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10 Stockwerke oberhalb saß Hades unruhig auf seinem Bett und starrte seinen viel zu großen Schrank an. Er trug selten Farben, gerade jetzt gefiel ihm die Vorstellung nicht, seine Kolina in Schwarz, Grau oder gar Dunkelrot zu treffen.

Einen Schrei waren seine Diener entfernt. Seine Wachen eine Denksekunde, doch diesmal würde er niemanden für die Auswahl nehmen.
Er würde sich nicht für seine Zukünftige anders präsentieren als er war. Kühl, dominant, besitzergreifend und anspruchsvoll. Sie musste wissen, wie man mit ihm spielen konnte, ihn verführen konnte, gleichzeitig ihm die Stirn bot und spielerisch ihn neckte. Sie würde so viel Zuneigung zurückbekommen, denn der Gott der Unterwelt besaß auch ein Herz, das zwar für Keine bis jetzt geschlagen hatte, aber laut anderen Paaren würde man beim Sex es wieder schlagen hören, wenn es die richtige Kolina wäre.

Er hatte sich keine bis jetzt gesucht oder sich genommen. Hatte vielleicht das ein und das andere Vergnügen mit billigen Hexen gehabt, aber es blieb dabei. Nein, seine Liebe gehörte einzig der Kolina. Seiner Kolina.

"Grübelst du weiter noch über dein Outfit oder kann ich dir dabei helfen?" Hades brauchte nicht bis drei zählen, als seine Mutter mit einem Blitzschlag, der den Himmel symbolisierte, eintraf.
In heller Pracht, drang sie in seine Welt rein und es blieb ihm nichts anderes übrig, als hinüber zu schreiten und seine Mutter mit einem Kuss zu begrüßen.

Hera war mehr als stolz auf ihren Sohn. Er hatte so viel aus dieser Unterwelt herausgeholt und so viel mehr dadurch erreicht.
"Man merkt dir kaum deine Nervosität an", schmunzelte seine Mutter und gleichzeitig schmeichelte es ihm. Wie konnte er nicht nervös sein? Er würde seine Kolina treffen und das Wissen schaffte es wieder zu seinen Lenden.
"Ist es so offensichtlich?"
"Junge, ich bin deine Mutter. Ich weiß wann meine Jungs ein Mädchen haben wollen", lächelte, doch Hades schmunzeln gefror. Es war nicht, weil Hera indirekt seinen perfekten Bruder, der den Himmel regierte, erwähnte, sondern irgendwas störte ihn. Er würde nur gerne wissen, was es war.
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10 Stockwerke unterhalb wurde das blonde Mädchen gegen die Tür gestoßen. Ihre Lippen bebten, während ihre Freundin schon verprügelt am Boden lag und sich kaum bewegen konnte. Schwach. Sie waren einfach nur unvorbereitet und schwach.

Spöttisch grinste ein rothaariges Mädchen in ihr Gesicht, als die Türklinke sich in ihrem Rücken bohrte, doch das blondhaarige Mädchen würde keine Angst zeigen oder gar Verletzlichkeit.
"Das ich nicht lache" schnalzte ihr die Spucke entgegen.
"Du sollst die Hübscheste von allen Kolinas sein. Wo? Ich sehe es nicht" 
"Vielleicht weil du blind bist" zischte die Blondine zurück und kassierte einen weiteren Hieb in ihren Magen.

Krümmend versuchte sie, das rothaarige Mädchen weg zu drücken, doch sie war zu schwach und hatte kaum Kraft.
"Merke dir mein Gesicht, Püppchen"
Gewaltsam wurden die blonden Haare ergriffen. Oh, es tat weh, aber diese Würde schenkte sie keiner Kreatur.
"Sehe ich dich heute Abend auf diesem Begrüßungsakt bin ich dein Untergang"
ließ sie die Blondie auf den Boden fallen, als schnelle Schritte der Dienerinnen folgten und man entsetzte Blicke vernahm.
"Aus dem Weg, dumme Dienerinnen" schritt die Rothaarige zügig aus dem Zimmer, bevor Dienerinnen rein rennen konnten.

"OMG, euer Gnaden"
"Wir brauchen Dr. Duran"
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Zeitgleich versuchte Hera ihren Sohn in seiner abwesenden Haltung zu erreichen.
"Hades?"
Die warme Hand seiner Mutter schmiegte sich um die Gesichtskonturen ihres Sohnes.
Er schnappte zurück und nahm die Augen seiner Mutter wahr.
Was war das gewesen, dieser dumpfe Schmerz an seiner Rippe und das Ziehen an den Haaren?

Er ging seinem gebürtigen Instinkt nach und ließ Wachen rufen, die herein gestürmt kamen.
"Stellung nehmen in Stockwerk C 36 und berichten"
Mit einem Nicken verschwanden seine Wachen durch Rauchwolken.

"Hades? Ist etwas passiert?" Seine Mutter ergatterte seine Aufmerksamkeit. Hera verstand nicht, was gerade von sich ging, aber sie wusste, Hades hätte nie voreilige Schlüsse gezogen, wenn es nach seinem Bauchgefühl ging.
"Es wäre am besten, wenn du später wieder vorbeischauen könntest"

Hera verstand Hades Bitte auf Anhieb und ließ nicht länger warten, als sie mit einem Blitz verschwand, als in der Sekunde Rauchwolken im Zimmer erschienen und seine Wachen hervortraten.
"Zwei Kolinas wurden von einer Hexe angegriffen"
Hades wusste nicht, was genau er daraus schließen sollte. Sein Magen zog sich einfach nur zusammen und seine Nasenflügeln unterbreiteten seine Wut. Es hätte seine Kolina verletzt sein können.
"Bringt mir diese Hexe"
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"Keine Stiche benötigt", begutachtete der Arzt, der passend für die Unterwelt schwarze Sachen anhatte. Seine Assistentin Lehandra, die zugleich seine Kolina war, kritzelte dabei alles auf ein Blatt Papier mit. Die Blondine beneidete Lehandra. Dr. Duran gab einen netten Eindruck ab. Ob er genauso gut im Bett war? Sie bezweifelte es nicht.

"Wir brauchen eure Namen?" Die Blonde und ihre Freundin hatten keinen oder konnten es nicht erfahren.
"Ich weiß, man will ungern den Namen in der Unterwelt preisgeben, aber wir müssen Bericht erstatten." Wieder blieben beide Mädchen still. Lehandra verstand auf Anhieb und musste beide anlächeln.
"Ihr habt euch Keine ausgesucht richtig?"

Die sich nicht regenden Gesichter bestätigten Lehandras Vermutung. Sie erinnerte sich an die Zeit, als sie als Kolina in der Unterwelt eintraf. Sie hatte keine Ahnung, was vor sich ging, noch verstand sie, was passierte. Lehandra verspürte den Drang zumindest eine simple Sache aufzuklären.

"Man kann sich einen Namen aussuchen, wenn man sein Leben auf der Erde vergessen hat. Ich vermute ihr standet bei eurem Todesunglück unter Schock. Das verursacht meistens Nervenrisse in unser Hirn und somit gehen Erinnerungen verloren" klärte sie die Mädchen auf und versuchte dabei es so unkompliziert, wie möglich klingen zu lassen.
"Wir dürfen uns einen Namen aussuchen?" fragte die Braunäugige nochmal.

Sie hatte es am schlimmsten getroffen. Ihr linkes Auge schwoll an und ihre Nase müsste neu konstruiert werden. Bemitleidend versuchte die Blondine zumindest, ihr einen Halt als Freundin zu schenken.
"Wie würdest du heißen wollen?" versuchte Lehandra es mit einer Gegenfrage, um die Mädchen etwas an was? Vielleicht Sympathie aufbauen.

"Lucinda, wäre doch passend, oder?" Die Braunäugige wandte die Frage an ihre Freundin, doch diese war am Grübeln, wie sie heißen würde. Sie wollte keinen mystischen Namen, nur weil sie jetzt Teil einer Welt wurde, die sie gerade kennenlernte.
Sie wollte einen Namen... den man sonst nur auf der Erde finden tat.

Sie entschied sich für Blaire.

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Sie spüren kleine Schmerzen hallo sie konnten wieder atmen schon vergessen nachdem sie in der Unterwelt kamen.

Kolina - Gottes Gnaden Where stories live. Discover now