Kapitel 3

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Draußen wartete, wie vereinbart, Em auf mich. "Komm, wir gehen in die Cafeteria, da kannst du gleich noch ein paar Leute kennenlernen." Ich war zwar etwas überrumpelt, aber was soll's. Es wäre schon toll, wenn ich wenigstens ein paar Leute kennen würde also sagte ich nichts und ließ mich einfach mitziehen. Em steuerte auf einen Tisch zu. "Leute, das ist Mad. Sie ist neu hier und da wir sie nicht als Opfer alleine 'rumstehen lassen können, hab ich sie mit zu uns genommen." Ein Junge mit dunkler Haut und einem Glitzer-Ohrring sagte: "Du sammelst wirklich jeden ein, oder?" "Klar, wie hätte ich euch sonst alle kennengelernt?!" Ich musste grinsen und die anderen am Tisch lachten laut. Mir kamen alle ganz nett vor und ich setzte mich zu ihnen. Ich saß zwischen einem Mädchen mit pinken Haaren und Nerdbrille und Em. Das Mädchen hieß Stella, der Junge von eben Jackson. Gegenüber von mir saßen zwei Mädchen: Jess und Lynn. Beide hatten schwarze Haare, aber Jess hatte grüne Augen und Lynn braune. Ich sah mich in der Cafeteria um und entdeckte Logan mit Drac an einem Tisch sitzen. Neben ihnen saßen noch 3 Jungs, die alle nicht wie Teddys aussahen; Alle hatten Muskeln und ein paar Tattoos. Wahrscheinlich waren das die "Badboys". Zwar sehen diese Typen meistens heiß aus, aber mich regt es auf, wie sie mit einem umgehen: Meinen sie wären was besseres, können alles und jeden verprügeln den sie wollen und meinen, um cool zu sein, jedes Mädchen vögeln  zu müssen. Also halte ich mich in der Schule möglichst fern von ihnen und meinem Bruder. Ich schaute wieder weg und hörte den anderen zu. Jess erzählte, dass ihre Eltern gesagt hatten, dass sie die Hütte für die Herbstferien benutzen dürften. Ich verstand nicht, wovon sie redeten. Anscheinend hatte Stella meinen fragenden Blick gesehen: "Wir haben vor zu der Hütte von Jess' Eltern zu fahren. In der Nähe ist sogar ein See und sie liegt in Rumänien, weil Jess Eltern von dort kommen. Wenn du willst, kannst du mitkommen. Was meint ihr?" Bei dem letzten Satz schaute sie in die Runde und schaute die anderen fragend an. Alle bejahten. Ich war mir aber noch nicht sicher. Sollte ich wirklich mit fremden Leuten Urlaub machen? Aber andererseits mochte ich alle schon von Anfang an. Mal schauen, was mein Vater dazu sagen wird. Aber Lust hätte ich schon. Ich sagte ihnen, dass ich noch fragen muss. Dann redeten sie darüber, was wer mitnimmt und wer mit wem fährt. Jackson wollte fahren, da er einen Jeep hatte und es praktisch wäre, da die Hütte in den Karpaten lag. Jetzt war die Frage, wer noch fährt, da ich noch dazu gekommen war und die Plätze nicht mehr reichten. Vielleicht könnte ich Logan fragen, ob er mir sein Auto leiht, aber ich wollte den anderen keine falschen Hoffnungen machen, weshalb ich ihnen nichts von meiner Idee sagte. Wir hatten ja auch noch Zeit. Die Herbstferien würden erst in 6 Wochen sein. Schade eigentlich, aber ich konnte ja nichts daran ändern. Lynn schaute komisch hinter mich und ich drehte mich um. Logan kam auf mich zu. "Ich wollte dich nur fragen, wann du Aus hast." "Ähm, ich glaube um 2." "Gut, dann können wir zusammen Heim. Ich warte im Hof auf dich." "Ok, ich komm dann zu dir." Logan ging wieder zurück und alle starrten mich an. Jackson fragte dann: "Du wohnst mit deinem Freund zusammen, verbringst aber nicht die Mittagspause mit ihm?" Ich musste lachen. Wieso dachten alle, Logan wäre mein Freund? Sahen wir uns denn überhaupt nicht ähnlich? Eigentlich komisch. "Nein, er ist nicht mein Freund. Er ist mein Bruder, um genau zu sein mein Zwillingsbruder." Lynn schaute erleichtert. Anscheinend fand sie meinen Bruder heiß. Es klingelte zum Ende der Pause und wir tauschten noch Nummern aus. Ich hatte jetzt noch Kunst mit Jack und Jess, da die 3 Mädels eine Klasse unter uns waren. Im Kunstraum setzte ich mich zu Jess, weil neben Jack kein Platz frei war. Der Unterricht verlief sehr gechillt: Die Lehrerin las ein Buch und ließ uns etwas zeichnen. Jess erzählte, dass sie noch eine kleine Schwester (Lily) und einen Freund hatte. Er hieß Owen, war 19 und hatte gerade angefangen Architektur zu studieren. Ich erzählte ihr von Mason und Logan. Ich erzählte ihr auch, dass mein Freund vor ein paar Wochen mit mir Schluss gemacht hatte, da er nur hatte mit mir schlafen wollen. Nachdem wir Sex gehabt hatten, hatte er sich eine Neue gesucht. Meine Brüder hatten ihm gezeigt, dass man so nicht mit mir umging. Jess sprach mich nicht weiter darauf an. Sie hatte bemerkt, dass ich ihr nicht unbedingt alles erzählen musste. Nach Kunst packte ich schnell meine Sachen zusammen um zu Logan zu kommen, damit er nicht so lang warten musste. In der hintersten Ecke des Hofes entdeckte ich ihn. Er lehnte an einem Baum. "Wir können, Logan", sagte ich und wir gingen los. Mason war noch in der Uni. An unserem Haus angekommen, schloss Logan die Tür auf. Wir zogen unsere Schuhe aus und hängten die Jacken auf. "Was willst du essen?" Ich musste heute kochen und hatte absolut keine Ahnung was ich kochen sollte. Logan auch nicht, denn er zuckte nur mit den Achseln und sagte: "Weiß nicht, vielleicht was mit Nudeln." Er verschwand in seinem Zimmer. Na toll! Jetzt wusste ich immer noch nicht, was ich machen sollte. Ein Nudelauflauf wäre vielleicht was, aber natürlich hatten wir keine Zutaten zu Hause. Mein Vater und meine Brüder fühlten sich nie verantwortlich mal einkaufen zu gehen, da meine Mutter immer dafür zuständig gewesen war. Deshalb hing es an mir, die Jungs nicht verhungern zu lassen. Mit meinem Schlüssel und etwas Geld ging ich zur Garage. Logan würde eh nicht mitkriegen, dass ich nicht da war. Deshalb sagte ich ihm auch nichts. Ich stieg in meinen Mini Cooper und fuhr los. Natürlich hätte ich auch so ein teures Auto wie meine Brüder oder mein Vater haben können. Geld hatten wir genug, aber ich liebte mein Auto und es reichte mir. Die Fahrt verlief sehr schnell. Beim Supermarkt ging ich schnell rein und kaufte alle Zutaten, die ich brauchte. Ich überlegte auf der Heimfahrt was ich heute tun könnte, aber mir viel nichts ein. Wieder zuhause rannte ich schon fast ins Haus, da ich großen Hunger hatte und nicht länger als nötig warten wollte. In der großen Küche bereitete ich alles vor und schob dann den Auflauf in den Ofen. Eine 3/4 Stunde später war er fertig und Logan kam runter zum essen. Schweigend aßen wir alles auf. Logan half mir noch beim wegräumen. "Nachher kommen noch die Jungs vorbei, wir wollen 'ne Runde zocken. Wenn du nix zu tun hast, kannst du gerne zu uns kommen." Mein Bruder wusste, dass ich alle abzocken würde und wollte ihre Gesichter sehen, wenn sie verloren. Die meisten wollten nicht glauben, dass sie gegen ein Mädchen verloren hatten und spielten deshalb so oft mit mir bis sie irgendwann einsahen, dass, wenn man mit zwei Brüdern aufwächst, man sehr gut darin wurde. Mir machte es immer Spaß zu gewinnen also nickte ich. "Die Jungs kommen um 3 Uhr." Er meinte wahrscheinlich mit "Jungs" die Badboys. Solange sie sich nicht wie Arschlöcher benahmen, war alles gut. Wenn sie niemandem Beweisen mussten, dass sie cool waren, benahmen sie sich meistens nett. So war es zumindest bei Masons und Logans alten Freunden gewesen. Ich ging hoch in mein Zimmer und spielte an meinem Handy. Nach einiger Zeit klingelte es, aber ich blieb liegen, da ich dachte, dass Logan die Tür aufmachte. Schließlich war es auch sein Besuch. Es klingelte zum zweiten MaI. Ich quälte mich aus meinem Bett und machte die Tür auf.

Auf dem Bild ist Logans Auto.

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