Kapitel 60

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Langsam löse ich mich aus der Umarmung von meiner Vater und wische die Tränen weg die sich während der Umarmung gebildet haben. Die Augen meines Vater waren ebenfalls ein wenig gerötete da er ebenfalls geweint hatte.

Plötzlich hörte ich ein kleines schlurzen und mein Kopf schnellte nach vorne. Alice, die wir wahrscheinlich komplett vergessen hatten saß da und weinte. Sofort sprang ich auf und rannte auf sie zu. Obwohl sie saß schlang ich meine Arme um sie und sie erwiderte die Umarmung.

Sie schlurzte laut auf und drückte mich ganz fest an sich. Ich spürte wie ihre Tränen auf meinem Tshirt landete, doch es störte mich keineswegs. Meine Augen würde auch ein wenig feucht doch ich schaffte es sie zu unterdrücken.

Langsam löste sie sich von mir und fuhr sich mit ihren Händen durch ihr Gesicht. Sie seufzte und ließ ihre Hände wieder sinken. Erschöpft öffnet sie ihre Augen die direkt meine erblicken. Ich hielt meinen Atem an.

„Du hast die selben Augen wie sie.",flüstere ich kaum hörbar.

Ich hab meine Mom schon so lange nicht mehr gesehen und doch waren ihre Augen genau das was in meinem Kopf anhängen geblieben ist. Alice hat genau die selben Augen wie meine Mutter. Jetzt fällt mir die Ähnlichkeit auf. Alice ist zwar jünger als meine Mutter und dennoch waren sie sich irgendwie ähnlich. Ich erkannte in Alice meine Mutter wieder.

„Und du hast die selben Augen wie dein Vater.",sagt sie und lächelt mich an.

Ich musste ebenfalls lächeln. Sie hat recht. Ich hatte die Augen von meinem Vater und die Haare von meiner Mutter. Ich sah kurz zu meinem Vater der ebenfalls leicht lächelte.

„Also soll ich sich jetzt Tante Alice nennen?" Grinsend sehe ich sie an.

Ihrer Augen weiteten sich und sie sah mich überglücklich an. Wahrscheinlich hatte sie nicht damit erwarten das ich das okay fand. Um ehrlich zu sein finde ich es dennoch komisch aber ich mag Alice sehr.

Von Anfang an war da diese Bindung zwischen uns, nur ich hab sie nicht ganz wahrgenommen. Ich finde es schön das Alice meinen Tante ist. Jemanden besseres als Alice hätte es sowieso nicht gegeben. Alice war für mich auf Anhieb sympathisch. Ich mochte sie sofort obwohl ich das anfangs nicht so gezeigt hatte.

„Du musst nicht aber... es würde mich unendlich glücklich machen.",sagt sie verlegen.

„Okay, Tante Lice.",sage ich grinsend und setze mich wieder auf meinen Sessel neben meinem Vater hin.

„Lice?",fragt mein Vater mit hochgezogener Augenbraun.

„Ja, Lice.",sage ich.

„Warum Lice?",fragt mein Vater verwirrt.

„Keine Ahnung. Ich finde es hört sich schön an. Tante Alice ist irgendwie zu lange also finde ich Tante Lice perfekt.",sage ich schulternzuckend.

„Also ich finde Lice toll.",sagt Alice grinsend.

„Eine frage noch.",sage ich und drehe mich zu Alice um.

„Was machen wir jetzt? Wie wird es weiter gehen? Werde ich jetzt hier bleiben oder...?",frage ich.

„Deswegen wollten wir auch mit dir reden.",sagt mein Vater.

„Genau. Es ist so, theoretisch könnten wir dich sogar nächste Woche entlassen, vor deinem Geburtstag.",sagt Alice.

Stimmt ich hatte ja nächste Woche Samstag Geburtstag...

„Theoretisch?",frage ich.

„Also ja du könntest nächste Woche schon gehen.",sagt sie.

The PsychiatryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt