Die Prinzessin der Hölle - Das Erwachen der Flamme

Kapitel 23

„Autsch", ich setzte mich langsam wieder auf und rieb mir meinen noch schmerzenden Kopf. Noch immer sah ich die Schwärze mit den kleinen leuchtenden Punkten vor mir. Allerdings verschwamm dieses Bild immer mehr, sodass die Realität immer klarer wurde, bis ich schließlich wieder nur die normale Welt vor mir sah.

Noch bevor ich richtig realisiert hatte was geschehen war, stand Dad bereits wieder in dem Raum. Er hatte ein sehr sorgevollen Gesichtsausdruck, „Alles in Ordnung, Lilith?" Ich war so perplex, dass ich nur mit dem Kopf nickte. Er schaute sich nervös um, „Bist du dir sicher?" „Ja, Dad", fand ich meine Stimme langsam wieder und räusperte mich dann, „Wirklich, mir geht es gut. Was ist los?" Er sah mich noch immer nicht an und schaute direkt in die Richtung, wo die Türe sich gebildet hatte, „Ich habe eine seltsame Energiequelle gespürt. Sie war extrem stark und fremde Magie" Nun ruhte sein Blick auf mir. Er sah mich sehr fordernd und fragend an, doch ich gab nicht nach und verschwieg weiterhin mein Erlebnis.

Nach einigen Sekunden gab er schließlich auf und seufzte, ehe er dann weitersprach. „Naja, was auch immer. Ich habe die Angelegenheit sowieso gerade erledigt, also können wir jetzt auch weiter machen." Ich nickte zustimmend, ehe er fortfuhr, „Also, aktiviere bitte einmal deine Magie" Ich nickte und befolgte seine Anforderung dann brav.

Ich schloss meine Augen und stellte mir vor, wie ich in meine Welt reiste. Ich ging in mich und dachte an die Gefühle, die meine Magie stets in mir auslöste. Ich ließ von dieser Realität los und spürte sofort einen Sog in meinem Bauch, der meine Reise einläutete. Ich gab ihm nach und wurde scheinbar durch die Gegend gewirbelt. Bereits einen Augenblick später stand ich in der mir mittlerweile bekannten und vertrauten Schwärze. Ich atmete glücklich einmal tief ein und einmal tief aus. Dies war das erste Mal, dass ich bewusst hier landete und stehend aufkam, bemerkte ich begeistert. Dann beschloss ich, nicht länger Zeit zu vertrödeln. Denn ich wollte Dad nicht länger als nötig warten lassen! Ich streckte meine Arme in die Luft und blickte hinauf. Ich sah all die wunderschönen Farben und automatisch schlich sich ein erfülltes Lächeln auf meine Lippen. Ich konzentrierte mich auf sie und das Gefühl der Vollkommenheit, welches ich mit ihnen erlangen würde. Sie ließen nicht lange auf sich warten, sondern kamen zu mir und durchströmten meinen gesamten Körper. Ich lachte fröhlich auf und stieg in die Luft. Auch wenn ich schnell zurück wollte, konnte ich nicht widerstehen ein paar Saltos in der Luft zu machen. Ich tanzte noch etwas mit den Farben in der Luft, die bereits auf diese Seite der Mauer waren. Ich hatte dieses Konzept der Trennung noch immer nicht ganz verstanden. Ich nahm mir aber vor, sehr bald dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Dann landete ich wieder auf dem Boden. Ich schloss meine Augen, konzentrierte mich intensiv auf Dad und spürte ihn kurz darauf. Aber was genau war es, was ich da spürte und wie konnte das sein?

Ich achtete genauer darauf und blendete alles andere aus. Ich spürte nur, wie meine Magie seine Präsenz wahrnahm und mir weiterleitete. Ich hatte das Gefühl, dass noch sehr viel dahinter steckte, aber es schien eine unsichtbare Mauer diesen Energiefluss zu unterbrechen. Ich öffnete meine Augen wieder und zuckte ratlos mit den Schultern, ehe ich wieder zurück in meinen Körper, in den Trainingsraum, neben Dad fand.

Ich sah ihn aus großen, wachen Augen an, während er mich mit einem lächelnden Blick bedachte. Dabei war mein Sichtfeld natürlich wieder schwärzlich getrübt, aber ich nahm es kaum wahr. „So, dann zeig mir mal, was du so kannst", forderte er mich auf. Ich lachte kurz amüsiert auf, als ich mich daran erinnerte, dass er dies bereits einmal gesagt hatte. Allerdings war ich damals komplett verloren gewesen und hatte meine Magie noch nie richtig benutzt. Mittlerweile hingegen hatte ich schon einige Erfahrungen gesammelt und kam seiner Aufforderung daher sofort nach.