|12| Die Damaszener-Rosen aus dem Ostflügel

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»Aufstehen! Aufstehen!« Ein lautes Geräusch das immer wieder ertönte, erweckte mich aus meinem Schlaf und ich stütze mich vom Bett, um zu sehen, was oder wer es verursachte. Die „Fether", haute mit einem Stock, immer wieder lautstark gegen die Betten der Mädchen und riss so, jeden aus seinem Traum.

»Hopp, hopp! Die Anthemer lassen nicht auf sich warten.« Mit diesen Worten, begannen die ersten aus ihren Betten zu steigenund sich ausgiebig zu strecken. Die fleißigeren von uns, waren schon dabei sich anzuziehen. Ich jedoch, krabbelte verschlafen aus dem viel zu abgehärteten Bett und sah an mir herunter. Wir alle, hatten bloß ein Kleidungsstück bekommen. Dieses, war in einem Braunton gehalten und an den Ärmeln mit Rüschen besetzt. Dasselbe, was das leblose Mädchen getragen hatte, dass uns gestern noch entgegen gekommen war. Nicht einmal decken bekamen wir hier, weshalb ich mit diesem Kleid schlafen musste. Die Nächte hier waren so kalt und das Gefühl, zu solcher Stunde frieren zu müssen, war mir fremd. Es kam mir so vor, als müssten die Nächte viel wärmer zu gehen. Ich schüttelte mich ab und und sah dabei zu, wie die ersten Mädchen aus den Räumen traten.

Ich begann den ganzen, im Schlepptau zu folgen und sie strebten einen anderen Raum an. Es war etwas kleiner als unser Schlafsaal, jedoch, fand anscheinend jeder seinen Platz in diesem Esssaal. Die Wärme nagte hier schon an einem und als gerade eines der Mädchen mit ihrem Teller vorbeiging, empfand ich die Portionen unseres Essens, auch nicht gerade als viel an. Immerhin mehr, als man bei der Sklavenbucht ergattern konnte, denn da hatte man wirklich nichts bekommen. Ich nahm mir eines der Teller und schüttete mir eine Suppenkelle hinein. Ein Stück Brot und mit diesem, ersuchte ich mir einen freien Platz. Die Gespräche wurden lauter und der Raum gut gefüllt. Ich setzte mich zwischen zwei nett riechenden Mädchen, die beides grüne Kleider trugen. Auch hier waren die Gespräche im Gange und dies, blieb auch bei meinen Sitznachbarn nicht ohne. Ich bemerkte an diesem Tisch schnell, dass ab und an die missfälligen Blicke der besser riechenden auf mir fiel. Was mich etwas tiefer in den Sitz rutschen ließ. Es war mir unangenehm mit solch einem Gestank, die Anthemerinnen belästigen zu müssen. Der Gestank wollte einfach nicht verschwinden, egal wie stark ich daran gerubbelt hatte. Ich wollte nicht weiterhin mit solches konfrontiert werden und sammelte so meinen Mut, um eines meiner Sitznachbarin auf mich aufmerksam zu machen. Ich tippte sie leicht an und wurde sogleich, mit ihren verengten Augen ins Visier genommen.

»Ja?« Fragte sie stumpf und es schien mir, als wäre es ihr peinlich, mit mir oder wohl eher mit eines der meinen sprechen zu müssen.

»Die Kleidung die Ihr da tragt, sagt, was für eine Arbeit wurde euch zugetragen?« Nach solch einer Reaktion von ihr, hatte ich ebenso wenig für das Gespräch übrig und wollte aus reiner Neugierde agieren.

»Ich gehöre zu den Gärtnerinnen des Südflügels an.« Daher wehte der etwas annehmbare Duft von Rosen, gemischt mit dem Gestank des meinen. Sie hatte zwar einen guten Geruch haften, jedoch entging auch mir nicht diese Note aus diesem Kothaus.

»Kann man von einer Eimer Reinigerin wie mir, zu einer Gärtnerinn aufsteigen?« Ein kleines Kichern zu meiner rechten, war von der Sitznachbarin neben mir zu hören und auch die vor uns, hielten ihre Hand vor dem Mund, während ihre Augen, kleine Fältchen aufwiesen. Sie lauschten wohl mit und das zu ihrer Belustigung, wie mir schien. Ich bevorzugte es jetzt schon, für mich zu bleiben und die Gesellschaft der anderen so gut wie nur möglich zu meiden. Sie waren frech und unverfroren. Auch sie stanken und belustigten sich trotzdem an den wie es mir zu Ohren kam, niedersten.

»Nein, diese bleiben bis an ihr Lebensende an ihrer Arbeit gebunden. Fast jede Palastniedere, ackert bis hin zu ihrem Tod. Nur sehr wenige entbinden sich dieser Verpflichtung. Wird dir eine Arbeit zugeschrieben, kommst du nicht mehr raus Kleines.« Mir fiel in ihren Sätzen etwas auf und ich versuchte an diesem nachzuhaken.

Curse of EternityWhere stories live. Discover now