Kapitel 75

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Du bist der Mörder."

Selbst als ich das offensichtliche sagte, half es mir kein bisschen. Es traf mich sogar noch mehr.

„Siehst du. War doch nicht so schwer.",schmunzelt er.

„I-ich glaub es einfach nicht.",stottere ich.

„Glaub es ruhig."

Wie kann er nur so ruhig damit umgehen? Er hat Menschen getötet. Einfach so. Luisa war immer nett zu ihm und Finn... keine Ahnung aber ich denke nicht das er etwas getan hat.

„Aber wie? ich... ich versteh das einfach nicht!",sage ich verzweifelt.

„Du brauchst es auch nicht verstehen.",er zuckt desinteressiert mit den Schultern.

„Oh Gott... du hast Luisa und Finn getötet!",schreie ich und Tränen laufen mir übers Gesicht.

„Ja, das hab ich wohl aber du musst doch nicht weinen.",er will auf mich zu kommen doch ich schüttle wild meinen Kopf.

Er legt seinen Kopf schief und mustert mich ausgiebig. Sein Blick wandert über meinen Körper und er leckt sich langsam über die Lippen ehe er mich wieder, mit einem grinsen auf den Lippen, ansieht.

Er kommt ein Schritt erneut auf mich zu und ich fange an wie wild zu zittern. Ich hatte noch nie so sehr Angst gehabt wie jetzt. Ich stehe einem Mörder gegenüber mit dem ich die ganze Zeit über befreundet war und der mich geküsst hat.

„W-warum tust du s-sowas?",frage ich ihn stotternd.

Seine Mundwinkel sanken nach unten und sein Blick änderte sich von amüsant zu eiskalt.

„Das hat dich nicht zu interessieren.",zischt er.

Ich nicke heftig. Gott, ich benehme mich so erbärmlich. Ich weiß jetzt das er der Mörder ist aber es ist immer noch Marco, oder? Ich muss ja immer versuchen das gute in einem zu sehen... doch diesmal weiß ich nicht wie ich das anstellen soll, da ich nicht weiß, ob das was davor war, alles ernst gemeint wurde, oder nicht.

„Obwohl...", sein selbstgefälliges grinsen taucht wieder auf seinen Lippen auf.

„Ich werde dich sowieso umbringen müssen weil du ja jetzt weißt das ich der Mörder bin, also wieso nicht.",sagt er und entfernt sich von mir.

Er wird mich töten... und ich kann meine Freunde nicht warnen, den ich sitze in der Falle. Fuck!

Er lehnt sich auf der gegenüberliegenden Wand von mir ab. Sein Blick gilt durchgehend nur mir und unter seinem Blick fühle ich mich so klein und schutzlos.

„Hast du dich jemals gefragt wieso ich hier bin?",fragt er mich.

Ja, das habe ich. Oft. Du hast zwar gesagt das du wegen Felix hier bist aber jetzt...

„Felix.",flüstere ich.

„Genau."

Verwirrt hebe ich meinen Kopf an. Meint er das jetzt ernst?

„Meinst du das ernst?",frage ich ihn.

„Felix ist nicht jemanden den ich sehe sonder Felix ist diese Stimme in meinem Kopf.",erklärt er.

„Diese Stimme in meinem Kopf sagt was ich zu tun habe und ich tue was er sagt. Das hab ich schon immer getan aber irgendwann wollte ich diese ganze Blut nicht mehr sehen und hab mich hier einliefern lassen, in der Hoffnung das ich diese Stimme nie wieder mehr hören muss."

„W-was meinst du mit „diesem ganzen Blut"?",frage ich ihn.

„Oh, Ahso das... ich hab meinen Eltern umgebracht. Und nicht nur die.",sagt er als ob das was normales wäre.

The PsychiatryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt