Gestern

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Ich zitterte. Ich zitterte, weil ich die Zähne zusammenbiss und gefrustet auf das Fenster starrte. Da stand Hoseok, noch zittriger als ich. Aber aufhören tat er trotzdem nicht. Er stand da, ganz allein und tanzte so verbissen. Mir tat es in der Seele weh. War gestern nicht der beste Beweis gewesen, dass er zu viel tanzte? Ich riss mich zusammen. Ich konnte ihm nicht vorschreiben, ob er aufhören sollte oder nicht. Auch wenn ich es liebend gerne getan hätte.

Ich hoffte, dass er kommen würde, dass er morgen da sein würde. Dass er das Versprechen hielt, welches er mir gestern gab. Ich schaute mich eine Weile zu, nicht lange, denn ich musste war noch mit Namjoon verabredet. Aber bevor ich ging, stellte ich noch eine Wasserflasche und eine Tafel Schokolade an die Tür und klopfte einmal an. Er würde auch so wissen vom wen es war.

Mein Weg führt mich die Straße entlang, einmal unter einer Brücke durch und eine kurze Strecke mit dem Bus. Dann war ich schon da. Ich wartete vergebens nach dem ich klingelte. Also klingelte ich nochmal doch auch jetzt öffnete niemand, weswegen ich noch einmal klingelte. Dann klingelte ich Sturm und endlich ertönte der Summer. „Warum drückst du denn so heftig? Sollen wir taub werden?", öffnete ein leicht genervter Namjoon die Tür. Ich lachte in ungläubig an bevor ich einmal auf meine Uhr schaute. „Ich stehe hier vielleicht schon fünfzehn Minuten?"

Er formte ein Oh mit seinen Lippen, bevor er lachte und sich bei mir entschuldigte. „Möchtest du alles noch einmal durchgehen? Gerade ist sogar noch Jungkook da, er hat ein besseres Auge als ich für sowas." Ich nickte bestätigend. Mit Jungkook war das manchmal wirklich einfacher und wenn er jetzt beim letzten Tag vorm Finale da war, war es umso besser. Den Jüngeren begrüßte ich mit einem Lächeln, bevor ich ihm half Platz zu schaffen. Nachdem das geschafft war, hatte Namjoon auch seine Programme alle offen und es konnte los gehen.

Ein paar Stunden später saßen wir alle vollkommen geschafft auf dem Sofa. „Das ist fantastisch.", meinte Jungkook und reichte mir noch eine Wasserflasche, ehe er sich neben uns fallen ließ. „Ich bin seiner Meinung. Unglaublich das wir erst vor ein paar Tagen begonnen haben." Ich nickte und war stolz auf mich. Jedoch spürte ich die Angst, die in mir hochkroch. Was wenn es morgen nicht so wird wie heute? Was wenn morgen etwas schief ging? Und was, wenn vor allem Hoseok morgen nicht da sein würde? Dann wäre alles umsonst gewesen. Meine Laune sackte ein wenig in den Keller.

„Ziehe nicht so ein Gesicht.", meinte Namjoon und knuddelte mich von der Seite, dass er Jungkook auf meiner anderen Seite so beinahe mein Wasser überkippte, ignorierte er. Der Jüngste beschwerte sich lautstark. Ich konnte nicht anders und musste nun lachen, dann kuschelte ich zurück und seufzte. „Irgendwie habe ich mega Angst.", gestand ich und wurde nun auch von Jungkook gekuschelt. „Brauchst du nicht.", meinte er und guckte mich mit großen Augen an.

„Ganz genau, du hast die ganze Zeit geübt.", meinte nun auch mein Bester. Es war erstaunlich welche Meinung sie hatten. Sie waren so positiv eingestellt, dass man meinen könnte ich sei ein totaler Profi, was ich aber überhaupt nicht war. Aber ihr Support tat mir gut. Es gab mir Hoffnung, dass es gut wird. „Wie wärs, wenn wir uns etwas zu essen machen?", fragte ich in die Runde, vielleicht half mir ja ein Thema-Wechsel um mich von meiner Nervosität abzulenken.

„Klar! Was machen wir?", fragte Jungkook enthusiastisch und sprang, nachdem er mich kurz noch einmal fest knuddelte, auf. „Wie wäre es mit...", sprang auch Namjoon auf den Zug auf und begann Rezepte herunter zu rattern. Ich schaute den beiden zu wie sie eine Diskussion starteten und überlegten was wir kochen könnten. Eine Weile ließ ich es zu bis ich vorschlug doch erst mal in der Küche nachzuschauen, was es da alles gab. Nicht das wir uns schlussendlich auf ein Rezept eigneten, wofür wir keine Zutaten hatten.

Mein Vorschlag wurde sofort angenommen und nach wenigen Minuten hatten wir uns geeinigt was es zu Essen gab und begannen zu Kochen. Auch wenn es hauptsächlich ich und Jungkook machten, da Namjoon mit einem Messer besser nur in Ausnahmefällen zu betrauen war. „Hast du darüber nachgedacht was ich gesagt habe?", fragte mich Namjoon, als ich das Gemüse in die Pfanne haute. Langsam nickte ich. Über seine Worte und seine Vermutungen hatte ich lange nachgedacht. Über meine Intention, das alles hier zu machen.

„Ich denke, dass ich jetzt noch nicht deine Frage beantworten kann. Vielleicht, vielleicht auch nicht.", meinte ich dann ausführlich und spürte den neugierigen Blick von Jungkook. Aber der Jüngere schwieg. Er schien zu wissen, dass ihn dieses Thema nichts anging. Sein Blick huschte kurz zu Namjoon und sie hielten kurz Blickkontakt, bevor sich Jungkook wieder zur Pfanne wandte. „Ich werde nicht fragen. Erzähl es mir, wenn du magst, wann du magst."

Be Strong To DreamOnde histórias criam vida. Descubra agora