Kapitel 5

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Die ersten beiden Stunden hatte ich Mathe, was an sich schon scheiße war, dann war ich auch noch alleine. Meine Begeisterung stieg von 'Scheiße´ auf´ 'Ich-werde-alle-umbringen-die-mich-nerven´. Ich machte mich auf den Weg zum Raum. Vor der Tür standen schon einige Schüler. Ich stellte mich zu ihnen. Die alte Lehrerin kam kurz darauf und schloss die Tür auf. Ich sagte ihr, dass ich die Neue bin, aber glücklicherweise wollte sie nicht, dass ich mich vorstellte. Ich durfte mich auf meinen Platz setzen. Wie gestern schon zog sich der Tag in die Länge. Ich schaffte es gerade so, nicht vor Langeweile einzuschlafen. Als es zur Mittagspause klingelte, überlegte ich, was ich jetzt tun sollte. Zu meinem Bruder und Drac wollte ich nicht. Vielleicht konnte ich mich zu Em und den anderen setzen. Sie schienen mir nett zu sein. Aber wie sollte ich sie finden? Ich beschloss in der Cafeteria zu suchen. Im vorderen Teil des überfüllten Raumes konnte ich sie nicht sehen, deshalb ging ich zu dem Tisch,  an dem wir gestern gesessen hatten. Ich hatte Glück. Anscheinend war es ihr Lieblingsplatz, denn sie saßen wieder dort. "Hey Leute, kann ich mich zu euch setzen?" "Klar, wieso nicht?!", antwortete mir Jess. Sie machte Platz und ich setzte mich zwischen Jess und Lynn. "Hast du vielleicht Lust mit uns shoppen zu gehen?", fragte mich Em. "Ja, hab´ eh nichts Besseres zu tun", sagte ich lächelnd. Jess meinte: "Am besten treffen wir uns um 3 Uhr vor´m Hard Rock Café, das findet Mad dann auch."  Das war keine schlechte Idee. Ich bin bis jetzt noch nicht wirklich in der Stadt gewesen und kannte mich deshalb auch nicht aus. Das Hard Rock konnte ich bestimmt gut finden. Wir redeten darüber, wo wir hinwollten. Jess wollte unbedingt Schuhe kaufen, sie wusste aber noch nicht Welche und Wo. Em und Lynn wollten zu H & M und Jack zu G-Star, was mich wunderte, da ich nicht gedacht hätte, dass Jack so viel Geld hatte und für eine Hose 150 Euro ausgab. Ich wusste noch nicht, wo ich hinwollte, aber ich fand meistens schöne Sachen, wenn ich nicht nach ihnen suchte. Die Pause war viel zu schnell rum. Ich hatte jetzt Sport. In der Umkleidekabine sah ich, dass ich mit ein paar Schlampen Sport hatte. Die Sporthosen waren so kurz, dass man den halben Arsch sehen konnte und das Top zeigte den neonpinken BH. Ich hatte meine alte Handball-Hose, früher hab´ ich mal gespielt, und ein einfaches T-Shirt an. Ich kam aus der Umkleide raus und sah unseren heißen Sportlehrer. Jetzt wusste ich, wieso die anderen Mädchen sich so angezogen hatten. Sie wollten mit dem Lehrer schlafen. Ich stellte mich an dem Rand, weil ich nicht wusste, wo ich hingehen sollte. Der Lehrer schaute sich um und entdeckte mich. Er kam auf mich zu: "Du bist eine neue Mitschülerin, richtig?!" Nein, ich hab' mich nur die letzten 10 Jahre versteckt! "Ich bin Sven" "Okeey.., aber wie ist ihr Nachname? Ich kann sie ja schlecht mit Sven anreden." "Doch kannst und wirst du. Wie ist denn dein Name?" "Madison!", rettete mich mein Bruder aus dieser unangenehmen Situation und kam auf  uns zu. Auch wenn der Lehrer heiß war, musste ich nicht unbedingt mit ihm flirten. Logan kam zu mir und legte einen Arm um mich. Unser Lehrer fragte leicht gereizt, da mein Bruder ihn gestört hatte: "Und wer sind sie?" "Logan Parker, Madisons Bruder." "Na dann...", war alles was 'Sven´ sagte, bevor er zu den Schlampen ging, um dort sein Glück zu versuchen. Es würde wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis er gekündigt würde, weil man ihn mit einer seiner Schülerinnen erwischt hatte. Aber er legte es ja darauf an. Ein schwarzhaariger Junge kam auf uns zu. Es war einer der Jungs, die gestern bei uns gewesen sind. "Hey, tut mir leid wegen gestern. James hätte sowas nicht sagen sollen und Drac nicht so ausrasten. Ich bin Max", stellte er sich vor. "Ist schon Ok. Du warst ja nicht schuld daran, dass Drac so ausgerastet ist." Wir unterhielten uns und ab und zu sagte Logan auch etwas, aber die meiste Zeit blieb er still. Fast so als überlegte er die ganze Zeit. Irgendwann hörte der Lehrer auch mal auf zu flirten und sagte uns, dass wir laufen sollten. Wie einfallsreich. Nach Sport hatte ich Deutsch. Mit Jack. Diesmal konnte ich neben ihm sitzen. Wir redeten eine Weile und bauten Scheiße, sodass wir die ganze Zeit lachen mussten. Irgendwann rastete die Lehrerin aus und schickte uns vor die Tür. Wir mussten aber nur noch mehr lachen. "Komm, lass uns raus gehen. Wir haben eh gleich aus", schlug Jack vor. "Meinst du nicht, wir kriegen Ärger?" "Die alte Zicke vergisst uns doch eh!", lachte er. "Wenn das so ist: Klar, wohin willst du denn?" Er fragte, ob ich mit zu ihm wolle. Mich interessierte es wie sein Zimmer aussah, deshalb nickte ich und folgte ihm zu seinem Wagen. Ich schrieb Logan noch eine SMS.

Laufe nicht mit dir Heim. Gehe mit zu Jack. Bis später M

Ich stieg in Jacks Jeep und wir fuhr´n los. Es kam 'Happy´ von Pharrell Williams. Ich sang mit. Jack lachte mich aus, weil meine Töne so schief waren, aber es störte mich nicht. Ich wusste, dass ich überhaupt nicht singen konnte. Ich staunte, als ich Jacks Haus sah. Es war fast schon eine Villa. Sie war modern gehalten mit einem riesigen Garten. Wir stiegen aus und Jack schloss die Tür auf. Eine kleine, rundliche Frau kam auf uns zu: "Wen hast du denn da hübsches mitgebracht?" "Mum, das ist Madison. Sie ist neu auf unserer Schule." "Hallo Madison, freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Sara" "Ich freue mich auch sie kennenzulernen." Sie fragte noch, ob wir was essen wollten, aber wir hatten ja schon in der Cafeteria gegessen und wollten nachher noch in ein Café. Jack zog mich eine Glastreppe hoch vor die Tür seines Zimmers.

DraculaWhere stories live. Discover now