|2| Der Fall Atlanas

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„Er" war wahrlich die Verkörperung des Bösen. Schon oft hatte man davon gesprochen, seine Nähe so weit wie es einem nur möglich war, zu meiden. Seit Tausenden von Jahren lag er im Munde, Anthems. Ein Gerücht aus dem Munde eines Trunkenbolds, dass man sich bis heute noch erzählte. Der wahrlich mächtigste von allen. Alle Herrschaftsreiche wussten um seine Energie, und selbst mein Vater, hatte ihn gemieden und bloßen Frieden erhofft. Nicht einmal das so wirklich, was Atlanas Imperator tatsächlich angestrebt hatte, war jeglichen Bezug zu ihm zu ersticken. Dieser Mann besaß ein gutes Stück Land in Anthem und man dachte, er würde auf ewig im Einklang mit uns -den Anthemern-, leben können. Jedoch hatte sich vor kurzem, alles verändert. Der einst geglaubte Mächtigste unter uns, hatte begonnen die Herrschaftsreiche blutrünstig und gnadenlos, für sich zu beanspruchen. Viele Bürger begannen sich, ihm anzuschließen. Seine Herde von Kriegern, wuchs mit jedem Tag und jetzt hatte er uns erreicht. Castiel war unaufhaltsam und jeder der sich ihm widersetzte, wurde zum Tode verurteilt.

Panik brach aus, laute Schreie von überall, drangen grob in meine Ohren. Ich drehte mich langsam im Kreis, um das ganze Spektakel in Zeitlupe, vor meinen Augen, abspielen zu lassen. Alle rannten wie wild umher, es wurde überall geschubst. Aristokraten wurden zu Boden geschubst, während die Türen der Eingangshalle stürmisch durchbrochen wurden. Einzelne Krieger von dem gefürchteten Castiel, die gegen den Strom auf der anderen Eingangsseite eindrangen und jeder der ihnen in den Weg kam, gnadenlos mit ihren langen Speeren erstochen wurde.

»SCHWESTER!« Hörte ich Xylina aus der Ferne rufen und erweckte mich damit, aus meiner Trance. Panisch, drehte ich mich zu meiner Geliebten Familie um und sah, wie meinen jüngeren Schwestern schon von den Wachen, durch die geheime Tür des Thronsaales, eskortiert wurden.

»CELESTE, WIR MÜSSEN VERSCHWINDEN, NIMM MEINE HAND.« Meine Mutter versuchte sich aus dem Halt der Wachen zu lösen, während ihre Hand ausgestreckt in der Luft, nach mir griff. Mein Vater sah noch kurz zu mir, bevor auch er seine Frau durch die kleine Tür zog und ein Wache sie hinter sich schloss, sodass man sie von außen nicht mehr aufbekommen würde.

»Euer Gnaden, wir müssen gehen!« Ein Kopfnicken meinerseits, ließ den Soldaten vorgehen. Wir strebten den einzig möglichen Ausweg an, der uns allen jetzt nur noch geblieben war. Die gedrängte Menge am Eingang wurde immer wieder, nach hinten geschubst, während sich auf dem Boden schon eine riesige Blutlache gebildet hatte, dass mein weißes Kleid mit diesem tränkte. Die einen wurden gnadenlos vor der Tür erstochen, während nur wenige es hinaus, aus dem Thronsaal schafften. Immer wieder hörte man die Schreie der Anthemer und das eindringen des Spießes, in ihre Körper. Der Soldat der mich versuchte hinaus zu geleiten, schubste den Soldaten mit dem Spieß kräftig zurück, wodurch der Blutbefleckte nach hinten stolperte und einen Angriff von meinem einzigen Beschützer nicht kommen sah. Mit einem Sprung nach rechts, begann ich der panisch laufenden Meute, in Richtung des Ausganges zu folgen. Wo man auch hinsah, kämpften die Atlana gegen die Blutbefleckten.
Es war ein nicht enden wollender Krieg, der die erhabensten Krieger zum Fall brachte. Es war ein Gemetzel, in dessen mein strahlend weißes Kleid, dass Blut meines Volkes trug.

Ich musste darauf hoffen, dass meine Familie es schaffte, in Sicherheit geleitet zu werden. Pricilla war bei ihnen gewesen und ich wusste, dass sie meine Familie retten würde. Auf sie, setzte ich alle Hoffnung. Ich rannte aus dem Hintereingang des Palastes und zum Pferdestall, hinaus. Zu meinem Glück, hatte mich bis jetzt noch keiner dieser grausamen Krieger erwischt. Als ich von weitem schon die unruhigen Pferde ausmachen konnte, lief ich zu ihnen und begann ein prächtig weißes Pferd, mit dem streicheln zu beruhigen.

»Ganz ruhig, mein großer. Es wird alles wieder gut.« Ich legte meinen Kopf an das des Pferdes und schloss für eine anhaltende Stille, meine Augen. »Alles wird wieder gut.« Flüsterte ich vor mich hin und spürte das erstickende Gefühl, dass sich in meinem inneren ausbreitete. »Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird g-« Flüsterte ich immer wieder vor mich hin, bis meine Stimme komplett abbrach und ich die heißen Tränen an meinen Wangen verspürte. Ich durfte nicht zulassen, das dieses Monster gewann. Er verdiente den Tod und noch viel mehr. Ich würde ihn irgendwann finden und ihm schmerzen zubereiten, wie kein anderer. Mit einem Satz, stieg ich auf das Pferd und befahl ihm zu galoppieren. Mit erhöhter Geschwindigkeit, galoppierten wir die exotischen Wälder Atlanas entlang. Ich versuchte sogut wie mir nur möglich, in den Wäldern zu reiten, da mir die Taktik Castiels bekannt war. Er kam nicht versteckt, er marschierte ohne Gnaden durch die befüllten Straßen. Da wo die große Menge war, da war auch er.

Curse of EternityWhere stories live. Discover now