*14* Flucht

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Jesley's P.o.V:

»... wir fahren jetzt erstmal weiter nach Süden, dann suchen wir uns ein winziges Dorf in dem wir für ein paar Wochen wohnen. Wir müssen die zeitlichen Abstände zwischen unseren Umzügen verkleinern, alles andere wäre zu riskant. Wir bleiben künftig nur noch höchstens einen Monat an einem Ort, Schule hat sich damit dann auch erledigt aber glaub ja nicht dass du dich ausruhen kannst, du wirst Online Unterricht bekommen.«

Leise seufze ich auf. Es war ein Fehler zu meinem Vater zu gehen, ich werde so doch niemals ein normales Leben führen können!

»Vielleicht will ich das aber nicht«

Murmele ich leise und sehe aus dem Fenster, kurz bevor mein Vater abrupt auf die Bremse drückt und mich entgeistert anstarrt.

»Wie Bitte?!? Jesley Kendrick, ich glaube ich höre nicht richtig!?!«

Unsicher schaue ich ihn an, in seinem Blick spiegelt sich Wut, Fassungslosigkeit aber auch Enttäuschung.

Fuck, das wollte ich nicht. Warum kann ich nicht einmal meine Klappe halten?!? Mein Vater opfert sein ganzes Leben um mir das größte Unglück meines Lebens zu ersparen und wie danke ich es ihm? So!

»Tut mir leid Dad, ich weiß ja dass du Recht hast. Du willst nur mein Bestes und dafür danke ich dir.«

Mein Vater nickt leicht und fährt wieder los. Mittlerweile sind wir auf einer Landstraße angekommen, außer Feldern weit und breit ist nichts zu sehen.

Nach einer halben Stunde erreichen wir ein kleines Dorf, das aus höchstens zwanzig Häusern besteht.

Nach kurzem herumfragen parken wir vor einem kleinen Gasthof und steigen aus.

Tief atme ich die Landluft ein und schaue mich um. Das ist also mein neues Leben.

Vier Tage später


»Jesley, kommst du? Wir fahren!«

»Jaja, ich komm schon!«

Knurre ich verschlafen und schnappe mir meinen Rucksack. Heute fahren wir weiter ins nächste Dorf.

Doof nur, dass es sieben Uhr frühs ist und ich definitiv kein Morgenmensch bin!

Grummelnd steige ich ins Auto und schnalle mich an, winke ich zum Abschied noch einmal der freundlichen Wirtin und dann fahren wir los.

»Wohin fahren wir und wie lange kann ich noch schlafen?«

Gähne ich erschöpft und lehne meinen Kopf gegen die Scheibe.

»Etwa fünf Stunden.«

Antwortet mein Vater und ich nicke noch leicht, gähne abermals und schließe dann meine Augen um wenige Minuten später in einen leichten Schlaf zu fallen.

Ein ruckeln weckt mich unsanft auf, hart schlägt mein Kopf gegen die Scheibe und ich reibe mir schlaftrunken die schmerzende Schläfe.

»Wach?«

»Hmm«

Brummele ich undeutlich und blinzele stark um meine Augen ans Licht zu gewöhnen.

»Wir sind sowieso gleich da, noch ein paar Minuten.«

Erschöpft lehne ich mich zurück in den Sitz und schaue aus dem Fenster.

One and a half wolves [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt