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2 Tage später
"Ist Prinz Aspen hier?", platzte plötzlich eine Frau mit braunen Haaren hinein. Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Prinz wer?" Nun runzelte sie auch die Stirn. "Der Prinz. Schwarze Haare. Zwei verschiedene Augenpaare. Sie kennen ihn doch", sagte die Frau und ein Licht ging mir auf. Er war ein Prinz? Aspen... Das war also sein Name. "Er war vor zwei Tagen hier, aber sonst habe ich ihn nicht mehr gesehen, wieso?", fragte ich unschuldig und sie seufzte. "Er ist irgendwie verschwunden... Jedenfalls kannst du schon mal mit kommen, du wirst heute sowieso wieder ins Sonskyn Rudel gebracht" Ich nickte langsam und folgte ihr hinaus. "Ich bringe sie", fing uns Desril ab. Eigentlich wollte ich Aspen nocheinmal sehen, doch ich ließ es zu. Wenn er sowieso nicht auffindbar war, wie sollte ich ihn dann finden? Als ich neben ihm herlief wusste ich nicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Er meinte ich habe ihm alles genommen... Und verdammt er war König! Ich versuchte so normal wie möglich zu sein, als wir durch den Wald gingen, deswegen fing ich auch ein Gespräch an. "Wegen der Unterdrückung, es tut mir unfassbar leid. Wäre ich bloß früher aufgewacht ode-" Er unterbrach mich mit einem knurren, was mich sofort zum verstummen verleitete und ich nun stillschweigend neben ihm verlief.

"Mein Sohn ist weg und das ist deine Schuld", sagte er schließlich und ich senkte meinen Blick. War er wirklich geflohen? Weggelaufen? Wegen mir? Weil sie alles verloren hatten? Ich schluckte und im Endeffekt kam ich unversehrt beim anderen Schloss an, wo ich schon begrüßt wurde von dem ganzen Bürgertum, dass mich jubelnd empfing. Es schockte mich. Wieso jubelten sie? Ich dachte sie hassten mich, weil ich ein Mensch war oder war ich das nun nicht mehr? War ich überhaupt jemals ein Mensch gewesen? Ich schluckte und ging mit roten Wangen und Desril an meiner Seite durch das Dorf. Ich eilte beinahe, weil ich diese ganzen Blicke nicht ertragen konnte. Sie wirkten so falsch. Im Schloss sah ich die Königin und den König, wie sie auf ihren Thronen saßen und zu uns sahen. "Mera", lächelte die Königin erfreut und auch der König nickte mir freundlich zu, doch als ihr Blick auf Desril fiel fragte der König abfällig: "Wie begrüßt man seinen König und seine Königin?" Desril mahlte mit seinem Kiefer und ging widerwillig auf die Knie.
"Meine Königin. Mein König", sagte er abfällig und er tat mir irgendwie leid. Ich wusste nicht, wie ich ihrem Dorf helfen konnte und schließlich schickte der König Desril mit einer einfachen Handbewegung weg, was er auch schweigend tat. Desril würdigte mich keines Blickes mehr. Nun stieg der König, also John vom Thron. "Mera", begrüßte er mich. Er wirkte so falsch auf mich. So unfassbar falsch... "Wir sind so unfassbar stolz auf dich. Auch wenn es ungezogen von dir war ins andere Gebiet zu gehen, doch deine Gründe haben mich umgestimmt" Verwirrt runzelte ich die Stirn, doch er fuhr unbeirrt vor. "Danke, dass du dich für uns eingesetzt hast und das andere Rudel zerstört hast. Das weiß ich wirklich zu schätzen" Fassungslos sah ich ihn an. Das dachte er von mir? Das ich soetwas tun könnte?

Ich schüttelte den Kopf auf seine Aussage, doch er schenkte dem keine Beachtung und rief den Zauberer zu sich. "Xavier, bring sie auf ihr Zimmer" Er nickte knapp und ich folgte ihm, obwohl ich mich rechtfertigen wollte. "Xavier?", fragte ich leise und er sah zu mir hinunter. "Bin ich eine Hexe?", flüsterte ich leise ängstlich und er lachte, weswegen ich die Stirn runzelte. "Nein, aber mehr darf ich dir nicht erzählen. Glaube ich. Du musst mit der Königin darüber sprechen. Am besten suchst du noch heute ihre Gemächer auf" Ich nickte und war überrascht wie offen Xavier nun zu mir war. Er hatte eben immer Stimmungsschwankungen oder machte ihn der Gedanke, dass ich fast das ganze andere Dorf zerstört haben soll, glücklich? Ich fing an alle Menschen hier zu verabscheuen...
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An der Tür von den Gemächern der Königin und dem König klopfte ich und kurz hörte ich wie es rumpelte und hielt das Ohr an die Tür. Ich hörte ein zischen und dann war es kurzzeitig leise, bis die Tür aufgezogen wurde. Die Königin öffnete die Tür. Ihre Haare waren jedoch durcheinander und ihr Kleid etwas verrutscht, doch ich ignorierte es einfach. "Können wir reden?" Sie nickte und ich folgte ihr in einen anderen Raum, der aussah wie ein Arbeitszimmer. "Ich habe das andere Königreich nicht angegriffen", sagte ich ernst und sie runzelte die Stirn. "Die Shazas waren es und haben sie überfallen und ich habe ihnen geholfen", sagte ich eindringlich. Bitte glaubte sie mir... Ihre Augen weiteten sich und sie sagte: "Bist du noch bei Trost? Aber Moment. Wieso warst du denn dann überhaupt dort?", fragte sie schließlich und ich schluckte. Sollte ich es ihr erzählen? "Ich war nur kurz im Wald", log ich. "Und dann habe ich die Schreie gehört, weil ich weit gegangen bin" Sie musterte mich kurz skeptisch, doch dann lächelte sie. "Nun gut, eine gute Tat die du da getan hast" Ich nickte langsam. Endlich war es raus... Ob sie es jetzt auch dem König erzählen würde? Ob er mich dann wieder hassen würde? Eigentlich sollte mir das egal sein... Ich wechselte das Thema, da ich mit meinem Kopf nicht ganz einig mit diesem Thema war.

"Kannst du mir vielleicht sagen... Was ich eigentlich bin?" Ihr Lächeln fiel. Sie wirkte unsicher. "Ich weiß nicht, ob das so gut ist...-", sagte sie, aber dennoch zog sie mich am Arm mit sich und platzierte mich auf einem Stuhl, bevor sie ein dickes Buch aus dem Bücherregal zog. "Du bist eine Legende" 'Legende des Menschenmädchens" war der Titel und ich sah mit großen Augen hinab. "Die Legende besagt, dass irgendwann ein Mädchen zu uns in den Wald kommen würde. Ein Mädchen mit Mut" Aber den hatte ich nicht. Ich war bloß geflohen. "Ein ehrliches Mädchen. Dieses Mädchen ist die Rettung. Sie führt alle Kreaturen zusammen, aber sie wird die Shazas vernichten. Sie ist das Licht, die alle zusammen führen wird" Das war ich nicht. Ich hatte die Rudel auseinander gebracht. "Sie wird zweifeln., auch wird in dem Buch gesagt, dass sie und ihre große Liebe die Werwölfe regieren werden" Meine Augen weiteten sich. "Wer es ist wurde nicht geweist sagt, doch er ist die Dunkelheit, anders als das Mädchen. Sie sind unterschiedlich, doch trotzdem führt ihr Weg zusammen. Außerdem hat sie magische Kräfte sie wird alle Elemente beherrschen können: Wasser, Luft, Feuer und Erde" Ich schluckte. Weiter fasste sie nicht zusammen, sondern schlug das Buch zu. "Ich bin eine Legende?, fragte ich nach kurzer Stille und sie nickte. "Du bist unsere Hoffnung" Das konnte ich nicht glauben.

Der verbotene WaldWhere stories live. Discover now