Kapitel 23

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„Manchmal muss man wütend sein, um mit etwas fertig zu werden" - Ang Lee

Kalte schwarze Tropfen perlten an seinem festen Leder ab und perlten zu Boden. Ein paar von ihnen verfingen sich in seinem Gesicht und flossen wie Tränen herab.

Schweratmend stand er auf einem hohen Dach, welches über dem Starling General Hospital ragte, wo er sie eben noch abgesetzt hatte. Die Stadt schien die Stimmung der aktuellen Situation widerzuspiegeln, denn es schüttete wie aus Eimern. Der kalte Wind schnitt um die Ecken der vielen Wolkenkratzern und sorgte dafür, dass sich die meisten Bewohner von Star City in ihre warmen Wohnungen verzogen.

Er jedoch fror nicht. Viel zu sehr pumpte sein Herz das rote Elixier des Lebens durch seine Adern und hielt ihn somit warm. Seine Augen fuhren immer wieder die hellen Lichter des General Hospitals ab, was jedoch lächerlich war. Von hier konnte er nicht erkennen, was sich gerade im Inneren abspielte. Zu gern würde er jetzt hineinstürmen und sehen, was sie mit ihr machten, ob es ihr gut ging, doch er hatte viel zu viel Angst.

Dunkle Vorwürfe machten sich in seinem Inneren breit. Er hätte viel eher merken müssen, dass sie nicht da ist. Er hätte viel eher merken müssen, dass sie in Gefahr ist.

Er hätte einfach bei ihr sein sollen.

Doch das war er nicht und nun stand er hier auf einem Dach. Mehrere Meter von ihr entfernt. Getrennt durch meterdicken Beton und eine belebte Verkehrsstraße.

*Sicht Feya*

Lichtpfeile schossen über mir entlang. Ein gleichmäßigen Klackern tönte durch den mir unbekannten weißen Raum. Mein Kopf schmerze höllisch und mein Blick war mehr als nur verschwommen. Dennoch zwang ich mich, meine Augen nicht noch einmal zu verschließen. Nicht nachdem, was mir passiert war.

Mühevoll drehte ich meinen Kopf nach links, wo ich mehrere unbekannte Gestalten ausmachen konnte. Wo war ich?

„Miss Boyet?", hörte ich auf einmal eine Stimme nach mir rufen, „Miss Boyet, können Sie mich verstehen?" Alles erschien so laut um mich herum, sodass ich nicht ausmachen konnte, wer da gerade meinen Namen rief. „Sie scheint bei Bewusstsein zu sein, aber nicht zu reagieren", schrie daraufhin jemand durch die Gegend.

Erst nach und nach verstand ich, dass man mich in ein Krankenhaus geschafft hatte. Nun lag ich anscheinend auf einer Liege, mit der ich durch die Gänge des Krankenhauses geschoben wurde. Wie war ich hier her gekommen und vor allem wer hatte mich hier her gebracht?

Nur noch dunkle und verschwommene Erinnerungen an die vergangenen Stunden waren in meinem Kopf vorhanden. Alles erschien mir wie in einem unrealistischen Film, doch als die Menschen um mich herum begannen, an mir zu rütteln und herum zu zerren, wurde mir schmerzlich bewusst, dass das hier die bittere Realität war.

Jemand bewegte meinen Arm und machte irgendwas mit ihm, doch so richtig konnte ich das nicht spüren. Irgendwie fühlte sich mein ganzer Körper taub an. So als wäre da einfach nur noch mein Geist, den ich steuern konnte.

„Miss Boyet, wir werden Ihnen nun ein Mittel geben, dass es Ihnen bald wieder besser gehen wird", wandte sich jemand an mich. Ich konnte nicht nachfragen, was sie mit mir machten oder was sie hier generell noch mit mit vorhatten, denn auf einmal wurden meine Augen wieder so schwer. Zwar versuchte ich mit aller Kraft dagegen etwas machen zu können, jedoch versagte ich. Wieder driftete ich in ein tiefes Schwarz ab ...

Als ich das nächste Mal zu mir kam, musste ich gegen ein starkes grelles Licht anblinzeln. Instinktiv wollte ich mir mit meiner Hand über das Gesicht fahren, doch irgendwas blockierte meine Hand. Nachdem ich mich einiger Maßen an das Licht gewöhnt hatte, fiel mein Blick auf Hava. Sie lag mit dem Kopf auf meiner Bettdecke und hielt meine Hand mit ihrer fest umschlungen, so als habe sie Angst, ich könne mich in Luft auflösen.

Arrow's BubbleWhere stories live. Discover now