⠀⠀𝟐𝟐⠀𝐄𝐢𝐧𝐞 𝐖𝐚𝐡𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭⠀⠀

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ᵉᶤⁿᵉ ʷᵃʰʳʰᵉᶤᵗ

ʷʰᵉʳᵉ ᵈᶤᵈ ᵐʸ ᶜʰᶤˡᵈʰᵒᵒᵈ ʰᶤᵈᵉ

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Kalt und klar brach der Tag des entscheidenden Spieles an. Es war Anfang Februar, die Ländereinen des Schlosses waren von Eis überzogen und in ihrer Form erstarrt. Die Wege enttarnten sich als gefährliche Rutschbahnen.

Schon immer war Quidditch zwischen Slytherin und Gryffindor ein besonderer Event in Hogwarts gewesen. Die Spannung, die sich zwischen den Häusern aufbaute, war geradezu greifbar. Die Spieler mussten vorsichtiger als sonst durch die Korridore wandern, um einer eventuellen Sabotage zu entgehen und keiner war vor Beleidigungen und Drohungen sicher. Das alles war mir nicht neu, doch was mir dieses Jahr die Nerven kostete, war die Last, die als Kapitänin auf meinen Schultern ruhte. Ich hatte es unterschätzt, dachte es hätte sich dadurch nichts geändert, aber das Gegenteil war der Fall. Fremde Hauskameraden kamen auf mich zu und schlugen mir Taktiken vor, die angeblich die Besten waren und Gryffindors lachten mich aus, weil ich, ein kleines zierliches Mädchen, die Slytherins anführen sollte.

Mir war bewusst, wenn die Löwen gewännen, wäre es ganz allein meine Schuld. Ich müsste es ausbaden, die Schmach auf mich nehmen, den Hass erdulden. Denn für die Schlangen war es kein Spiel, es war ein Kampf, für den es nur einen akzeptablen Ausgang gab: den Sieg. Alles darunter war mangelhaft, gar schändlich.

Diese Gewissheit war es, die mir in der letzten Nacht den Schlaf stahl, mich stundenlang quälte, bis die Dunkelheit dem Licht wich und die Zeit endgültig gekommen war. Müde, aber vollgepumpt mit Adrenalin stand ich aus dem Bett auf, machte mich fertig und wankte ohne mit jemandem zu Sprechen in die große Halle zum Frühstück. Wieso ich da überhaupt hinging, wusste ich selbst nicht, denn ich bekam kein Bissen herunter.

„Du musst was essen, Evie." Erklärte Joshi der sich links neben mich gesetzt hatte. „Außerdem bist du so blass, dass es mich wundert, dass deine Haut nicht durchsichtig erscheint. Das ist doch nicht dein erstes Spiel gegen die Löwen." Vermeldete Reg rechts von mir.

„Es ist mein erstes Spiel gegen sie als Captain." Flüsterte ich, zu mehr war ich nicht im Stande. „Na und? Das ändert nichts daran, dass wir den Löwen heute in den Arsch treten werden. Im Gegenteil, unser gutes Training verdanken wir nur dir." Versuchte mich der Lockenkopf aufzumuntern. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen, als Anerkennung für seinen lieb gemeinten Versuch, doch einen Sekunde danach konnte ich es schon nicht mehr halten, da plötzlich unsere Gegner die große Halle betraten. Wie in einem schlechten Film stand James an der Spitze, Kylan und Sirius an seinen Seiten und die restlichen Spieler in einer Keilform dahinter. Der leichte Luftzug, der von der Eingangshalle hereinstrich, wehte ihnen die Haare in die Stirn und ließ ihre Umhänge flattern.

Unwillkürlich blieb mein Blick an Sirius hängen, dessen Gesichtszüge so wirkten, als wären sie aus Marmor gemeißelt und dessen Statur, der einer griechischen Statue glich. Sein Lächeln war wie das seiner Kameraden selbstbewusst, doch es strahlte noch so viel mehr aus. Arroganz, Lässigkeit, Hochmut, Sicherheit, Entschlossenheit. Es war dieser spezielle Ausdruck, den ihm niemand nachmachen konnte, der nur ihm gehörte.

„Schon allein wie sie hier hereinspazieren, als wären sie die Könige der Welt." Meckerte Cecilia, die sich mit Alanya uns gegenüber gesetzt hatte, und mich dadurch aus meiner Starre riss. „Wir werden ihnen das Grinsen schon aus dem Gesicht schlagen." Versicherte ihr Reg, der nun ebenfalls diese besondere Black-Mine aufgesetzt hatte. Sie war der seines Bruder sehr ähnlich, glich ihr, sagten die meisten, doch mir fielen die kleinen Nuancen auf, in denen sie sich unterschied. Regulus wirkte unnahbarer, ambitionierter, fokussierter. Hinter seinen Augen funkelte Tücke hervor, wo hingegen es bei Sirius der Reiz am Risiko war, der sich widerspiegelte.

𝐎𝐫𝐢𝐠𝐢𝐧𝐚𝐥 𝐅𝐚𝐦𝐢𝐥𝐲 𝐃𝐢𝐬𝐚𝐩𝐩𝐨𝐢𝐧𝐭𝐦𝐞𝐧𝐭 || ꜱɪʀɪᴜꜱ ʙʟᴀᴄᴋWhere stories live. Discover now