38. KAPITEL

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Stefan ging Rebekah suchen und Klaus verschwand einfach irgendwo im Haus. Er ließ mich hier einfach alleine sitzen. Das sah ich schon fast als Aufforderung mich hier mal ein wenig umzusehen. Ich schwang mich von dem weichen Sofa auf und lief durch das große Anwesen. Kurze Zeit später kam ich zu einer großen Tür im Obergeschoss und öffnete diese. Ich trat in ein helles Zimmer mit großen Fenstern und einem Kamin in der Mitte des Raumes. Es hingen viele Bilder an der Wand oder standen auf Staffeleien. Langsam lief ich auf ein sehr auffälliges und großes Gemälde zu. Mit einem Finger fuhr ich vorsichtig über die ausgeprägte Struktur des Bildes, das einen wunderschönen Sonnenuntergang abbildete.

Danach lief ich zu einem wuchtigen Tisch aus Holz neben dem Kamin und sah mir einzelne Bleistift-Zeichnungen an, die neben den großen Landschaftsgemälden nicht so pompös wirkten. Erst entdeckte ich ein Bild von einem Engel, dann eines von einer Rose. Zuletzt fiel mir ein anderes Bild in die Hand. Ich machte große Augen, da ich selbst auf dem rauen Papier zu sehen war. Es zeigte mich in meinem Kleid und Hochsteckfrisur am Abend des Mikaelson Ball mit einem zarten Lächeln im Gesicht. Wieso hat er das gemalt?

"Gefällt es dir?", fragte mich plötzlich eine ruhige Stimme. Ich drehte mich mit dem Bild in der Hand um und sah Klaus im Türrahmen stehen und nickte stark.

"Es ist toll", lächelte ich und blickte über die ganzen Bilder. Klaus schien sogar ein wenig verlegen. "Wie alle Bilder hier. Du hast das Malen immer noch nicht aufgegeben."

"Mittlerweile ist es auch einfacher mit Pinseln und Stiften zu malen, als damals", lachte er und kam zu mir rüber. "Machst du noch Musik?"

"Ich bin schon sehr lange nicht mehr dazu gekommen", gab ich zu und legte das Bild wieder zurück zu den anderen. "Ich habe sämtliche Instrumente in den letzten Jahrhunderten gelernt, aber mein Favorit ist und bleibt das Klavier."

"Komm mit", sagte Klaus grinsend und zog mich an der Hand mit sich.

Er schleifte mich die Treppe hinunter und anschließend in einen noch größeren Raum als das Atelier. Das Zimmer hatte hohe beigefarbene Wände und es stand einzig und allein ein schwarzglänzender Flügel darin. Wie viele Räume hat dieses Haus bitte? Ich ließ seine Hand los und ging zögernd zum schwarzen Flügel. Ich setzte mich auf die rot bezogene Bank und legte meine Finger auf die Tasten. Diese begannen wie von selbst eine kleine Melodie zu spielen. Die ganze Zeit merkte ich die Blicke von Klaus, der am Flügel lehnte, auf mir ruhen.

Nach ein paar Minuten hörte ich auf zu spielen und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Wie sehr habe ich das vermisst?

"Das war wirklich toll", staunte Klaus und klatschte ein paar Mal anerkennend in die Hände.

"Danke", entgegnete ich und strahlte immer noch.

Plötzlich veränderte sich etwas an seiner Mimik und sein Blick wandelte sich von weich zu ernst. "Was weißt du über die Fünf?"

Ich ließ meine Hände mit einem lauten, schiefen Tonsalat auf die Tasten fallen und mein Grinsen verschwand. Da war er wieder weg. Der Klaus in den ich mich vor 1000 Jahren verliebt hatte. Und hier war er wieder. Der Klaus zu dem er nach 1000 Jahren geworden war. Ich stand auf und stellte mich dicht vor ihn, während ich ihn böse anfunkelte.

"Ich wäre dumm wenn ich dir gleich alles erzählen würde. Du hast dich eingeschleimt um möglicherweise an Informationen zu kommen, die du noch nicht wusstest", erklärte ich sachlich, aber mit einem gewissen scharfen Unterton in der Stimme. Er fühlte sich ertappt, da er den Blickkontakt plötzlich abbroch. "Ha, ich wusste es!"

"Du musst wissen, dass diese Sache ziemlich wichtig für mich ist und ich deshalb alles versuche sie auch umzusetzten", erklärte er und lief im Raum auf und ab. Ich muss schon sagen, er stellt es ziemlich gut an. Er weiß nicht wie viel ich weiß und möchte erstmal auch nicht zu viel verraten, bevor Stefan mit Rebekah hier ist.

"Klaus. Ich weiß, dass du das Heilmittel willst, um es Elena zu geben. Stefan tut alles, damit Elena wieder zum Menschen wird und wieder glücklich ist. Du kannst dich dann wieder deiner Hybridenarmee widmen, da ihr Blut wieder funktioniert", schilderte ich, während ich mich lässig gegen den Flügel lehnte und wieder sah er mich ertappt an. Doch dann schlich sich ein kleines Grinsen auf seine Lippen.

"Du bist ganz schön gerissen, Liebes", meinte Klaus schmunzelnd.

"Ich habe eben deine Spielchen durchschaut", sagte ich und funkelte ihn triumphierend an. Ich hörte gerade, dass Stefan und Rebekah das Gebäude betraten und folgte Klaus nach unten.

"Willkommen Zuhause, Schwester", begrüßte Klaus sie. "Lasst uns essen!" Schon folgten wir ihm in einen großen Saal in dem ein gedeckter Tisch mit vier Stühlen stand. Rechts von mir ließ sich Klaus nieder, links Rebekah und gegenüber von mir saß Stefan. Eine mir zu leicht bekleidete Frau brachte uns Getränke und Klaus bedankte sich: "Danke meine Teuerste. Ich könnte den Rat dafür küssen, dass er all das Eisenkraut verbrannt hat. Das macht mein Leben um so vieles einfacher. Rebekah iss Gemüse." Er beugte sich ein wenig nach vorne und deutete auf ihren noch vollen Teller.

"Ich werde erst essen, wenn du dich entschuldigst", fauchte sie.

"Für was? Da gab es so viel", meinte er und schien alles in seinem Kopf aufzuzählen.

"Du hast mir das Genick gebrochen!", zischte sie.

"Du hast Elenas Blut weggeschüttet, damit ich keine Hybriden mehr machen kann!", konterte Klaus.

"Weil du glaubst, ich tue für dich alles", entgegnete Rebekah.

"Davon gehen große Brüder aus, Schätzchen!", knurrte er.

"Lasst mich kurz die Millionen andere Leute aufzählen mit denen ich lieber essen würde", nörgelte Stefan und ich konnte nur zustimmen.

"Na gut, schön. Es tut mir leid. Ich vergesse oftmals, dass du so empfindlich bist. Verzeihst du mir?", bot ihr Klaus endlich an.

"Ich werde es in Erwägung ziehen", antwortete sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Okay gut, dann erzähl doch etwas über Rebekahs Jäger", kam es nun von Stefan.

"Ah richtig, Alexander. Er war auf der Suche nach Kreaturen der Nacht, weshalb wir uns mit den Tageslichtringen in seiner Nähe ziemlich sicher fühlten. Er erzählte uns, dass sie eine Waffe haben, die kein Vampir überlebt", erklärte Klaus.

"Also, darum geht es hier. Eine Waffe?", fragte Stefan.

"Nicht nur irgendeine Waffe", wandte ich ein.

"Liebes, nimm nicht die Geschichte vorweg", tadelte mich Klaus.

"Überspringen wir doch die Theatralik und kommen gleich zum Punkt", entgegnete Stefan.

"Das geht noch nicht, denn um diese Waffe zu finden, brauchen wir erst die Lösung des Puzzles, aber das ist offensichtlich verschwunden", erklärte Niklaus.

"Welches Puzzle?", fragte Stefan und überlegte kurz. "Das Tattoo. Was ist es?"

"Das wissen wir nicht", kam es von Rebekah und Klaus nickte. "Ich weiß nur wo sich ein Gegenstand befindet, den wir dazu brauchen."

"Wirklich? Das wisst ihr nicht?", lachte ich und verschluckte mich beinahe an meinem Wein.

"Du aber anscheinend", sagte Klaus und lehnte sich gespannt auf den Tisch.

"Richtig. Da wir hier alle gemeinsam arbeiten kann ich es jetzt ruhig sagen. Das Tattoo ist die Karte zum Schatz", fasste ich mich kurz und ein Groschen schien bei Rebekah und Klaus zu fallen. "War das so schwer?"

"Gut, dass ich den Gilbert Jungen gleich hergeholt habe, damit er uns das Tattoo abzeichnet", meinte Klaus grinsend und ließ Jeremy herein bringen. Schon wieder war er jedem einen Schritt voraus.

"Ich werde das nicht machen", protestierte Jeremy.

Klaus nahm ihm in Vampirgeschwindigkeit seinen Gilbert-Ring ab und sah ihn drohend an. "Sicher?"

Jeremy ließ sich zum Jäger bringen und zeichnete dort das Jägermal ab. Klaus kam wieder zu uns an den Tisch.

"Erzählt mir mehr über dieses Tattoo", forderte uns Stefan auf.
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Mhhh ich weiß nicht was ich von dem Kapitel halten soll🤷🏼‍♀️

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)

After all this time || Tvd FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt