Kapitel 46

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*nicht überarbeitet

„Begib dich in unangenehme Situationen. Fühl dich wohl damit, dich unwohl zu fühlen. Das ist zwar anstrengend, aber die Anstrengung ist es wert, seinen Traum zu leben."
- Peter McWilliams

Die Minuten vergingen wie in einem unrealistischen Film für mich. Alles zog an mir vorbei, ohne dass ich es wirklich realisieren konnte. Geistesgegenwärtig hatte Hava Oliver informiert, dass er sofort vorbeikommen sollte. Nachdem er das Amulett hat leuchten sehen, wusste er sofort, dass eine Krisensitzung abgehalten werden musste.

Ohne weiter über die Tatsache nachzudenken, schaffte er mich und vor allem auch Hava sofort in das Geheimversteck. Ihm schien es dabei völlig egal gewesen zu sein, dass Hava ja noch gar nichts von seiner Identität wusste, aber spätestens jetzt war eh sicher, dass sie davon erfahren musste.

Nun saß nicht nur ich völlig verstört an dem großen Konferenztisch im Bunker, sondern auch meine Schwester, die mit der kompletten Situation so schon komplett überfordert war. Wenn wir sie jetzt gleich noch in die Tiefen der Materie einführen würden, dann würde ihr Kopf endgültig platzen.

Mittlerweile hatte sich das komplette Team eingefunden. Felicity und John sogar Thea waren gekommen, um gemeinsam zu überlegen, wie es jetzt weitergehen sollte.

Wir alle saßen an diesem großen runden Tisch und starrten in die Mitte, wo das Amulett lag und kräftig vor sich hin leuchtete. In allen Augen konnte ich Betroffenheit erkennen. Keiner wollte es wahrhaben, dass wir nun in einer schwierigen Sackgasse saßen, denn meine Schwester für mein freies Leben zu opfern, das wollte ich auf gar keinen Fall. Das war einfach keine Option.

„Kann mir jetzt endlich mal jemand erklären, was hier vor sich geht", Hava war am Ende mit ihren Nerven. Ihre Haare hatte sie sich so oft gerauft, dass sie mittlerweile in alle Richtungen abstanden. Ihre Augen waren gerötet von all den Tränen, die sie bereits verloren hatte.

Es war für sie ein regelrechter Schock, ihre Chefin hier anzutreffen als Mitglied von Team Arrow und dann auch noch Oliver als Arrow höchstpersönlich. Doch egal wie komplex diese Erfahrung für sie war, sie konnte noch immer kombinieren, dass der rot leuchtende Stein definitiv kein gutes Zeichen war.

„Hava", begann Felicity tröstlich. Auch sie hatte ein paar kleine Tränchen verloren. „Wir ... Es tut uns allen so unglaublich Leid ... Wir haben nach einer Lösung für eurer Problem mit Alvin gesucht und auch eins gefunden", antwortete sie und wurde zum Schluss immer leiser.

„Leider wird uns das nicht weiterhelfen", übernahm nun Oliver das Wort, als er merkte, dass Felicity nicht mehr weitersprechen konnte. „Wir haben uns von ein paar Freunden dieses Amulett besorgen lassen, es zeigt das perfekte Gegenstück von Feya an. Dieser Mensch besitzt genau das gleiche Blut wie sie und ist in der Lage, Alvin zu töten."

„Ja, aber ... aber das ist doch gut?", hoffnungsvoll sah sie jeden einzelnen von uns an, doch alle hielten ihren Blick gesenkt, denn noch wusste sie nicht, dass sie dafür sterben musste.

„Hava, das klingt leider schöner, als es eigentlich ist, denn um Alvin zu besiegen, müsste er dein ganzes Blut trinken", führte ich nun die Erklärung zu Ende, „Du würdest sterben müssen, Hava!"

Nun hielt sie in ihrer Bewegung inne. Langsam ließ sie sich wieder auf den Stuhl sinken, von dem sie eben noch euphorisch aufgesprungen war.

„Nein ... Nein ... Nein ... das kann nicht sein!", nuschelte sie immer wieder vor sich hin und konnte einfach nicht glauben, was ihr da bevorstand. „Wieso nur?" Doch keiner konnte ihr darauf eine passende Antwort geben.

„Aber wie kommt das, dass ausgerechnet ich der passende Part bin. Feya und ich sind nicht mal leibliche Geschwister?", fragte sie, „Ich meine wenn das nicht genetisch bestimmt ist, dann müsste es doch noch mehr Menschen geben, die dafür passend wären, oder nicht?"

Leider schüttelte Oliver den Kopf. „Nein, leider nicht. Es gibt für jeden Part immer nur einen Gegenpart. Ausgeschlossen, dass es noch eine Kopie davon gibt", er zertrümmerte ihre Hoffnung so schnell, wie sie sie sich aufgebaut hatte. „Wir müssten uns so oder so Gedanken um eine andere Lösung machen, da wir auch keine anderen Menschen einfach so zum Opfer machen würden."

Betretenes schweigen machte sich zwischen uns breit. Keiner vermochte irgendwas zu sagen. Ich fragte mich die ganze Zeit einfach nur, mit was ich und meine Familie das verdient hatten? Wir haben nie etwas schlechtes gemacht. War es vielleicht, weil ich von komischen Kräften gesegnet wurde?

„Seid ihr euch wirklich sicher, dass es keine andere Möglichkeit gibt?", Hava sah noch einmal in die Runde, wobei aber keiner eine Antwort geben konnte.

„Nein, ausgesprochen. Es gibt nur diese eine Möglichkeit", antwortete Oliver mit einer eisernen Miene. Schließlich stand er vom Tisch auf und ging ein paar Schritte.

Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Zischen. Die ganzen Lichter und Bildschirme von Felicitys Technik wurden schwarz. Es war dunkel, wodurch man kaum seine eigene Hand vor Augen sehen konnte.

„Was ist hier los?", quietschte Felicity aufgeregt. Die anderen hatten sich auf den Boden geworfen, um möglichen Angriffen aus dem Weg zu gehen. Ich und Hava saßen noch wie eingefroren auf unseren Stühlen. Wir waren komplett überfordert.

Was ging hier vor sich?

Arrow's BubbleWhere stories live. Discover now