Kapitel 11

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An meinem Verstand zweifelnd, stieg ich in die Dusche und wusch mich. Mit einem Handtuch bekleidet, ging ich in mein Zimmer zurück. Im Ankleidezimmer stand ich eine gefühlte Stunde und überlegte, was ich denn heute anziehen sollte. Schließlich nahm ich mir ein einfaches T-Shirt, eine Jeans und eine grüne Hoodie. Ich schüttelte leicht lachend über mich selbst den Kopf, denn meine Klamottenauswahl war nichts Besonderes. Weshalb hatte ich also so lange gebraucht ?! Ich ging wieder ins Bad zurück um meine Zähne zu putzen und meine Haare zu föhnen. Danach schminkte ich mich. In der Küche saßen Mason und mein Vater. Er las Zeitung und mein Bruder hatte sein Handy in der Hand. Ich begrüßte sie mit einem "Guten Morgen", als ich an ihnen vorbei lief und mir eine Tasse nahm um meinen Kaffee trinken zu können. An die Küche gelehnt, trank ich einen Schluck und schaute mir meinen Vater genauer an. Seine Haare waren braun, fast schwarz, mit ein paar grauen Strähnen. Aufmerksam las er sich seine Zeitung durch. Hoffte er dadurch etwas von Mom zu erfahren? So was wie: Frau aus Berlin bei einem Verkehrsunfall gestorben? Mein Vater hatte wohl bemerkt, dass ich ihn angestarrt hatte, denn er schaute mich fragend an. Ich überlegte, was ich ihm sagen sollte, denn was ich wirklich gedacht hatte, konnte ich ihm auf keinen Fall sagen. Dann fiel mir ein, dass ich ihm das mit dem Urlaub in Rumänien sagen sollte. "Ich wollte dir nur sagen, dass ich in den Herbstferien mit ein paar Freunden Urlaub machen werde." Mein Vater faltete die Zeitung ordentlich zusammen und legte sie zur Seite. Mein Bruder hatte zwischenzeitlich sein Handy auf dem Tisch gelegt und hörte mir aufmerksam zu. Dann sagte mein Vater: "Oh, das ist schön. Wo genau wollt ihr denn hin und wie viel wird der Urlaub kosten?" Er faltete seine Hände zusammen und sah mich erwartungsvoll an. "Wir fahren, glaub ich, in die Karpaten, oder so und übernachten dort dann in der Ferienwohnung einer Freundin. Das heißt: Es kostet dich nichts." Mein Vater seufzte und schüttelte den Kopf. Er mochte es nicht wenn man sich unangemessen verhielt und meine Antwort auf seine blöde Frage wie viel es denn kosten würde, war etwas zickig ausgefallen. Aber es nervte auch ziemlich, dass es immer ums Geld ging. Während ich in Gedanken versunken war, hatte er sich seine Zeitung wieder genommen und las gerade den Wirtschaftsteil. Ich wollte noch etwas sagen, aber Logan unterbrach mich, in dem er vom Flur aus rief: "Wo bleibt ihr denn? Wir sind echt spät dran!" Mason schaute geschockt auf die schwarze Rolex an seinem Handgelenk und fluchte. Ich musste ihm  zur Garage hinterher rennen, denn er machte so große Schritte. Ich wusste immer noch nicht wie spät es war. Schnell stiegen wir alle in den weißen Audi. Mason beachtete die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht und murmelte die ganze Fahrt etwas vor sich hin, dass so klang als dürfte er nicht zu spät kommen, sonst würde ihn sein Dozent umbringen. Vor der Schule stiegen wir schnell aus, damit Mason weiter fahren konnte. Dort stehend, versuchte ich mich zu motivieren, genauso motiviert in den Unterricht zu gehen, wie die Nerds vor mir, die schon fast in die Schule rannten. Wie ein Mantra sagte ich: "Heute ist Freitag, bald ist endlich Wochenende", da meine Motivation noch Zuhause in meinem Bett lag. Seufzend schleppte ich mich zu meinem ersten Fach. Wohin musste ich überhaupt? Ich schaute auf dem zerknüllten Stundenplan nach, den ich in meiner Tasche hatte und jeden Tag brauchte, denn ich wusste immer noch nicht wann und wo ich Unterricht hatte. Ich machte ein trauriges Gesicht, als ich sah, dass ich jetzt Englisch hatte und das mit einem nervenden Typen neben mir. Vor der Tür zum Unterrichtsraum stand Logan schon bei einer Gruppe mit Schülern, die alle in unserem Kurs waren. Der Lehrer kam nach kurzer Zeit und schloss die Tür auf. Im Unterricht passierte nichts Interessantes. Ich versuchte alles auf meinem Block mitzuschreiben was der Lehrer sagte, aber irgendwann wurde es so langweilig, dass ich auf meinen Block kritzelte. Als es endlich klingelte, wollte ich meine Sachen zusammenpacken, aber Drac hielt mich auf indem er fragte: "Ist deine Hand wieder verheilt?" Ich zog die Augenbraue hoch. Zum einen, weil ich nicht wusste, dass er so freundlich sein konnte und zum anderen, weil ich nicht wusste wieso er sich dafür interessierte. Dann schaute ich auf meine Hand, die ich heute Morgen nicht mehr verbunden hatte. Ich streckte ihm die noch leicht gerötete Hand entgegen und sagte tonlos: "Alles in Ordnung." Er nickte nur als Antwort, nahm seine Tasche und ging. Ich drehte mich zu meinem Bruder um. Verwirrt über das Verhalten von Drac, runzelte ich die Stirn. Man, so oft wie ich die Stirn immer runzelte, müsste ich jetzt eigentlich schon Falten haben. "Wann hast du dir an der Hand wehgetan und wieso weiß Drac davon?", fragte mich Logan. "Ich hab´ überhaupt nicht gewusst, dass er das mitbekommen hat. Ich hab´ mir gestern  die Hand verbrannt, als ich kochen wollte. Ihr müsst doch die Backform bemerkt haben." Eine kleine Pause entstand, in der ich überlegte, dann kam mir eine Idee. "Vielleicht hat Em ihm was erzählt. Ich war doch gestern bei ihr und sie hat meine Hand geseh´n." "Wer ist das denn?" "Das Mädchen mit den roten Haaren. Ich sitze in der Cafeteria immer bei ihr." "Aha, und wann sollen sich die beiden getroffen haben? Du hast sie doch gestern besucht, hast du gesagt", überlegte mein Zwilling. Ich zuckte nur mit den Schultern, da ich auch keine Ahnung hatte, wann Em und Drac sich getroffen haben könnten. Wir machten uns auf den Weg zur Cafeteria, denn so langsam bekamen wir Hunger. Logan machte die Tür auf und rief mir ein "Tschüss" hinterher, da er zu seinen Freunden lief. Jack, Stella und Em saßen schon am Tisch. "Hey Leute", begrüßte ich sie und setzte mich neben Jack. Nachdem ich mir mein Essen gekauft hatte und wieder  am Tisch saß, fragte ich: "Hey Em, hast du vielleicht Drac erzählt, dass ich mich verbrannt hab´ ?" Sie hatte einen fragenden Blick und sagte: "Wieso sollte ich ihm das erzählt haben? Ich kann den Wichser doch noch nicht ´mal leiden!" Ich zuckte mit den Schultern. "Wo ist eigentlich Lynn? Ich hab´ sie seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen", fragte Jess plötzlich. Stella antwortete ihr: "Die hat eine Grippe und liegt in ihrem Bett." Ich hörte nur mit einem Ohr zu, denn mich beschäftigte immer noch, woher Drac von meiner Verbrennung wusste. Es hatte ja keiner mitbekommen.

Hey Kekse, ich wollte euch nur mal sagen, dass ich mich wirklich doll über die Votes und Kommentare freue. Ich lächel dann immer wie ein Honigkuchenpferd und hüpfe durch die Gegend :D und natürlich freue ich mich auch darüber, dass sooooo vielen die Story gefällt

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