Verstummt

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*Tamara POV*

Ich bin jetzt seit zwei Tagen im Krankenhaus und hab noch nichts von Justin gehört. Gar nichts. Seitdem er das Krankenhaus verlassen hat, war er wie vom Erdboden verschwunden. Was sollte das? Ich mein...ich brauche ihn. Ich dachte, er erkundigt sich zumindest wie's mir geht. Ist es ihm etwa egal? Unruhig starre ich auf mein Handy. Ich tippe nachdenklich die 7. Nachricht ein, die höchstwahrscheinlich auch ungelesen bleibt.

T: Justin wo bist du?

T: Wieso meldest du dich nicht?

Enttäuscht lasse ich mein Handy sinken. Meine Eltern versuchen jede Sekunde bei mir zu sein, doch heute müssen beide arbeiten. Und für mich ist das Krankenhaus wirklich nichts Neues. Allerdings der Grund, warum ich hier bin ist neu. Und der macht mir definitiv zu schaffen. Sobald ich meine Augen schließe sehe ich James Lachen vor mir und erinner mich an meine Hilflosigkeit, als er mein Oberschenkel verletzte. Als ich nichts tun konnte, um das zu verhindern. Ich bekomme schon Angstzustände allein von dem Gedanken und mir kommt dieses Zimmer so unglaublich groß vor. Ich will hier nicht länger sein. Je länger Zeit ich alleine in meinem Krankenbett verbringe, desto mehr denke ich über alles nach. Über James, über Luca und über Justin. Und die einzige Person, die mir diese Angst nehmen könnte, ist der besagte Justin. Und wo ist er? Er hat sich verpisst. Warum?! Ich verstehs nicht.

Plötzlich wird meine Zimmertür geöffnet und ich schaue erschrocken auf. Marc, Luke und Shawn spazieren herein.

„Hey.", sage ich lächelnd und setze mich auf.

„Hi.", murmeln sie und ziehen sich Stühle an mein Bett.

„Wie gehts dir?", fragt Luke sorgvoll.

„Ich komm klar.", meine ich aufmunternd.

„Hey Tami. Das mit deinen Eltern...Also, ehm, ich wollte nicht so hochgehen und das war respektlos. Tut mir leid. Ich entschuldige mich bei ihnen.", fängt Marc vorsichtig an.

„Nein, es ist alles gut. Marc, du hattest Recht. Es war nicht in Ordnung von meinen Eltern und glaub mir wenn ich dir sage, sie fühlen sich schlecht. Und eigentlich wollten sie sich bei ihm entschuldigen, aber...er meldet sich irgendwie nicht mehr.", antworte ich, am Ende zu etwas leiser, „Habt ihr was von ihm gehört?"

Sie schauen mich mitleidig an und schütteln dann ihre Köpfe.

„An sein Handy geht nur die Mailbox.", erzählt Shawn, was mir schon längst selbst aufgefallen ist.

„Und in seiner Wohnung ist er auch nicht.", erwidert Marc nachdenklich.

„Ach du scheiße, was hat der Typ angestellt.", kommt jetzt von Luke und er steht deprimiert auf.

„Tami, wir gehen ihn jetzt mal suchen und melden uns dann bei dir. Die Mädls schauen später auch noch vorbei. Bis dann.", klärt mich Shawn auf, die anderen verabschieden sich auch schnell und verlassen dann das Zimmer.

„Bis dann..", flüstere ich noch leise.

Wo ist er? Langsam mache ich mir Sorgen. Hoffnungsvoll wähle ich seine Nummer, doch wieder nur die Mailbox. Dieser scheißkerl!
Ich dachte ich bedeute ihm was?! Ich hätte ihn in so einer Situation nie alleine gelassen, weil ich ihn...liebe. Man.

T: Justin?

T: Sag mir wenigstens ob es dir gut geht.

Keine Antwort.

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Am nächsten Morgen werde ich von einer Krankenschwester geweckt, die an meiner Infusionsstange herumfummelt.

„Guten Morgen.", sagt sie freundlich und ich lächele sie an.

„Ich hab gehört, du kommst heute nach Hause.", erzählt sie mir und ich setze mich freudig auf. Endlich. Ich versteh sowieso nicht, wieso ich noch hier bin. Gestern sind noch meine Freundinnen vorbeigekommen und am Abend auch meine Eltern. Doch dann war ich wieder alleine. Und immer noch keine Reaktion von Justin. Wieso ist er so?

Nach zwei Stunden ewigen hin und her, wurde beschlossen, dass ich jetzt nach Hause gehen darf, aber wegen eines Traumas regelmäßig zu einem Psychologen muss. Oh man ich dachte die Zeit hätte ich hinter mir.
Als ich meine Tasche mit den Klamotten der letzten Tage gestopft habe, fuhr ich mit meinen Eltern nach Hause. Ich hatte keine Chance sie davon zu überzeugen, mich zu unserer WG zu fahren und muss jetzt für einige Zeit bei ihnen bleiben. Bei meinen Eltern hab ich auch noch mein Zimmer, indem ich mich nach meiner Ankunft einniste.
Nach dem Essen verziehe ich mich auf mein Bett und starre die Decke an. In diesem Zimmer stecken so viele Erinnerungen, vorallem mit Luca. Deswegen bin ich hier nicht gerne. Es holt zu viel aus meinem Kopf hervor. Mein geliebter Luca...Mein Schutzengel, der mir Justin schenkte. Diesen gottverdammten Jus... Genau in dieser Sekunde vibriert mein Handy.

J: Können wir uns sehen?

Denkt er allen Ernstes, dass ich mich einfach so mit ihm treffe, nachdem er mich vier Tagen alleine lässt, mich völlig ignoriert und sich komplett in Luft auflöst?!

T: Ja.

Ich Trottel. Aber ich muss ihn sehen.

J: Ich stehe vor deinem Haus.

Woher weiß er, wo meine Eltern wohnen? Woher weiß er überhaupt, dass ich zu Hause bin? Naja egal. Ich tappe leise die Treppe runter, da es schon sehr spät ist und meine Eltern bereits schlafen. Hastig öffne ich die Haustür und flitze in meinen Turnschuhen auf den Hof. Da steht er. Mit dem Rücken zu mir gedreht, starrt er in den Boden hinein. Langsam näher ich mich ihm und er dreht sich um. Unsere Augen treffen sich und ich bleibe stehen. Keiner von uns sagt was. Mir tut es weh, dass es ihm egal ist. Dass ich ihm egal bin. Und jetzt steht er hier aus dem nichts vor mir und erwartet wahrscheinlich auch noch, dass ich ihm freudig in die Arme springe. Liebt er mich überhaupt?

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Sorry, dass ich solange nichts hochgeladen habe, aber wie gesagt ist die Schule grad sehr stressig für mich.
Naja, ich Versuch mehr zu schreiben, aber das Kapitel ist jetzt noch bisschen holprig geworden, weil ich eigentlich schon lang schlafen wollte hahha. Okay na dann, danke an alle die meine Story lesen, dass motiviert mich.
Guteee nacht

SamstagabendWhere stories live. Discover now