12. KAPITEL

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Ich brachte meinen schwarzen Wagen vor dem Anwesen zum Stehen und ging ins Haus. Ich öffnete die Tür auf und sah Stefan mit einem Bourbon vor dem Kamin sitzen. Er sah ziemlich betrübt aus, aber da er mich und Damon heute so mit Elena hintergangen hat, war es mir egal was los war.

"Ist Damon wieder da?", fragte ich ihn monoton.

"Nein", murmelte Stefan und ohne Vampirgehör hätte ich womöglich nicht hören können.

Ich machte gerade mich wieder auf den Weg zur Tür, als Stefan noch rief: "Danielle warte!" Ich hob nur eine Hand um zu signalisieren, dass er mich in Ruhe lassen soll und knallte die Tür hinter mir zu.

Da mir sowieso niemand was an tun kann und das Wetter angenehm war, beschloss ich Damon zu Fuß zu suchen.

Ich schlenderte durch die Straßen Mystic Falls, bis ich ein leises Jammern in einer Nebenstraße wahr nahm.

Ich verschnellerte meinen Schritt und kam dem Geräusch immer näher. Ich bog hinein und sah Damon wie er gerade ein junges Mädchen brutal aussaugte.

"Damon lass das!", rief ich und entriss ihm das Mädchen, das sofort halb bewusstlos auf den Boden fiel. Ich biss mir ins Handgelenk und gab ihr mein Blut, damit die Wunde an ihrem Hals heilte. "Du wirst das alles hier vergessen und nach Hause gehen", manipulierte ich sie. Das Mädchen nickte und verließ die Nebengasse.

"Damon spinnst du? Deine Wut an wehrlosen Menschen auszulassen?!", schrie ich ihn an und baute mich gefährlich vor ihm auf, er jedoch zeigte keine Regung. Ich hatte schon lange aufgehört Menschen anzuzapfen und ernährte mich hauptsächlich nur noch von Blutbeuteln.

"Du hast mir gar nichts zu sagen! Wenn du eine Predigt über das halten willst, was vorhin passiert ist, kannst du gleich wieder gehen!", brüllte er ebenfalls und zeigte mit einer Hand auf den Ausgang der Nebenstraße.

"Nein, ich will dir keine Predigt halten! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht!", rief ich, aber meine Stimme wurde zum Schluss immer leiser.

Nun verschwanden seine Vampirzähne und die Adern unter seinen Augen.

"Tut mir leid", nuschelte er nun.

*

"Ich kann ja verstehen, dass du ausgerastet bist, nachdem Elena sowas gesagt hat, aber Stefan hat mir ja genauso wenig etwas von ihrem Plan erzählt. Das ist aber noch lange kein Grund Kol das Genick zu brechen. Du wirst es wohl kaum gemacht haben um Matt zu beschützen. Ich habe schon gemerkt, dass du ihn nicht magst", redete ich auf ihn ein, während wir eine Weile wortlos durch den Park gegangen waren.

Er schluckte darauf nur und antwortete nicht. Vereinzelte Regentropfen fielen vom Himmel herab. Aus einzelnen Tropfen wurde jedoch nach einiger Zeit ein starker Regen. Langsam fing mein Kleid an durchzuweichen, meine Haare fielen nach unten und meine Makeup verlief. Damon sah auch nicht gerade besser aus und als wir uns gegenseitig betrachteten, fingen wir lauthals an zu lachen.

Plötzlich zog er sein Jacket aus und legte es mir über die Schultern.

"Damon, du weißt ich bin ein Vampir und mir wird nicht kalt", lachte ich. "aber Danke", flüsterte ich und gab ihn einen Kuss auf seine Wange.

"Ich muss Danke sagen. Dafür, dass du für mich da warst auch wenn mich jeder hasst. Danke Prinzessin", sagte er und zog einen Mundwinkel nach oben.

Ich schmunzelte nur kurz über seine Worte und sagte dann: "Komm gehen wir zum Anwesen. Die nassen Klamotten sind nicht so angenehm."

"Geh du nur. Ich brauche noch einen Drink im Grill und hab keine Lust auf meinen Bruder", seufzte er und verdrehte die Augen.

"Na gut. Aber mach keinen Ärger", sagte ich und hob warnend einen Finger.

"Ja Mama", lachte er und verschwand dann in der Dunkelheit. Dies tat ich ihm gleich und stand innerhalb von Sekunden im Salvatore Anwesen.

Zum Glück war Stefan nicht mehr wach und ich musste mich keinem Gespräch mit ihm stellen.

Auf meinem Weg nach oben tropfte mein mit Wasser vollgezogenes Kleid zwar alles voll, aber das war mir egal. Das trocknet schon wieder. Das einzige was ich jetzt noch will, ist schlafen.

Ich streifte mir mein Kleid ab und legte es mit Damons Jacket auf den Sessel neben meinem Bett. Dafür zog ich mir schnell ein Top und eine Jogginghose an. Danach schminkte ich mein restliches Makeup ab und verschwand auch gleich unter meiner Bettdecke.

After all this time || Tvd FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt