Der aufgetischte Fisch, komische Frauen und Kili aka Leggy die Mutter

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"Neben zwei schnarchenden Königen zu kochen ist wirklich nicht leicht", meinte Bilbo, der gerade einen Topf auf den Wohnzimmertisch stellte, auf den wir ausweichen mussten, da Thorin und Thranduil ja die Küche vollschnarchten. 
Aus dem Topf kam der himmlische Geruch nach Nudeln in Käsesoße. Das war das beste Essen überhaupt. 
Für Fili, Kili und Gollum hatte Bilbo noch extra Schinkenwürfel geschnitten. 
Er hatte sich nämlich von Legolas gut zureden lassen, ab jetzt vegetarisch zu leben. 
Bei mir hatte der Elb es gar nicht versuchen müssen, da ich schon seit einigen Jahren kein Fleisch aß. 
Aber wir waren ja bei den Käsenudeln stehengeblieben. 
Ich nahm mir sofort eine riesen Portion auf meinen Teller und fing an. 
Dann verzog ich das Gesicht. 
"Was für Käse hast du bitte genommen?", fragte ich. 
Natürlich schmeckte es ganz gut, aber man merkte, dass es weder Berg, noch Butterkäse war. 
"Ich weiß nicht", sagte er und sah mich missbilligend an. 
"Was?"
"Wir haben nämlich kaum noch etwas zu Essen. Du solltest einkaufen gehen"
"Warum jetzt ich?!", protestierte ich. 
"Warum gehst du nicht?"
"Weil ich mich mit dieser Kasse immer noch nicht so gut auskenne"
"Also ich find die total nais", warf Kili ein und steckte Gollum eine Gabel in den Mund. 
"Dann geh du doch", schlug Legolas vor. 
Fili gabelte einfach nur still seine Nudeln. 
Und ja, gabeln war ein Verb. 
"Und wer passt dann auf Gollum auf?", fragte er. 
"Nimm ihn doch mit und setzt ihn in einen Kindersitz im Einkaufswagen", sagte ich.
"Aber nur, wenn ich nicht alleine gehen muss. Kommst du bitte mit Lyra? Und du auch Mara? Und Fili?"
"Ne", meinte Mara. 
Irgendwer muss noch mit auf die beiden betrunkenen aufpassen. Bilbo schafft das nicht alleine und Legolas will glaube ich mitkommen"

"Aber?! Ich gehe nicht mit Fili, Kili, Leggy und Gollum einkaufen!" 
"Och komm schon. Dann gucken wir auch heute alle zusammen "Wenn ich bleibe""
Ich wiegte meinen Kopf hin. 
"Was ist wenn ich bleibe?", fragte Kili. 
Ich schwieg einfach und wog Maras Angebot ab. 
Das wäre nur fair... 
"Okay, deal"
Ich streckte ihr meine Hand entgegen und sie schlug ein. 
"Bringt aber Chips mit!", sagte sie dann noch. 

Der Einkaufszettel war geschrieben, wir hatten Jacken an und kili hatte Gollum in Babysachen gesteckt und ihm so eine komische Mütze aufgesetzt, damit niemand sich fragen musste, warum das angebliche Baby so häßlich war. 
Ja, Gollum war zwar häßlich, aber er war auch ziemlich süß. Aber nur manchmal. 
"Bitte sehr", keuchte ich und stellte den Kinderwagen vor Kili ab.
Dieser legte Gollum dann hinein und erstaunlicherweise wehrte Gollum sich nicht. 

"Können wir Wein mitnehmen?", fragte Legolas gerade.
Er stand vor dem Weinregal und begutachtete die verschiedenen Sorten. 
Seine Haare hatte er in einen einfachen Dutt gebunden und er ignorierte gekonnt die schmachtenden Blicke einiger Mädchen. 
Meine Güte, so gut sah der Elbenprinz doch jetzt auch nicht aus...
"Nein nehmen wir nicht, oder willst du, dass dein Vater immer so drauf ist", meinte ich nur und zog ihn am Arm zurück zum Kühlregal, wo Fili schon Unmengen an Käse und Wurst in den Wagen geworfen hatte. 
Musik schallte durch den Laden und mit einem Mal war das alles ziemlich unwirklich. 
Ich stand hier neben zwei Zwergen, die einen Gollum im Kinderwagen vor sich herschoben, außerdem war da noch ein Elb, der sich immer wieder zum Weinregal umdrehte. 
Wie durch dicke Watte, hörte ich Kili fragen, ob wir so Babywurst für Gollum mitbringen könnten. 
Dann war alles wieder normal. 
Die Musik schallte zwar immer noch aus den Boxen, aber ich hörte wieder klar. 

Kili sah mich bittend an. 
"Komm schon. Gollum braucht das!"
Ich seufzte und nickte einfach nur. 
"Legolas, könn...", ich brach ab und drehte mich zum Weinregal um. 
Legolas stand davor. 
"Bitte nur eine Flasche!"
Ich schüttelte vehement den Kopf. 
"Nein!", sagte ich trotzig und funkelte ihn ein bisschen an. 
Legolas funkelte zurück, als mir dann zum Glück Fili zur Hilfe kam. 
"Dein Vater sitzt sturzbetrunken bei ihr Zuhause. Willst du das er eine Alkoholvergiftung bekommt?"
"Woher weißt du, was eine Alkoholvergiftung ist?!", fragte ich Fili erstaunt. 
"Nicht so wichtig", meinte er nur und schleifte Leggy dann zurück zum Einkaufswagen, in den Kili schon die Würstchen für Gollum gepackt hatte. 
Der saß übrigens auch darin.

"Ja mei, ist der putzig", hörten wir plötzlich eine Stimme und drehten und um. 
Eine Frau stand neben dem Einkaufswagen und hatte ihren Finger in Richtung Gollum gestreckt, der jetzt anfing sie anzufauchen. 
"Och und Zähnchen hat er auch schon?!"
"Würden Sie bitte mein... Kind in Ruhe lassen", sagte Fili ernst und trat neben die Frau. 
"Er mag fremde nicht unbedingt", kam Leggy ihm zur Hilfe und legte vorsichtig eine Weinflasche in den Wagen. 
Wein?! Wir hatten doch gesagt kein Wein!
"Ach und Sie sind dann die Mutter", lächelte die Frau. 
"Wein nach der Schwangerschaft ist aber nicht so gut", fügte sie dann noch hinzu. 
Legolas errötete. 
"Ich bin nur den große Bruder und habe halt lange Haare"
Dann sah er sich Hilfesuchend zu mir und Kili um. 
Wir standen gerade bem Gemüse, Kili mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck und ich mit einem verzweifelten. 
"Oh, sind Sie alleinerziehend?", fragte die Frau. 
Fili verzog das Gesicht. 
Wahrscheinlich wusste er nicht, was das hieß. 
Er schüttelte unsicher den Kopf und sah mich schließlich auch hilfesuchend an.

"Ach dann sind Sie die Mutter", stellte die Frau fest. 
Ich errötete und schleifte Kili mit zu der Frau und Legolas und Fili. 

"Wie bitte?", fragte ich dann und tat so, als hätte ich sie nicht gehört. 
"Nein, er ist der Vater", sagte ich und deutete auf Legolas. 
Die Frau sah uns alle ein wenig skeptisch an. 
"Und du bist dann die kleine Schwester oder was?", fragte sie Kili ein wenig angepisst. 
"Genau!", sagte er euphorisch.
"Sie haben aber ein niedliches Baby", sagte die Frau.
Das hätte sie besser nicht sagen sollen. 

Mit einem Satz, sprang Gollum aus dem Wagen und zeigte seine sechs... Pardon neun Zähne. 
Er begann unmenschlich zu fauchen und dann auch noch zu singen. 
"In kühlen Pfuhlen, wo wir uns suhlen, so saftig süß auf den Tisch kommt heut ein Fisch, so saftig süüüß!"

Die Frau sah uns verstört an. 
"Man müsste das Kinderheim informieren!", sagte sie dann empört und verschwand zu unserem Glück. 

Als wir dann endlich draußen waren, entdeckte ich ein Mädchen. 
Ich hatte das Gefühl sie folgte uns. 
Ich starrte sie ein bisschen creepy an , verfehlte aber nicht die Wirkung. 
Sie kam langsam auf uns zu. 
Ihre Wangen leuchteten vor röte und sie sah uns ein wenig bedröppelt an. 
Dann wurde sie schneller und blieb direkt vor Kili stehen. 
"Du... krieg... kriege ich deine Nummer?", platzte sie dann heraus. 
Der Zwerg sah sich hilfesuchen zu mir um. 
In seinem Gesicht stand ein großes Fragezeichen. 
"Ach Kili", kam sein Bruder ihm zur Hilfe. 
"Dun hast dein Händi vergessen und kannst deine Nummer nicht auswendig?"
Kili grinste schief. 
"Was den sonst Bruderherz...?"
"Ich gebe sie dir, ich habe sie ja auch", sagte ich dann und kramte mein Telefon aus meinet Jackentasche. 
Im Endeffekt gab ich ihr dann einfach meine, damit Kili dann über mein Handy mit ihr schreiben konnte. 
Aber hübsch war das Mädchen. 
Sie hatte lange schwarze, lockige Haare und braune Augen. Und sie war größer als Kili, aber wenn das kein Problem für ihn war...

"Kommt ihr dann endlich?", fragte Leggy, der schon Gollum auf dem Arm hatte. 
"Ich bin übrigens Nika, aber du kannst mich Niki nennen", sagte sie leise und lächelte leicht. 
Kili grinste zurück. 
"Ich bin Kili"
Mehr konnte er nicht sagen, da Fili ihn schon weggeschleift hatte. 


Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde ElbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt