "Ach komm Stegi! Für dich ist es vielleicht nicht so schlimm, wenn alle so falsch von dir denken, für mich ist es schlimm!" Ich schaute wieder mit einem sehr wütenden Blick zu Sebastian und Felix. "Erzähl es weiter und du bist tot Sebastian, verstanden? Und das nächste Mal lass ich mich nicht von einem Lehrer weg zehren!", drohte jetzt ich ihm und verschwand ins Haus. Das letzte was ich von draußen hörte, bevor sich die Tür hinter mir schloss, war, "Ha! Jetzt muss dich schon der kleine beschützen."

'Kleine? Beschützen? Sicherlich nicht! Wenn ich hätte zuschlagen wollen, hätte ich es getan. Als ob, ich mir irgendwas von Stegi sagen lasse! Ich lasse mir von niemanden etwas sagen.'

Ich stürmte die Treppen hoch in mein Zimmer und schmiss mich gleich ins Bett. Wie langsam schon gewohnt, kam mir Stegi hinter her. "Musst du mich die ganze Zeit verfolgen? Geh und nimm deine Probleme mit!", motze ich ihn an. Stegi blieb, erschrocken von dieser Aussage, mitten im Raum stehen. "Bitte was? Ich verfolge dich doch nicht! Weißt du was, wenn ich gehen soll, dann gehe ich halt! ", spuckte Stegi nur zurück. "Ja, verpiss dich doch endlich!", schnauzte ich genervt. Es störte mich, keine einzige Sekunde von Stegi in Ruhe gelassen zu werden. Er klebte mir wie eine Fliege am Arsch. "Weißt du was? Du hast Stimmungsschwankungen wie ein Mädchen! Und ich weiß wie das ist, ich habe eine Schwester! Komm mal auf dein Leben klar!" Mit diesen Satz ging er aus dem Zimmer und knallte die Tür zu. Ich drückte mir nur mein Gesicht ins Kissen und versuchte mich zu beruhigen. Ich reagierte nur so abweisend zu Stegi, weil ich Angst hatte. Angst, dass Sasha etwas herausfinden würde, denn tief in mir drinnen wusste ich, dass ich mich in den kleinen verguckt hatte und das durfte nicht passieren. Meine Gedanken spielten gerade verrückt und ich wusste nicht was ich tun sollte. Zweimal hätte ich den blonden fast schon geküsst gehabt. Ich musste mich zurückhalten, ich machte ihm sonst nur unnötig Probleme.

Stexpert | So anders bin ich nicht!Where stories live. Discover now