kapitel dreizehn, UTOPIE

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KAPITEL DREIZEHN
UTOPIE



ISN'T IT FUNNY HOW
DAY BY DAY NOTHING CHANGES
BUT WHEN YOU LOOK BACK
EVERYTHING IS DIFFERENT






„Das ist lächerlich, ein Thestral würde auf jeden Fall gewinnen", sagte ich überzeugt und starrte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zur dunklen Decke des Baldachins über mir empor

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„Das ist lächerlich, ein Thestral würde auf jeden Fall gewinnen", sagte ich überzeugt und starrte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zur dunklen Decke des Baldachins über mir empor.

„Machst du Witze?", erwiderte Aster flüsternd. „Ein Hippogreif ist viel größer und stärker. Ein Thestral besteht nur aus Haut und Knochen und würde bei einem einzigen Tritt wahrscheinlich sofort zerbrechen."

Ich verzog das Gesicht. „Der Hippogreif würde es nicht mal sehen können. Es kann nicht zerbrechen, wenn's nicht getroffen wird."

Aster seufzte resigniert. „Das sind Hippogreife, Sasha, die haben offensichtlich schon den Tod gesehen. Ich meine, sie töten, um zu fressen—"

„Wartet mal", ertönte dann auf einmal Iris' Stimme und Aster unterbrach sich. „Hört ihr das?"

Ich runzelte die Stirn und setzte mich raschelnd in meinem Bett auf. „Was—?"

Schhhh!", machte Iris und ich starrte angestrengt in die Dunkelheit.

Wir schwiegen.

„Also ich höre nichts", sagte Aster dann verwundert.

„Ich weiß, und es ist wundervoll. Geht schlafen", sagte Iris missmutig und ihre Matratze knarrte leise, als sie sich auf die andere Seite drehte.

Ich musste grinsen und wandte meinen Kopf nach rechts. Ich konnte die Umrisse von Asters Bett in der Dunkelheit erkennen.

„Sasha?", hörte ich dann ihre Stimme und einen Augenblick später schaltete sie mit einem leisen Klick die kleine Lampe an, die auf dem Nachtschränkchen neben ihrem Bett stand.

Ich blinzelte gegen das dämmrige Licht.

Auf der anderen Seite des Raumes stöhnte Iris genervt und zog sich die Bettdecke über den Kopf.

„Ja?"

„Sag mal", fing Aster bedacht an, „was läuft da eigentlich zwischen dir und Reg?"

Dass Regulus und ich uns vor ein paar Tagen beinahe geküsst hätten, wollte mir nicht mehr aus dem Kopf. Immer wenn ich ihn im Unterricht sah, wurde ich knallrot im Gesicht und bekam kaum noch ein anständiges Wort heraus.

„Nichts", log ich und konnte spüren, wie meine Wangen heiß wurden.

Aster sah mich ungläubig an und Iris unter ihrer Bettdecke schnaubte skeptisch.

„Was?", rief ich im Flüsterton und hob unschuldig die Hände.

Aster stützte sich auf ihrem Ellenbogen ab und fragte dann frei heraus: „Bist du in ihn verliebt?"

Prompt verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke. Tränen schossen mir in die Augen und ich schüttelte hustend den Kopf. „Nein", sagte ich und blinzelte hastig. „Wie kommst du darauf?"

Aster sah mich mit gehobenen Brauen an. „Ich habe deine Blicke gesehen. Und seine."

Bei ihren Worten wurde ich hellhörig. „Seine Blicke?", fragte ich beiläufig und Aster grinste.

„Jetzt mal ehrlich, Sasha, was ist passiert? Seit du Reg am Sonntag im Krankenflügel besucht hast, bist du total durch den Wind."

Ich zog eine Grimasse und vergrub dann peinlich berührt das Gesicht in den Hände. Ich murmelte irgendetwas von wegen Reg und ich und küssen.

Aster sah mich verwirrt an und sogar Iris hob mit gerunzelter Stirn ihren Kopf. „Wie bitte?", fragte Aster und Iris verdrehte, „Ich hab kein Wort verstanden", murmelnd, die Augen.

Ich spähte durch meine Finger und seufzte leise. „Reg wollte mich küssen — glaub' ich jedenfalls", sagte ich unsicher und während Aster die Augen aufriss, stieß Iris einen beeindruckten Pfiff aus.

„Seid ihr jetzt zusammen?", fragte die Blondine und ich warf ihr einen verstörten Blick zu.

„Wir sind nur Freunde."

„Freunde küssen sich nicht", sagte Iris gelassen.

„Wir haben uns nicht geküsst", widersprach ich seufzend.

Wir schwiegen eine Weile.

Ich ließ mich wieder zurück in meine Kissen fallen und starrte zu der schwarzen Decke über mir empor.

„Es ist echt ziemlich peinlich mit anzusehen, wie zwei Menschen sich wollen, aber nicht zusammen sind, weil einer von beiden ein Idiot ist", sagte Iris dann plötzlich und ich biss mir nachdenklich auf die Unterlippe.

„Aber er ist jetzt bei den Todessern, oder nicht?", fragte Aster dann leise und ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinunter.

Ich schluckte schwer und nickte.

„Ist das okay für dich?", fragte sie besorgt und ich konnte ihre Bettdecke rascheln hören.

Ich presste die Lippen aufeinander. „Ich hab kein Problem damit."

Schweigen breitete sich aus.

Dann ergriff Aster erneut das Wort: „Ich will nur nicht, dass er dich mit in seine Angelegenheiten reinzieht. Er steht auf dieses ganze schwarzmagische Zeug und das ist okay, aber—sei einfach vorsichtig, ja?"

Ich konnte Asters Blick auf mir brennen spüren. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich hatte keine Ahnung, warum. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

„Willst du dich dem Dunklen Lord anschließen, wenn Reg dich darum bittet?", fragte Iris nach einer Weile und ich schloss die Augen.

Meine Gedanken drehten sich im Kreis. „Ich denke schon", sagte ich langsam. „Ich hab oft darüber nachgedacht, wisst ihr? Die meisten unserer Freunde folgen ihm bereits und der Rest wird es spätestens nach dem Abschluss tun."

„Hast du keine Angst vor dem Dunklen Lord?", fragte Aster.

„Nein", sagte ich und war überrascht, wie leicht mir dieses einfache Wort über die Lippen gerutscht war. „Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich fürchte mich mehr davor, was passieren könnte, wenn ich mich ihm nicht anschließe. Alles ändert sich und — ich will nicht auf der falschen Seite stehen."

Daraufhin schwiegen meine Freundinnen.

Ich drehte mich auf die Seite, weg von Aster und Iris, und bettete den Kopf auf meine Hände.

„Wo du hingehst, da sind auch wir, Sasha", sagte Aster dann mit ernster Stimme und schaltete anschließend das Licht aus.

Und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen schlief ich schließlich ein.

. . .

BITTERSWEET TRAGEDY.

Irgendwie konnte ich mir nie vorstellen, dass jeder Todesser wirklich aus Überzeugung Voldemorts Anhänger war und weil er seine Ansichten über Muggel/Muggelgeborene/Blutsverräter geteilt hat. Ich denke, dass es auch einige gab, die ihm aus Angst beigetreten sind oder damit ihre Familien und Freunde auf irgendeine verquere Art und Weise beschützen wollten.

Deswegen versuche ich auch Sasha und ihre Freundinnen möglichst relatable darzustellen. Sie sind mit den Werten der Slytherins aufgewachsen, die - wie wir ja alle wissen - zum größten Teil auch Voldemorts Ansichten vertreten oder von ihren Eltern so erzogen wurden.

Sasha ist keine schlechte Person. Sie versucht nur, sich anzupassen und damit sich selbst und die, die sie liebt, zu beschützen. Und dass sie so denkt, ist ein wichtiger Teil dieser Story und wird auch im weiteren Verlauf noch eine große Rolle spielen.

Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich, wie ich das meine, lol.

bittersweet tragedy, 𝐑𝐄𝐆𝐔𝐋𝐔𝐒 𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊Where stories live. Discover now