Chapter 7

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(Sicht: Soyeon)

"Soyeon! Du hast alles ruiniert!", schreit mich Miyeon schrill an und haut auf meinen Brustkorb ein.

"Wir wissen das du nicht besonders viel Erfahrung mit Menschen hast, aber genau deshalb solltest du besser deine Klappe halten!", stimmt Soojin ein.

Ich verdrehe die Augen. Irgendwie wirken sie erbärmlich, wenn sie sich so aufregen. Und das nur wegen einem berühmten Typen der fünf Jahre älter ist als sie.

"Wir dürften eigentlich gar nicht auf diesem Gelände sein, das wisst ihr schon... und Idol hin oder her, wenn ihr was von ihm wollt, dann müsst ihr das anders angehen", erkläre ich und Minnie fixiert mich wütend.

"Erstens, bis jetzt hat uns noch niemand deshalb angesprochen und zweitens, unsere Taktik hat immer funktioniert, du hast es doch schon unzählige Male miterlebt."

"Genau.", meint auch Soojin und ihre Mundwinkel verziehen sich zu einem fiesen Lächeln. "So leicht kommt er uns nicht davon. Gerade jetzt, wo wir ihn nicht beim ersten Mal rumbekommen haben, wird es spannend..."

Miyeon zwinkert mir zu. "Soyeon, misch dich einfach nicht ein. Sieh zu und lerne."

"Ja, du kannst schließlich nichts dafür, dass du keine Ahnung hast. Hätten dich deine Eltern damals auf eine Schule geschickt, wüsstest du jetzt mehr."

Immer das gleiche.

Es stimmt das ich Zuhause unterrichtet wurde, aber was sollte das an meiner Sozialen Erfahrung ändern? Ich hatte trotzdem Freunde.

Soojin, Miyeon und Minnie haben mich vor einiger Zeit in ihrer Clique aufgenommen, weil sie von meinem Rap- und Tanzstil beeindruckt waren und ihnen ein weiteres Gruppenmitglied gefehlt hat, um bei einem Wettbewerb teilzunehmen.

Zwischen uns herrscht nicht wirklich Freundschaft, sie schleppen mich bloß überall mit hin, behandeln mich so, als wäre ich hinter dem Mars aufgewachsen und stören sich nicht an den Kommentaren die ich ab und zu einwerfe.

Soojins Eltern haben viel Einfluss in der Musikindustrie und sie verschaffen uns öfters Auftritte, durch die wir Aufmerksamkeit bekommen.

So sehr mich diese Mädchen auch nerven, diese Chancen kann ich nicht einfach verpassen.

Außerdem hat Miyeons Mutter ein Restaurant, in dem wir immer kostenloses Essen bekommen und allein deshalb würde es sich nicht lohnen diesen Freundeskreis zu verlassen.

Ich sehe die Welt nicht durch die gleiche rosa rote Brille wie sie.
Was sie tun und wie sie es tuen interessiert mich nicht wirklich.

Sollen sie doch machen was sie wollen...

"Wenn ihr meint.", sage ich Schultern zuckend und vergrabe die Hände in den Hosentaschen.

Dann frage ich grinsend: "Hat wer Lust auf das Hänchen von Miyeons Mutter?".

(Sicht: Mimi)

Als ich die Augen öffne erwartet mich der beißende Geruch von Desinfektionsmittel, der pochend in meiner Nase brennt.

Ich liege in einem Bett, das in etwa so weich wie ein Brett ist und durch einen Vorhang von anderen Betten abgegrenzt ist.

Ein Fenster wurde geöffnet, doch die einstöhmende heiße Luft ändert nichts an der stickigen Hitze, die mich umgibt.

Ich befinde mich anscheinend im Krankenzimmer. Die Frage ist nur warum?

Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich an einem Ort aufwache, an dem ich definitiv nicht eingeschlafen bin.

Promise || 𝑃𝐶𝑌 Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu