Kapitel 24

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Tag 5 Samstag von 365

Sicht Stegi

Ich setzte mich neben Emanuel auf den Boden und schaute einmal in die Runde, dabei erblickte ich, zu meiner Freude, Sunny. Sie saß mir direkt gegenüber und als sie mich bemerkte, stand sie grinsend auf und kam zu uns rüber. Sie beugte sich runter zu mir und umarmte mich von hinten, dabei legte sie ihren Kopf auf meine Schulter. "Ich finde es mutig, dass du dich jetzt wirklich öffentlich geoutet hast.", sagte sie und lies nicht von mir los. "Was, das hab ich nicht.", gab ich erstaunt von mir und neigte mein Gesicht etwas in ihre Richtung. Normalerweise, hätte ich bei dieser Sitzhaltung oder auch nur bei dem Gespräch mit ihr, Angst gehabt, vor den Konsequenzen wegen Sebastian, doch da ich Emanuel neben mir hatte, konnte Sebastian mir gar nichts. "Ich habe das von dir und Emanuel aber schon gehört.", dabei schaute Sunny zu ihm rüber. Emanuel hörte scheinbar gewollte nicht zu, dass sie  über ihn sprach und würdigte ihr ebenso gekonnt keinen einzigen Blick. "Ist mir doch Egal, was die anderen Denken.", gab ich ihr selbstbewusst zurück, dabei schaute mich Emanuel nun an und musste lächeln. Sunny stand daraufhin auf, haute mir zwei mal auf die Schulter und setzte sich wieder auf ihren Platz. Nachdem Julia sich jetzt ebenfalls mit dem Zettel, zwei Wasserpistole und eine volle Glasflasche in der Hand setzte, schienen wir vollständig zu sein. Bei mir angefangen und im Uhrzeigersinn gesehen, war die Aufstellung dieses Sitzkreises: Ich, Emanuel, Vik, Felix, T., Sunny, Ardy, Luna, Catty, Tim und Sasha. "Also bevor wir jetzt anfangen, muss jeder einen großen Schluck aus dieser Flasche nehmen.", befahl uns T., öffnete diese und nahm den ersten großen Schluck. "Warum?", stellte ich verwirrt die Frage. Emanuel lachte nur und haute mir auf die Schulter, "Warum nicht?" Ich musste grinsen. Die Flasche ging einmal die Runde durch, Sasha neben mir, nahm sich einen großen Schluck und übergab mir die Flasche, bevor ich sie jedoch wirklich in der Händen hielt, riss er sie wieder zurück und legte die Glasflasche sich ein zweites mal an die Lippen. Es sah so aus, als wollte er irgendjemanden damit beeindrucken. Ich wusste nicht, ob diese Person ich sein sollte oder doch sein eigener Freund. Er übergab mir dann schließlich schelmisch grinsend die Flasche und ich nippte einmal dran, bevor ich sie weiter gab. "Ey! T. hat gesagt einen großen Schluck.", hinderte mich Sasha dran und zog die Flasche zurück zu mir. Ich schaute nur angewidert zu T. rüber, dieser bejahend nickte. Also nahm ich einen vollen Mund von dieser, meiner Meinung nach, unshotbaren Flüssigkeit. Ich übergab die Flasche Emanuel und dieser tat es mir gleich. Er schluckte den Vodka runter und schüttelte sich dabei. Ich wusste nur zu gut wie er sich gerade fühlte, doch alles war besser als Bier. Vik und Felix nahmen schlussendlich auch zwei Schlücke, bevor die Flasche wieder bei T. ankam. "Und wer fängt an", kam es von der Freundin von Ardy. Sie war hübsch, hatte braune schulter lange Haare und ein Smiley-Sticker unter ihrem Auge kleben. "Immer die, die Fragt.", lachte Vik. Julia schob ihr die zwei Pistolen rüber und Luna, so glaubte ich das sie hieß, hatte nun die Qual der Wahl. Sie nahm sich schließlich eine Pistole und lies sich von  Ardy in den Mund schießen. Luna verzog sofort ihr Gesicht, es war Vodka, also ging es sofort weiter. Sie drehte die Flaschen und der Flaschenkopf blieb auf Felix stehen. Er musste die Augen schließen, so dass man die Wasserpistolen vertauschen konnte. Felix lachte auf, denn er hatte ebenfalls die Pistole mit Vodka erwischt. Mein Herz pochte etwas, da ich wusste welche bösen Aufgaben auf dem Zettel standen. Die Flasche blieb auf T. stehen und er schoß sich, zu unserem Glück, Wasser in den Mund. "Also welche Nummer?", fragte Julia ihn mit großen Augen. "Drei!", gab er selbstbewusst von sich. "Lass dir von der dritten Person, rechts von dir, eine Klatsche geben." T. zählte drei Personen durch und blieb bei Emanuel stehen. "Nein! Der haut mich durch den ganzen Raum." Wir lachten und blickten Emanuel nach, dieser aufstand und sich seine Hände rieb. Er legte seine rechte Hand auf die linke Wange von T. und holte einmal weit aus. Ts. Wange lief rot an und man konnte gut den Handabdruck von Emanuel erkennen, dieser auf dem Weg zurück laut, "Happy Birthday!", schrie. T. hielt sich seine rote Wange und dreht die Flasche, dabei sagte er, "Das wirst du noch bereuen.", zu Emanuel, dieser nur lachend darauf antworten konnte. Und wie das Glück es wollte, der Flaschenkopf zeigte auf Emanuel. Er schloss die Augen und zog danach, sehr von sich selbst überzeugt, eine Pistole und schoss sich in den Mund. Emanuel lachte auf und schoss sich noch zwei mal in den Mund. "Es ist Vodka!" Ich musste lachen und hielt mich dabei an seinem Arm fest, daraufhin zielte der schwarz Haarige auf meinen Mund, ich öffnete diesen und schluckte den darauffolgenden Spritzer. Emanuel drehte und der Kopf landete auf Sunny, diese lachend zu Luna und Catty rüber schaute, bevor sie sich ihre Pistole aussuchte. Sie spritzte sich selbst in den Mund und stöhnte ein lautes, "Nein!", als sie bemerkte das in ihrer nur Wasser war. Wir freuten uns wieder und Ardy schlug ihr auf den Rücken, worauf sie gespielt wütend schaute. "Also welche Zahl nimmst du?", fragte sie Julia kichernd.  "13!", sagte Sunny geradeheraus, worauf Sasha nur mit einem lauten, "Oho!" antwortete, da er diese Nummer heute schon laut vorgelesen hatte. "Tausche dein Shirt mit deinem linken Sitznachbar." Sunny schielte zu Ardy und dann zu Luna herüber, glücklicherweise lachte Luna und feuerte Ardy an, sich auszuziehen. Sunny zog sich ihr viel zu kurzes Crop-Top aus und übergab es Ardy. Sie hatte einen pinken spitzen BH unter ihrem Top an, diesen ein paar gewisse Jungs gut betrachteten, bis sie sich das viel zu große Shirt von Ardy überzog. Sunny öffnete die Flasche und trank nochmal einen Schluck. Bevor sie weiter drehte, stand T. auf und holte eine neue Flasche mit Durchsichtiger Flüssigkeit. "Woher hast du so viel Alkohol?", lachte ich diesen an. Er überlegte kurz, "Sagen wir es so, ich komme sehr gut mit der jungen Dame aus unserem Rewe klar." T. stellte die Flasche ab und rollte sie grinsend zu mir. Ich nahm sie dankend an, trank einen großen Schluck und gab sie an Tim weiter, da ich aus dem Augenwinkel sah, wie er mich musterte. "Stegi weiß was ich will.", antwortete dieser lachend und nahm die Flasche an. Sunny drehte nun weiter und die leere Flasche blieb an der Vodkaflasche vor Tim hängen und zeigte auf ihn. "Ne! Das gilt nicht. Nochmal!", weigerte er sich. Wir schauten zu T. denn dieser sollte entscheiden. "Ähm. Nein, nenn uns eine Zahl." Er schaute mit Julia in ihr Blatt und sie warteten auf seine Antwort. "Pussy!", kam es von Sasha, dieser in daraufhin mit seinem Ellenbogen hackte. "Ja, gut. 18", antwortete er vorsichtig. Julia lachte auf, "Wen hast du in diesen Raum schon mal geküsst oder fast geküsst?" Tim verschluckte sich beinahe, griff zu der, fast noch vollen, Flasche und schluckte etwas Flüssigkeit herunter. Nachdem er die Flasche zurück stellte, fragte er, "Muss ich dazu dann eine Erklärung abgeben?" Tim schaute zu T., dieser nur mit dem Kopf schüttelte. Man sah Tim an, dass dieser schon einige Shots sitzen hatte und ihm diese Antwort nun gar nicht mehr so schwer fiel, als erwartet. "Sunny." Tim zeigte auf sie, dabei wurde Sunny sichtlich rot und musste sich lachend an Ardys Arm festhalten. Danach zeigte Tim mit seinem linken Daumen, neben sich, "Sasha.", worauf er von einigen von uns erstaunte Blicke erntete und von Vik sogar ein, "Ich wusste es doch.", kam. Tim antwortete nur mit einem Mittelfinger darauf. "Und noch jemand?", fragte Julia neugierig. Tim stockte kurz, bevor er auf mich zeigte. "Stegi, fast." Mein Herz stoppte für einen Moment und ich dachte, ich müsste sterben. Mein Gesicht wurde kreidebleich, da ich es nicht fassen konnte, dass Tim dies laut ausgesprochen hatte. Sasha saß neben mir und hätte mich jeden Moment erwürgen können, davor hatte ich Angst. "Was!", spuckte Vik aus. "Ja und ich habe es fast gesehen!", lachte Felix, dieser genau so wie Tim, schon einiges an Alkohol sitzen hatte. Ich versuchte meine Situation zu überspielen, lehnte mich lachend zu Felix rüber und schlug ihm so fest ich konnte auf seinen Oberschenkel. Sasha blickte Tim wütend an und es sah so aus, dass er ihm am liebsten die Kehle durch geschnitten hätte. Tim wendete sich jedoch lachen dem wütendem zu. "Nur fast. Es ist nichts passiert, wie schon sagte, es war eine Lüge von Felix.", darauf hin küsste er diesen, auf seine rot angelaufene Wange. "Was passiert hier gerade? Ich halte das nicht aus, mein Herz!", schrie Sunny durch den Raum und schüttelte dabei Julias Arm, diese nur darauf lachen konnte. Tim legte daraufhin seine linke Hand auf Sashas Oberschenkel und drehte mit der rechten Hand die Flasche.

Stexpert | So anders bin ich nicht!Where stories live. Discover now