Fili der Schaffner, oder Thranduil der schlechte Verlierer

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"Was ist das?", fragte Fili und deutete nun schon zum dritten Mal auf den Toaster.
Legolas wusste wohl schon, wie er funktionierte, denn er hatte sich direkt nachdem er duschen war, ein Toast getoastet.
"Legolas! Hilf mir!", stöhnte ich.
Es war anstrengend, wie, als müsste ich auf kleine Kinder aufpassen.
Mara hatte mich trotz dessen, im Stich gelassen, weil sie auf ihre kleine Schwester aufpassen musste.
Also beschloss ich, nach Legolas achten Toast, dass wir etwas tun mussten, schließlich hatten wir noch den halben Tag Zeit.
"Darf ich mit Mal dein Händie anschauen?"
"Verdammt! Es heißt Handy, Kili!"
Fili war ich losgeworden, da er jetzt vom Elbenprinzlein in das Geheimnis des Toastens eingeweiht wurde.
Ich reichte Kili mein Heiligtum.
Interessiert betrachtete er die Knöpfe an den Seiten und drückte auf einen davon.
Das Handy ging an und Kili ließ es mit einem nicht sehr männlichen Schrei fallen.
Ich fing es gerade noch rechtzeitig auf.
"Da war ich drinne! ...und Fili und Thorin auch...und Bilbo..."
Er war sichtlich verstört.
"Das ist mein Hintergrundbild", versuchte ich es ihm zu erklären, während ich ihn aus der Küche ins Wohnzimmer verfrachtete.
"Es ist ein Fanart von euch. Das hat jemand gezeichnet"
"Was ist eigentlich ein Fän?", fragte Bilbo.
Er saß neben Thorin im Wohnzimmer und las ein Buch. Ein Kochbuch.
Er hatte es wohl aus der Küche mitgenommen, nachdem wir gegessen hatten.
"Jemand der euch mag, Fan-fictions schreibt, Fanartikel hat und..."
"Was sind denn bitte Fän-fitschins?"
Der blonde Elbenkönig nahm eine Schluck aus seiner Weinflasche.
"Mein Kaugummi schmeckt übrigens nicht mehr, ich möchte es ausspucken", fügte er dann hinzu.
Seinen letzten Kommentar überhörte ich einfach.
"Eine Fan-fiction, nicht Fan-fitschin Thrandy, ist eine... Geschichte, die von einem Fan zu eurer hinzu geschrieben wurde. Dort ist alles möglich. Meistens wird jemand mit jemand anderem geshippt"

"Was...?", fragte Thorin
Mal wieder hatte ich mehr Fragen aufgeworfen, als zu klären.
"...ist geshippt?"
"Ein Shipping, da werden zwei Leute, aus Geschichten...na ja...manche wollen, dass die beiden dann zusammenkommen"
"Und wir sind Charaktere aus Büchern oder?", fragte Bilbo und fügte noch hinzu.
"Jedenfalls für diese Welt"
"Woher...?, fragte Kili.
"In dem Zimmer, in dem ich geschlafen habe, steht in ein Buch, das heißt 'Der kleine Hobbit'. Ich habe es mir angesehen und es geht um Smaug und den Erebor. Genauso wie in diesem... bewegten Bild, das wir gestern nicht zu ende gesehen haben"
Da hatte der Hobbit Recht. Wir waren nur bis zur Stelle gekommen, wo die Zwerge das Lied 'Tut was Bilbo Beutlin hasst' gesungen hatten. Die Spinne hatte den  ganzen Abend zerstört.
"Wollen wir Monopoly spielen?", fragte ich dann in die Runde und zwar so laut, dass ich in der Küche noch zu hören war und unser eitler Elb mit dem Wein, das Gesicht verzog und auf seine Ohren deutete.
"Was ist das?!", brüllte Fili zurück.
Thrandy presste sich die Hände auf die Ohren.
"Ein Spiel!"
"Kannst du mir vielleicht nicht ins Ohr brüllen?", zischte ein angespisster Legolas, der gerade mit Fili aus der Küche kam. Thorins Blick verdunkelte sich. Er wollte wohl nicht akzeptieren, dass Fili sich mit dem Elb verstand.
"Los los! Setz euch aufs Sofa! Bin gleich wieder da!"
Mit diesen Worten stürzte aus dem Wohnzimmer und zum Spieleschrank im Flur.

"Kaufen!", schrie ein gut gelaunter Bilbo und schob mir zweitausend Demark über den Tisch zu.
"Bilbo! Die Straße ist teurer, sie kostet fünftausend zweihundert!", maulte Legolas und deutete auf die Zahl.
Murrend legte Bilbo das fehlende Geld  in meine ausgestreckte Hand und ich sortierte es in die Bank ein.
"Hier"
Thrandy hatte ihm das Straßenkärtchen zugeschoben.
Fili nahm sich die Würfel und würfelte, dann ging er acht und landet auf einem Bahnhof.
"Kauf ich"
Mit diesen Worten gab er mit den gewünschten Geldbetrag und schnappte sich das Kärtchen zum Bahnhof.

"Das ist unfair", sagte Kili.
"Er hat jetzt alle vier!"
"Ich bin halt ein Bahnhof... Besitzer!", konterte der Thronerbe.
Ich nahm mir die Würfel und würfelte, dann setzte ich meine Figur. Ich stand auf einem Ereignisfeld.
Rücke vor bis zum Südbahnhof, der Besitzer erhält das doppelte der Miete.
Natürlich kam ich nicht über los und konnte somit auch keine viertausend Demark einheimsen.
"Achttausend", verkündete der blonde Zwerg grinsend.
Ihm gehörten jetzt nämlich alle vier Bahnhöfe.
"Man Thorin", zischte ich.
"Warum hast du ihm den einen Bahnhof überlassen?"
"Ich habe ihn nicht überlassen, ich habe dafür das bekommen"
Thorin deutete auf zwei Straßen.
Sie waren rot. Damit hatte er den Straßenzug voll bekommen und auf den drei Straßen auch schon Häuser gebaut.
Ich klatschte die Miete vor Filis beachtlich hohen Geldhaufen.
"Ich will noch Häuser kaufen", sagte ich.
Ich bezahlte und nahm mir dann drei.
Thranduil war jetzt dran.
Er würfelte und kam auf eine grüne Straße, die mit einem Hotel bebaut war. Auf den anderen hatte Legolas noch je drei Häuser stehen.
"Achtzehntausend", verlangte der jüngere Elb.
"Ich gebe meinem Sohn gar kein Geld, ich habe dich großgezogen"
Ich griff einfach nach Thrandys letzten Straßen ohne Hypothek und drehte sie um.
"Du verkaufst die Häuser und setzt dann auf alle drei Straßen ein Hypothek... Das macht...nur zehntausend"
Ich wühlte in seinem unsortierten, Geld. Alle Mittelerdler, ohne Ausnahme, hatten ihr Geld nicht sortiert.
Ich zählte es durch.
"So kommst nur auf sechzehntausend", sagte ich dann.
"Du bist pleite"
Der blonde Elb verzog sein Gesicht und hieb mit einer Faust so fest auf den Tisch, dass die Figuren umfielen und die Würfel auf dem Boden landeten.
"Dein Besitz geht an Legolas", fügte ich noch hinzu.
Thrandy sprang auf und schnappte sich die Flasche Wein neben sich. Mit einem 'ihr seid alle voll scheiße' stürmte er aus dem Raum.
Woher er diese Fäkalsprache wohl hatte...? Keine Ahnung...? (Ironie lässt erneut grüßen)

Legolas nahm das Geld und die Straßen an sich.
"Du bist dran Kili", sagte Bilbo.
Kili ging und kam ins Gefängnis.
Dann war sein Onkel dran. Thorin kaufte sich noch je ein Hotel auf der Schlossallee und auf der Parkstraße.
Dann verhandelte er mit Fili um eine weitere Straße, was ihm einen dritten Straßenzug einbrachte.
Darauf baute er dann noch je ein Haus.
Legolas war dran.
"Ich hätte gerne vierzigtausend", forderte Thorin sofort bei dem Elbenprinzlein ein, als dieser auf die Schlossallee kam.
"Sag mal, geht's noch?", fauchte der angesprochene ungehalten.
Dann zog er verächtlich schaubend mehrere Scheine aus dem Haufen und verkaufte vier Häuser.
Bilbo würfelte drei Paschs hintereinander und kam deshalb ins Gefängnis. Er musste mir zusätzlich noch Miete zahlen.

"Fili", forderte ich Fili auf, der sofort ging und auf ein Gemeinschaftsfeld kam.
"Rücke vor bis auf Los", las er laut vor.
Er nahm den Hut (seine Figur) und setzte sie auf das Los-Feld.
"Achttausend", sagte er und streckte die Hand aus.
Wenn man direkt auf dem Feld stand, dann bekam man bei uns nämlich immer achttausend.
Ich gab es ihm aus der Bank heraus.
Die nächsten Züge liefen darauf heraus, dass Kili und Bilbo pleite gingen.
Thorin hatte sie mit seinen blauen Straßen in den Ruin getrieben. Jetzt waren wir also nur noch zu viert und kämpften erbittert um den Sieg, obwohl... erbittert ist zu...na ja, wir haben die ganze Zeit gelacht, weshalb ich nie aufpasste, ob jemand auf meinen Straßen stand und somit auch keine Miete einforderte. Auch ich ging nun pleite

"Juhu!"
Ich blickte von meinem Handy auf, auf dem ich bis eben noch mit Kili und Bilbo YouTube geguckt hatte.
"Ja! Bruder! Du hast es geschafft!", freute sich Kili.
Fili hatte Legolas und Thorin mit seinen Bahnhöfen nach und nach das Geld weggenommen.
"Ich will nochmal!", quengelte der blonde Zwerg.
Als ich den Kopf schüttelte und das Spielfeld einräumte zog er eine Schnute, suchte dann aber die Fernbedienung und vertiefte sich in eine Dokumentation.
"Ahhh....!"
Ich zuckte zusammen.
Der Schrei war von oben gekommen. Ich sah Legolas an, Legolas sah mich. Dann sagten wir beide gleichzeitig ein Wort, das Thorin aufseufzen ließ.
"Thranduil!"

Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde ElbenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon