Chapter 12

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(Sicht: Mimi)

Gedämmte Scheinwerfer scheinen auf mich runter.

Die Musik beginnt zu spielen und ich hebe die Arme.
Kaum setzte ich mich in Bewegung, kommen die Tanzschritte wie von selbst.

Ich setze das breiteste und schönste Lächeln auf, das ich beherrsche und fühle die Musik. Helle schöne Töne, die meine Bewegungen begleiten.

Ich fühle mich frei und leicht, die Lichter um mich herum blinken fröhlich mit.

Nachdem die Chorographie vorbei ist, verbeuge ich mich erschöpft, dennoch ohne mein Lächeln zu verlieren. Das Publikum bricht in Applaus aus und als ich die Bühne langsam verlasse, will ich nicht das dieser Moment je endet.

Doch kaum trete ich hinter die Bühne ändert sich das Licht schlagartig und die Rufe der Zuschauer werden zu einem fernen Echo. Einem unheimlichen Raunen.

Viel zu grelles Licht richtet sich auf mich und die Umgebung wird ausgeblendet. Das einzige, was ich noch sehe ist meine eigene zerbrechliche Gestalt.

Ich bin allein.

Das Echo des Applauses schwillt nach und nach an, bis ich mir die Ohren zuhalten muss, weil es so laut ist.
Ich beuge mich vor und versuche die Stimmen zu verbannen, aber sie hören nicht auf zu schreien.

Ich nehme die Anwesenheit einer Person war, sehe und höre allerdings nichts.

Mein Kopf pocht.

Ich versuche dem Rampenlicht zu entkommen und zu erkennen wer dasteht. "Wer bist du?", rufe ich.

Der jemand antwortet nicht, sondern tritt näher. Bei jedem seiner Schritte höre ich das Quietschen der Bodendielen.
"Komm nicht näher!".

Blind und taub stolpere ich nach vorne. Greife dorthin, wo ich denke das sich die Person befindet, greife jedoch jedes Mal ins Leere.

Bis zu dem Moment, in dem alles verstummt und ich bodenlos zu fallen beginne.

Erschrocken und schweratmend öffne ich die Augen.

Ich blinzele orientierungslos und kriege Panik, bis mein Blick auf einen Flachbildschirm und eine Zimmerpflanze fällt.
Mein Atem beruhigt sich. Nur ein Traum.

Als sich mein Herzschlag wieder normaisiert hat, bemerke ich zwei Arme, die mich sanft umschlingen.

Ach ja, da war ja was.

Ich drehe ich mich in der Umarmung um und schaue in ein Gesicht.
In ein schönes Gesicht.

Mit einem friedlich schlafenden Chanyeol liege ich auf einem gemütlichen Sofa, in der Wohnung seiner Schwester.

Glücklich schließe ich die Augen und genieße die Stille, öffne sie jedoch wieder und mustere Chanyeol.
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen: Seine Haare stehen noch verwuschelter von seinem Kopf ab als sonst.

Ich ertappe mich dabei, wie ich darüber nachdenke, sie ihm hinters Ohr zu streichen. Es bleibt nicht nur bei dem Gedanken und ich hebe die Hand, um sie aus seinem Gesicht zu beseitigen.

In dem Moment öffnet er die Augen.
Ertappt gucke ich ihn an.

"Es ist nicht das, wonach es aussieht.", sage ich spielerisch und er grinst verschlafen.
Dann zieht er mich enger an sich.

Ich frage mich, wie ich ohne dieses Gefühl all die Jahre überleben konnte. Jetzt erscheint es mir unmöglich.

Nach weiteren fünf Minuten nichts tuen rüttele ich ihn sanft und erinnere ihn daran, dass heute Mittwoch ist.

Promise || 𝑃𝐶𝑌 Where stories live. Discover now