der Pulli

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*Tamara P.O.V*

Langsam öffne ich meine Augen und blinzle gegen das Sonnenlicht an und bemerke den schweren Arm um meiner Hüfte. Vorsichtig stehe ich auf, ohne Justin zu wecken, und ziehe mir frische Unterwäsche an. Danach hol ich mir eine Leggins und mustere meinen Schrank. Mein Blick bleibt an einem bestimmten Pulli hängen. Seufzend ziehe ich ihn aus dem Schrank und streiche mit meinen Fingerspitzen über den schwarzen Stoff. Ich merke einen stechenden Schmerz in der Brust und werfe ihn mir über. Der Pulli geht mir fast bis zu den Knien, weil Luca so groß war und ich stülpe die Ärmel auf. Sofort schossen mir Erinnerungen in den Kopf und ich merke wie meine Augen feucht werden. Ich wische mir über die Augenlider und gehe ins Bad. Ich bin seit 10 Minuten wach und schon jetzt weiß ich, dass es ein scheiß Tag wird. Nachdem ich mir die Schminke von gestern abgewaschen hab, kämme ich meine Haare und putze mir die Zähne.

Als ich zurück in mein Zimmer komme, liegt Justin schon wach in meinem Bett. Grinsend sieht er mich an, worauf ich nur schwach zurück lächel. Ich sammle seine Klamotten ein und werfe sie ihm zu und will gerade aus dem Zimmer gehen.

"Ist alles okay?", frägt er mit rauer Stimme.

Ich zwinge mich zu einem Lächeln: "Klar. Mach die Tür zu wenn du gehst." und bevor er noch was sagen kann, verschwinde ich in die Küche.

Dort finde ich meine Mädels am Frühstückstisch vor und als ich den Raum betrete werde ich grinsend begrüßt.

"Da ist sie ja! Wir dachten schon du...", Clara bricht aprupt ihren Satz ab als sie meinen Pulli bemerkte und auch die anderen scheinen es bemerkt zu haben, denn ihre Gesichtsausdrücke wurden ganz ernst. Ich gehe Richtung Kaffe Maschine und als ich am Kalender vorbeigehe, kann ich meine Tränen kaum halten. Tapfer schlucke ich und gieße mir meinen Kaffee ein. Bevor ich mich umdrehe, atme ich nochmal tief durch. Doch als ich in die Gesichter meiner Freundinnen blicke, fällt es mir schwer, nicht hier und jetzt einfach in Tränen auszubrechen. Sie lächeln mich traurig an und stehen auf, um mich zu umarmen. Da klopft es im Türrahmen und Justin sieht uns mit verwuschelnden Haaren an.

"Ehm, Tamara kann ich dich kurz sprechen?", frägt er vorsichtig in die Runde.

"Klar.", sage ich lächelnd und gehe mit ihm zur Haustür.

*Justin P.O.V*

"Ich hab mir gedacht, wir sollten vielleicht...Hey ist alles okay?"
Keine Antwort.
"Tamara?", versuche ich es nochmal vorsichtig.

Jetzt schaut sie mich heute zum ersten mal richtig an.
"Ja alles in Ordnung. Was wolltest du sagen?", antwortet sie mir jetzt und lächelt angestrengt. Irgendwas stimmt nicht.
Ihre traurigen Augen sehen mich fragend an und ich beende meinen satz: "Wir sollten vielleicht Nummern austauschen."

"Klar.", meint sie und verschwindet kurz. Danach drückt sie mir einen schnell gekritzelten Zettel in die Hand.

"Tamara, wenn es wegen gestern ist, dann..."

Sie unterbricht mich schon wieder: "Hey du hast nichts falsch gemacht, ich bin nur müde."
Bevor ich noch was sagen kann, zieht sie mich in eine kurze Umarmung und schiebt mich mit glasigen Augen aus der Tür.

"Danke für gestern und tschüss, man sieht sich.", sind ihre letzte Worte bevor sie mir die Tür vor der Nase zuknallt.

Was war das denn? Und warum verhielt sie sich so komisch? Hab ich was falsch gemacht?
Was interessiert es mich eigentlich. Ich mach mir schon wieder viel zu viele Gedanken um ein Mädchen, das ich eigentlich nur ficken wollte. Soll sie doch zicken, wenn sie meint..

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SamstagabendWhere stories live. Discover now