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Ich verdrückte mich, weil ich langsam müde wurde auf mein Zimmer und da Xavier in einem Gespräch vertieft war, konnte ich einfach ohne ihn gehen. Als ich so durch die Gänge ging, fühlte ich mich auf komische Art wieder beobachtet und deswegen sah ich mich auch paranoid um, doch da war nichts. Als ich mich jedoch wieder nach vorne drehte stieß ich gegen jemanden und fiel mit einem erschrockenem Laut auf den Boden. Verwirrt hielt ich mir die Hand an mein schnell schlagendes Herz und als ich dann hoch sah, erkannte ich das rote Auge mit Braunstich und das andere weiße. Es gab mir ein Dèjà-vu aus dem Wald. Ich stand hastig auf und streifte mir mein Kleid glatt. "Ich habe nachgedacht und jetzt weiß ich wieso du hier bist", sagte er und ich schluckte. "Und wieso?", fragte ich leise und er lachte leise auf. "Denkst du ich würde es dir jetzt einfach so verraten? Ich erwarte eine Gegenleistung" Ich schluckte. "Was für eine?" Er legte seinen Kopf schief. "Ich möchte das du den König belauschst. Ich weiß das er und mein Vater irgendetwas planen" Ich schluckte. "I-Ich kann das nicht? Was ist wenn ich erwischt werde? Die riechen oder hören mich doch sofort!", fragte ich und er verdrehte die Augen. "Du bist viel zu wichtig, als dass sie dir dann Schaden zufügen würden, also?" "O-okay", stotterte ich widerwillig und das reichte ihm. "Gut, ich komme in drei Tagen, bis dahin hast du hoffentlich die Informationen" Er sah sich knapp um und verschwand dann mit einem letzten Blick auf mir. Ich atmete auf, als er nicht mehr da war und hetzte auf mein Zimmer. Mist! Ich konnte doch nicht einfach den König belauschen? Die ganze Nacht zerbrach ich mir dann den Kopf darüber und verbrachte sie endlich einmal nicht mit weinen.
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3 Tage später (7 Tag bei den Werwölfen)
Ich stand auf und machte meine Morgenroutine mit Melissa und Tina. Nach dem Essen ging ich wieder auf mein Zimmer. Ich war müde, ich konnte einfach die ganze Nacht nicht schlafen. Doch als ich in mein Zimmer ging war ich wieder hell wach, denn kein anderer als der schwarzhaarige Junge war in meinem Zimmer. Er war tatsächlich gekommen? Er sah sich um und ich dachte er hätte mich noch nicht bemerkt und deswegen wollte mein Körper schon schnell verschwinden, als seine Stimme durch den Raum brach. "Hast du die Informationen?" Ich schluckte. "I-Ich-" Er schnitt mir das Wort ab. "Was habe ich gesagt?-" Ich schluckte. "-Dir würde nichts passieren, wenn du erwischt wirst!" Er Knurrte auf und murrte etwas vor sich hin, wo ich das Wort 'Mensch' heraus hörte. Mein Blick glitt zu Boden. Ich fühlte mich wie damals, als meine Mutter mich tadelnd ansah, als ich versucht hatte zu vertuschen, dass mir das Glas zersprungen war und mit einem Mal war ich traurig. Meine Eltern. Was machte ich nur hier? Ich musste meinen Vater suchen! Was war wenn er doch noch lebte?! Es trieb mir die Tränen in die Augen und ich versuchte sie zu verdrängen, doch mir gelang es nicht. "Jetzt wein doch nicht. So schlimm ist das jetzt auch nicht", seufzte er und näherte sich mir mit bedachten Schritten. Ich wollte ihm sagen, dass es nicht deswegen war, doch ich wusste nicht ob ich ihm vertrauen konnte und so ließ ich es so stehen. Ich wischte mir mit dem Ärmel meines Kleides die Tränen weg und sah zu ihm hoch. Er sah nachdenklich auf mich hinab und schließlich seufzte er. "Ich mache dir einen neuen Deal, aber das war dann mein letzter" Ich horschte auf, denn ich wollte unbedingt wissen, wieso ich hier war. "Du hilfst mir dabei. Ich lausche und du schiebst einfach Wache" Ich nickte eifrig und er grinste. "Gut, dann kommen wir zu Phase zwei" Er erzählte mir, dass er jeden Tag kommen würde außer Montags und Mittwochs. Immer um 16 Uhr, denn er wusste wann sein Vater hier hin kam und wann nicht. Schließlich befolgten wir diesen Deal, bis zu diesem einen Tag. Diesem einen Tag, wo alles schief gehen sollte.

Der verbotene WaldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt